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Macabros 101: Sturz in das Chaos

Macabros 101: Sturz in das Chaos

Titel: Macabros 101: Sturz in das Chaos
Autoren: Dan Shocker
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standen, wurden jenseits der Öffnung
dunkelrot.
    Dunkelrot auch waren die Mulden, in denen mehrere Frauen standen.
Frauen aus Varone, schön und begehrenswert wie Eliva. Auch sie,
von der die Göttlichen Priester< eine geistige Kopie
geschaffen hatten, war dort drüben unter den gefangenen
Opfern.
    »Diesmal ist es keine Fata Morgana«, erklärte
Kopha, als würde er die Gedanken seiner beiden neuen Gefangenen
erraten. »Es ist die Wirklichkeit des Schwarzen Flusses, die
Wirklichkeit des Landes Krosh im Innern des unbegrenzten
Götzen…«
    »Und mit jedem Opfer, das der Fluß gnädig annimmt
– mit jedem Opfer«, preßte Macabros hervor,
während er den Blick nicht von den Frauen aus Varone und anderen
Städten der Loarks wenden konnte, »erhaltet ihr die Kraft,
Dinge zu bewirken, die euch in den Augen der Eingeborenen zu
Göttern macht…«
    Kophas nickte.
    Insgesamt fünf junge Frauen standen in den roten Mulden. Die
Gefangenen waren’ ohne Fesseln, und doch konnte keine das flache
Gefängnis verlassen. Eine unbekannte Kraft schien sie zu
bannen.
    Dann wurden Bolonophom und Macabros in ohnmächtiger Wut Zeuge
eines Vorgangs, der sie erschütterte.
    Was immer in dem Schwarzen Fluß lebte, es konnte sich von
Fall zu Fall selbst bedienen…
    Aus dem Boden rings um die Mulde stieg plötzlich ein
Schatten. Es ging alles so schnell, daß auch Macabros nicht
erkannte, welche Gestalt jener unheimliche Schatten hatte, der sich
auf eins der unbekleideten Opfer stürzte.
    Es sah so aus, als würde die aufschreiende Auserwählte
von unzähligen Armen gleichzeitig umschlungen. Sie schlug, trat
um sich und wehrte sich gegen die tödliche Gefahr, ohne jedoch
etwas auszurichten.
    Mit einem wilden, markerschütternden Schrei verschwand sie in
dem vielarmigen Schatten. Der Boden unter ihren Füßen
verflüssigte sich. Und der Schwarze Fluß sprudelte in die
Mulde, die im nächsten Moment leer und verlassen vor den Augen
der Beobachter und der anderen Frauen aus Varone lag, die wie
erstarrt dort standen und genau wußten, daß auch ihre
Stunde bald kommen würde.
    Das auserwählte Opfer war verschwunden…
     
    *
     
    Das Geschehen war blitzschnell über die Bühne
gegangen.
    Und es war noch nicht alles, was die ›Göttlichen
Priester‹, oder die Wiederbringen, wie sie sich auch nannten,
ihnen vor Augen führten. Mit ihren PSI-Fähigkeiten waren
sie in der Lage, die Perspektive des Landes innerhalb des
Götzenkolosses zu verändern.
    Es schien, als würde ein riesiges, unsichtbares Teleobjektiv
in Aktion treten. Die Entfernung zwischen ihnen und den unbekleideten
Opfern für den Schwarzen Fluß schrumpfte zusammen. Die
Frauen in den Mulden verschwanden aus dem Blickfeld Bolonophoms und
Macabros’. Der Blick in die verschwommene, leicht pulsierende
Luft des Hinterlandes wurde frei.
    Auf der freien, hügeligen Fläche vor den
kegelförmigen Gebirgszügen bewegte sich in monotonem Gang
ein eigenartiger Zug.
    Es waren Menschen, die wie eine Formation von Soldaten die Ebene
durchquerten.
    Sie gingen in Zweier- und Dreierreihen.
    Die Anzahl der dort Gehenden betrug mehrere hundert.
    Der Kleidung nach handelte es sich um Männer. Sie trugen nur
noch Fetzen auf dem Leib. Hemden und Hosen waren zerrissen. Keiner
von ihnen war bewaffnet.
    Eine verlorene, entwaffnete, geschlagene Armee…
    Eine – Gespenstertruppe! Denn keiner der dort Laufenden hatte
einen Kopf…
     
    *
     
    Aus dem, was er sah und dem, was Kophas ausgesprochen hatte, war
es für Macabros nicht schwer, sich ein Bild der
gräßlichen Verhältnisse zu machen.
    Die hypnotischen Einflüsse, die weit über das Land
geschickt wurden, gingen von den sieben auserwählten Priestern
aus, die eine homogene Gruppe bildeten. Außer ihnen gab es
offensichtlich keine anderen ihrer Gattung in dieser Wildnis.
    Bedeutungsvoll in diesem Zusammenhang war die Tatsache, daß
der hypnotische Ruf nur die weiblichen Mitglieder des Loark-Stammes
erreichte. Sie waren Opfer besonderer Art.
    Dann waren da die Männer, die in Fallen liefen oder sich
aufmachten, dem grausamen Verhalten der Traphilen ein. Ende zu
bereiten.
    Die Macht der Priester war so groß, daß bisher jede
Strafexpedition im Sand verlaufen war.
    Die mutigen Krieger gerieten in Gefangenschaft und wurden vor den
Augen des Götzen geköpft.
    Und nun nahm das Götzen-Ritual geradezu bizarre Züge
an.
    Ein geringer Teil der Opfer diente den Eingeborenen als Nahrung.
Sie waren Kannibalen. Angehörige anderer Rassen waren für
sie nur
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