Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Mach mich Glücklich!

Titel: Mach mich Glücklich!
Autoren: Susan Andersen
Vom Netzwerk:
wagte nicht, stehen zu bleiben und ihn aufzuheben. Stattdessen packte sie in ihrer Verzweiflung den anderen umso fester. Es war fraglich, ob er als Waffe taugen würde, nun, da ihr das Überraschungsmoment genommen war. Aber er war alles, was sie zu ihrer Verteidigung hatte, und sie wollte ihn nicht auch noch verlieren.
    Plötzlich lichteten sich die Bäume und das Unterholz, und sie fasste neuen Mut bei der Aussicht, schneller laufen zu können - nur um voller Schrecken entdecken zu müssen, dass der Weg vor ihr von einem steil aufragenden Felsen blockiert war. Rasch wandte sie sich nach rechts und stellte fest, dass ihr auch dieser Weg von einer undurchdringlichen Mauer aus Dornensträuchern und jungen Bäumen versperrt wurde.
    Heftig atmend wirbelte sie herum, panisch nach einem anderen Fluchtweg Ausschau haltend, aber es gab keinen. Sie war gezwungen, sich ihrem Verfolger, den sie rasch näher kommen hörte, zu stellen, und drehte sich um. Als plötzlich ein Nachtvogel irgendwo über ihrem Kopf seinen Ruf ertönen ließ, schrie sie auf.
    Am ganzen Körper zitternd, versuchte sie, tief ein- und auszuatmen. Sie musste sich davor bewahren, in einen inneren Abgrund zu stürzen und zu schreien, immer weiter zu schreien und nicht mehr aufzuhören, und so sog sie die Luft tief in ihre Lungen und hielt den Atem an, so lange sie konnte, bevor sie ihn wieder ausstieß. Als sich ihr rasendes Herz ein wenig beruhigt hatte, auch wenn es noch immer viel zu schnell schlug, Lob sie ihren Schuh mit dem Pfennigabsatz, bereit, sich zu verteidigen, sollte ihr irgendjemand zu nahe kommen.
    Und so fand Zach sie: mit zerzausten Haaren, die Augen funkelnd vor Angst und Entschlossenheit, die Nylons zerrissen, die Kleidung voller Äste und Schmutz. Ein schwärzlicher Streifen Blut von einer Schürfwunde am Knie lief über ihr rechtes Schienbein, und Hände und Gesicht waren übersät mit Striemen und Kratzern. Sie sah aus, als würde sie jeden Augenblick zusammenbrechen, doch sie stand aufrecht da, bereit und willens, jedem, der in ihre Reichweite kam, den Schuh in ihren gefesselten Händen überzuziehen.
    O, Mann, und er hatte tatsächlich geglaubt, diese Frau nicht lieben zu können?
    »Bleiben Sie, wo Sie sind!«
    »Lily« Er kam näher und wünschte, er hätte daran gedacht, die Taschenlampe mitzunehmen, sodass er sein Gesicht beleuchten konnte. »Ich bin's, Lollipop. Zach.«
    »Bleiben Sie stehen, habe ich gesagt!« Ihre Stimme bebte, sie bohrte ihre Füße in den Boden und hob den Schuh noch ein Stück höher. »Ich habe Sie schon einmal bewusstlos geschlagen - glauben Sie nicht, dass ich es nicht noch einmal tun würde.«
    »Ich bin's, Schätzchen, nicht Miguel. Ganz ruhig, ganz ruhig jetzt«, beruhigte er sie. »Es ist alles in Ordnung. Du bist in Sicherheit, und niemand wird dir etwas tun. Ich will dich nur aus diesem Wald herausbringen.«
    Letzteres war es, das schließlich zu ihr durchzudringen schien. Er sah, dass sie blinzelte, sich dann vorbeugte und mit zusammengekniffenen Augen misstrauisch in dem wenigen Licht der schmalen Mondsichel, die immer wieder hinter den vorbeiziehenden Wolken verschwand, in seine Richtung spähte.
    »Zach?« Sie machte einen vorsichtigen Schritt nach vorne, hielt den Schuh aber weiterhin drohend in die Höhe.
    »Ja, Baby, ich bin's, Zach.« Er ging mit langsamen Schritten auf sie zu. »Du bist in Sicherheit, Lily Ich bringe dich zurück zum Auto.«
    Der Schuh fiel aus ihrer Hand. Sie ließ die Arme sinken, und in diesem Moment drohten ihre Beine unter ihr nachzugeben.
    In drei Schritten war er bei ihr, doch gerade, als er sie auffangen wollte, hatte sie sich wieder im Griff. Sie straffte die Schultern und schlug ihm mit den Fäusten auf die Brust. »Du Schuft! Du hast mich zu Tode erschreckt - ich dachte, du wärst er.« Dann warf sie sich in seine Arme.
    Er hielt sie fest und spürte das rasende Klopfen ihres Herzens gegen seine Rippen.
    Sie rieb ihren Kopf an seiner Brust. »Er oder Freddy Krueger. Aber beides war wohl ziemlich dumm.« Sie lachte hysterisch auf. »Dummheit scheint das Motto des heutigen Abends zu sein. Ich kann es kaum fassen, dass ich wegen meiner Schuhe so ausgeflippt bin.«
    Er hatte keine Ahnung, was sie da vor sich hin brabbelte, und im Grunde war es ihm auch egal - er war viel zu glücklich, sie wohlbehalten gefunden zu haben. Er sah auf sie hinunter. »Bist du in Ordnung? Escavez hat dich doch nicht etwa verletzt?«
    »Nein, ich hatte nur fürchterliche Angst, das ist
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher