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Macabros 113: Die Wahnsinnskugeln

Macabros 113: Die Wahnsinnskugeln

Titel: Macabros 113: Die Wahnsinnskugeln
Autoren: Dan Shocker
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menschenfressende
Tiere, die es vorher nicht gab…«
    »Das ist ein Irrtum«, schüttelte Macabros den Kopf.
»Xantilon zeigt die Spuren einer Welt, die jede durchmacht, in
der das Böse und das Gute aufeinanderprallen. Dem Bösen
keine Chance geben, es an der Quelle bekämpfen – so
daß keine negativen Kräfte wach werden und sich im Lauf
von Jahrhunderten und Jahrtausenden summieren können. Xantilon
ist ein Versuchsfeld. Was hier gelingt oder nicht gelingt, wird
Maßstab sein für ferne Ereignisse…«
    »Ich verstehe es nicht.«
    »Es würde zu weit führen, dir alles in der kurzen
Zeit erklären zu wollen. Tu’ das, was du für richtig
hältst, und du tust das beste für das, was
nachkommt.«
    »Ich muß es den anderen sagen«, stieß Evont
plötzlich hervor, und Aufregung packte ihn.
    »Was willst du ihnen sagen?«
    »Daß ich dir begegnet bin…, daß du mir das
Leben gerettet hast.«
    »Das ist nicht so wichtig. Du mußt wieder auf die Beine
kommen und Kraft schöpfen, um die Menschen zu beschützen,
die dir anvertraut sind. Wohin willst du sie geleiten?«
    Evont nannte sein Ziel.
    »Die Kristallfelsen, sagt man, sind ein Ort der Ruhe und des
Friedens. Die Dämonen meiden diese Landschaft. Niemand
weiß, warum.«
    »Dann begib dich weiter nach Süden.«
    Macabros war Evont auf die Beine behilflich. Der muskulöse
Mann war bis auf die Haut durchnäßt. Zum Glück war
die Nacht nicht kühl, so daß er nicht fröstelte.
    »Ich werde die anderen wecken«, sagte er schnell, als er
ehrfürchtig vor Macabros zurückwich. »Sie sollen dich
sehen, sie sollen mit eigenen Augen sehen, daß du wirklich da
bist…«
    Macabros blieb zurück. Sein Körper war noch blasser und
durchsichtiger geworden, und es schien, als würde er im
nächsten Moment unsichtbar werden.
    Da hörte er den Schrei.
    Er kam über Evonts Lippen.
    »Sie… sind weg!«
    Macabros spurtete los und warf sich nach vorn, das Schwert in
seiner Hand blinkte matt im Sternenlicht.
    Er erreichte den Erdhügel, blickte in die Mulde zwischen dem
dornigen Gestrüpp und sah Evont wie von Sinnen darauf
zulaufen.
    »Sie sind verschwunden! Heran! Baia! Malek! Wo seid ihr?
Könnt ihr mich hören?« Er hatte die Hände
trichterförmig an den Mund gelegt und brüllte lautstark in
die Nacht.
    Da kam auch etwas auf ihn zu.
    Es war ein Kopf. Wie ein Ball flog er ihm entgegen!
     
    *
     
    Der Mann, der die mit phantastischen Reliefs verzierte Tür
aufstieß, war groß, braungebrannt und blond und glich der
Erscheinung Evonts aufs Haar.
    Dieser Mann war Björn Hellmark.
    Er ahnte nicht, daß sein Zweitkörper sich in dieser
Minute ein paar hundert Meilen weiter südlich aufhielt und zum
Lebensretter des Kämpfers Evont geworden war.
    Björn war seinem Doppelkörper ebenfalls erst
kürzlich begegnet. Macabros hatte ihn aus einer prekären
Situation befreit.
    Zu einer Verschmelzung des Originalkörpers und des
feinstofflichen war es jedoch nicht gekommen. Was normal und
natürlich war, ließ sich nicht durchführen. Wegen des
entscheidenden Eingriffs der Männer in Schwarz, die in diesem
Fall zu echten Handlangern der Dämonenmächte geworden
waren.
    Hellmark suchte jene Halle auf, die Museum, Mausoleum und Tempel
gleichzeitig zu sein schien.
    Tausende von mannshohen Porzellanfiguren waren hier aufgestellt.
Jede einzelne war mit großer Detailliebe ausgeführt. Jede
Figur stellte eine Persönlichkeit dar und hatte einige,
unverwechselbare Züge trotz der zum Teil uniformen Kleidung.
    Krieger und Gesellschafterinnen eines ehemaligen Herrschers der
Stadt Gigantopolis waren in langen Reihen aufgegliedert. Die
Porzellan- oder Elfenbeinmenschen waren teilweise bewaffnet.
Besonders die Krieger der ersten Reihen. Es waren mindestens
achthundert bis tausend.
    Der riesige Saal war unüberschaubar.
    Björn mußte die außergewöhnliche Halle
durchqueren, um in das Halbdunkel zu gelangen, in dem die Lichtkuppel
sich befand.
    Sie wurde von bis an die Zähne bewaffneten, finster
dreinblickenden Gestalten bewacht. Aber es waren auch junge
Mädchen da in hübschen, luftig schwingenden Kleidern und
mit Blumen im Haar. Sie umtanzten das kugelförmige Lichtfeld mit
glücklichem Ausdruck auf ihren Gesichtern.
    Von diesem erhöhten Standpunkt aus ließ Björn noch
mal seinen Blick in die Weite der Halle schweifen.
    Hier war ein Teil der Kultur und vor allem das Wissen jener Wesen
verankert, die sich Soomans nannten. Das Licht inmitten der Bewacher
und Tanzenden war Licht aus dem
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