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Mach mich Glücklich!

Titel: Mach mich Glücklich!
Autoren: Susan Andersen
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waren seine Gefühle für sie immer stärker geworden, und ihm saß die Furcht in den Knochen, sich zu seinen Gefühlen zu bekennen und Lily zu verlieren, wenn sie herausfand, dass er nicht in der Lage war, die Liebe festzuhalten.
    Wie, zum Teufel, hatte er es geschafft, die Augen vor der Wahrheit zu verschließen? Er hätte es in dem Augenblick wissen müssen, als er vor ein paar Tagen nach diesem Traum aufgewacht war und ihre Anwesenheit als seltsam tröstend empfunden hatte, er hätte es erkennen müssen, als ihr Körper in seinen Armen das vertraute Gefühl der Einsamkeit vertrieben hatte, das diese Träume für gewöhnlich bei ihm hinterließen. Er hätte es wissen müssen, als er trotz der Erleichterung, die ihn überkam, als sie ihm sagte, dass sie nicht schwanger sein konnte, einen Hauch von Enttäuschung verspürt hatte, weil ihm damit eine wunderbare Ausrede genommen war, bei ihr zu bleiben.
    Scheiße. Auf irgendeine Art hatte er es gewusst. Er hatte es nur nicht wahrhaben wollen. Gefühle zur Schau zu stellen war so, als würde man sich mitten im Gefecht die Kampfweste vom Leib reißen. Damit war man der Klinge eines Messers oder der zerstörerischen Kraft einer Kugel schutzlos ausgeliefert.
    Dennoch blieb die Tatsache bestehen, wie er sich eingestehen musste, als er zum zweiten Mal an diesem Abend auf den Parkplatz des Hotels fuhr, dass es ihn genauso umbringen würde, wenn Lily heute Nacht etwas passierte, wie es ihn umgebracht hätte, wenn er die Chance genutzt und ein paar Monate oder Jahre mit ihr zusammengelebt hätte, bevor sie ihn verließ. Der Unterschied bestand darin, dass er Zeit gehabt hätte, ihre Aufrichtigkeit, ihre Lust, ihre Freundlichkeit zu genießen.
    Jetzt hatte er nichts außer ein paar Erinnerungen.
    Er wusste nicht, was er zu finden hoffte, indem er hierher zurückkam. Er hatte bereits vorhin alles gründlich abgesucht. Aber da hatte er nach ihr Ausschau gehalten und nicht nach einem Hinweis, der es ihm ermöglichte, ihrer Spur zu folgen. Er ging den Weg entlang, der zum Aussichtspunkt führte.
    Ein paar Minuten später blieb er unter einer Gruppe von Bäumen stehen, um seine Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen. Das hatte keinen Sinn. Verdammt noch mal, dachte er, würde er auf einem asphaltierten Weg die Abdrücke ihrer Stöckelschuhe finden, die ihn zu ihr führten? Er senkte den Kopf und grub seine Finger in die verspannten Muskeln seines Nackens.
    Im nächsten Augenblick erkannte er, dass der dunklere Schatten auf dem Boden, auf den sein Blick gefallen war, nicht zum Stamm eines Baums gehörte, wie er zuerst angenommen hatte. Er bückte sich, und es versetzte ihm einen heftigen Stich, als seine Finger über das glatte Leder von Lilys Handtasche glitten.
    Mit der Hand die winzige Tasche umklammernd, richtete er sich langsam auf. Eiskalte Ruhe überkam ihn.
    Er durfte jetzt bloß nicht anfangen, ziellos herumzurennen; er brauchte einen Plan. Aber vorher musste er wissen, ob Lily überhaupt noch auf der Insel war. Er nahm das Handy aus seiner Jackentasche und wählte Davids Nummer.
    »Was haben Sie herausgefunden?«, fragte er, als sich sein zukünftiger Schwager meldete.
    »Chris überprüft gerade jedes Auto, das auf das Schiff fährt, aber bis jetzt haben wir keines entdeckt, auf das die Beschreibung von Escavez' Wagen passt. Und keiner kann sich daran erinnern, ihn oder Lily gesehen zu haben.«
    Zach stöhnte vor Erleichterung auf. Dann riss er sich zusammen und straffte die Schultern. »Das ist gut. Je länger Escavez auf der Insel ist, umso größer ist unsere Chance, Lily zu finden. Und wenn ich bisher zu neunundneunzig Prozent sicher war, dass er sie in seiner Gewalt hat, dann bin ich es jetzt zu hundert Prozent. Ich habe gerade ihre Handtasche unter den Bäumen in der Nähe des Aussichtspunkts gefunden.«
    Der andere Mann stieß einen Fluch aus, und Zach sagte grimmig: »Ich werde jetzt erst einmal den Park absuchen. Es erscheint mir nahe liegend, dass Escavez dorthin gefahren ist.«
    »Versuchen Sie es am Mount Constitution«, schlug David vor. »Auf dem Gipfel steht ein Aussichtsturm - er könnte raufgefahren sein, um die Nacht dort zu verbringen.«
    »Danke. Werde ich tun. Haben Sie etwas von Glynnis gehört?«
    »Noch nicht, aber ich werde sie gleich anrufen, um ihr Bescheid zu geben, und einer von uns wird sich dann wieder bei Ihnen melden.«
    Sie beendeten das Gespräch, und Zach ging zu seinem Jeep. Er war hin und her gerissen. Einerseits wünschte er, Escavez
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