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Mach mich Glücklich!

Titel: Mach mich Glücklich!
Autoren: Susan Andersen
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Schweinestall von Auto zerren lassen, dessen Rücksitz mit leeren Kekspackungen und Getränkedosen übersät war und das nach dem Schweiß des jungen Mannes stank. Zu allem Überfluss hatte sie sich dann noch mit einem schmutzigen Stück Schnur die Hände fesseln lassen. Und all das, ohne auch nur ein Mal eine Waffe zu Gesicht bekommen zu haben.
    Dass er keine Waffe hatte, war eigentlich ein gutes Zeichen, und sie hätte erleichtert sein sollen. Warum hatte sie dann das Gefühl, dass es genau das war, was das Fass zum Überlaufen brachte?
    Tja, dachte sie unwillig, vielleicht hat es ja damit zu tun, dass du es bis oben hin satt hast, dich von irgendwelchen Kerlen an der Nase herumführen zu lassen?
    »Mir gefällt es hier nicht«, murmelte sie.
    »Ob es dir hier gefällt oder nicht«, erklärte er, »spielt keine Rolle.«
    Jetzt reichte es aber langsam. Bemüht um Fassung, holte sie tief Luft. Das war nicht der richtige Zeitpunkt, um ihre Gefühle die Oberhand gewinnen zu lassen, aber, bei Gott, es kostete sie den letzten Rest ihrer Willenskraft, ihrem Zorn nicht laut Luft zu machen. Erst Zachariah und jetzt dieser Typ - allmählich fühlte sie sich nur noch benutzt und missbraucht.
    Sie atmete langsam aus und dehnte die Schultern. Dann zwang sie sich zu einem freundlichen Gesichtsausdruck und sagte so liebenswürdig wie möglich: »Bitte. Wollen Sie mir nicht sagen, wer Sie sind?«
    Er straffte sich. »Mein Name ist Miguel Hector Javier Escavez.«
    »Ein schöner Name.«
    » Sí. Ich bin -«
    »Ich heiße Lily Morrisette.«
    Er starrte sie an, als wisse er nicht, was er mit dieser Information anfangen sollte, aber sie begegnete seiner Verwirrung mit einem netten Lächeln. Sie erinnerte sich daran, irgendwo gelesen zu haben, dass es einem Verbrecher umso schwerer fiel, seinem Opfer etwas anzutun, je menschlicher es in seinen Augen wurde. »Woher kommen Sie, Mr. Escavez?«
    »Bisinlejo.« Seine Brust schwoll an. »Dort ist mein Vater Bürgermeister.«
    Aha. Das erklärte einiges. Der gut aussehende Sohn eines einflussreichen Mannes - diese Art von Standesdünkel gab es offensichtlich auf der ganzen Welt. Sie behielt ihre Gedanken allerdings für sich und spielte die verwirrte Unschuld, indem sie ihn anlächelte und dabei ein paar Mal mit den Wimpern schlug. »Ich fürchte, von diesem Ort habe ich noch nie gehört, tut mir Leid.«
    Er zuckte die Schultern. »Das habe ich auch nicht erwartet. Die Geographiekenntnisse von Amerikanern sind sehr dürftig, und mein Dorf in Kolumbien ist nur ein kleiner Fleck auf der Landkarte.« Dann schüttelte er ungeduldig den Kopf. »Aber das - wie sagt ihr doch gleich - tut nichts zur Sache. Oberfeldwebel Taylor hat mich meine prometida gekostet -«
    » Promet-?« Lily hatte nur eine vage Erinnerung an das Spanisch, das sie auf der High School gelernt hatte. Dann fiel es ihr wieder ein. »Heißt das nicht so viel wie versprochen? Sie reden von Ihrer Verlobten?«
    »Sí.«
    Sie runzelte die Stirn. Jetzt war sie ziemlich sicher, dass sie es mit Zachariahs Südamerikaner zu tun hatte. Merkwürdig, dass Zach kein einziges Mal eine Frau erwähnt hatte, als er ihr erzählte - wie hatte er es ausgedrückt? -, mit einem der jungen Männer, die er mitgenommen hatte, habe es ein Problem gegeben, aber er habe gedacht, die Sache sei erledigt? Dann schüttelte sie ungeduldig den Kopf - es hatte keinen Sinn, voreilige Schlüsse zu ziehen, bevor sie mehr wusste. »Was meinen Sie damit?«
    »Er ist dafür verantwortlich, dass meine Emilita ihre Tugend verloren hat.«
    Es lief ihr eiskalt über den Rücken. »Wollen Sie damit sagen, das Zach mit Ihrer Freundin Sex hatte?« Nein. Instinktiv wehrte sie sich gegen diese Vorstellung. Das konnte einfach nicht sein. Die Verlobte dieses jungen Mannes musste noch verdammt jung sein, und sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass Zach mit einer Frau herummachte, die jünger als seine Schwester war.
    »Nein, nicht er. Aber er trug die Verantwortung, und er hat nichts getan, um den Schuldigen zu bestrafen.« Er spuckte aus dem Fenster und sah sie wütend an. »Stattdessen hat er sich vor das versammelte Dorf gestellt und mir erklärt, die Annäherungsversuche seines schmierigen Soldaten hätten ihr gefallen.«
    Und das war der springende Punkt, dachte Lily. Dank des taktvollen Taylor hatte Miguel sein Gesicht verloren. Gott bewahre mich vor dem Ego junger Männer. »Also sind Sie sauer auf Zach. Was hat das mit mir zu tun?«
    »Er ist schuld daran,
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