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Macabros 101: Sturz in das Chaos

Macabros 101: Sturz in das Chaos

Titel: Macabros 101: Sturz in das Chaos
Autoren: Dan Shocker
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sich überrascht um.
    Macabros und der Mann aus Varone standen der Frau
gegenüber.
    Eliva war in der Tat eine Frau, wie man sie nicht alle Tage sah.
Vollbusig, schlank in der Taille, langbeinig, schön wie eine
junge Göttin…
    Bolonophom sprang ungestüm auf sie zu, und Macabros
fürchtete schon, er würde sie kurzerhand auf das Moos
zwischen die Bäume werfen.
    Doch seine Befürchtungen blieben unbegründet.
    Bolonophom faßte das zartgliedrige, charmante Geschöpf
an den Oberarmen, um die schmale, goldene Reifen gestülpt
waren.
    »Eliva! Du bist eine, die zuletzt aus Varone verschwand. Und
du bist die erste, die ich wieder zu Gesicht bekomme! Wie hast du es
geschafft? Wo bist du die ganze Zeit gewesen? Die anderen – wo
sind sie? Leben sie noch…?«
    Er redete schnell und ließ sie gar nicht richtig zu
Besinnung kommen.
    Eliva aus Varone wurde förmlich überrumpelt. Sie
überwand ihre Überraschung schnell und schien froh zu sein,
jemand zu begegnen, der aus der gleichen Gegend stammte.
    »Ich habe mich die ganze Zeit über versteckt
gehalten«, berichtete sie. Ihre Stimme klang leise und war
angenehm.
    »Ich weiß nichts von den anderen… vielleicht leben
sie noch… vielleicht auch nicht… ich habe die Männer
gesehen, wie man sie enthauptete… und dann ihre kopflosen
Körper davonschleppte. Stunde um Stunde ist so vergangen, ich
muß zwischendurch ohnmächtig geworden sein und weiß
im Grund genommen nicht, wieviel Zeit wirklich verstrichen
ist…«
    Sie redete nicht minder schnell wie Bolonophom und war sichtlich
froh, mit jemand sprechen zu können und ihrem Herzen Luft zu
machen.
    Bolonophom und Macabros erfuhren Unglaubliches.
    Von insgesamt siebenundzwanzig Frauen war es ihr als einziger
gelungen, sich zu verbergen und einen Zeitpunkt zu erwischen, in dem
die Eingeborenen nach dem gräßlichen Ritual sich
zurückgezogen hatten.
    »Wer ist das?« fragte sie dann unvermittelt. Die ganze
Zeit über hatte sie Macabros schon angesehen, ohne sich jedoch
über seine Person zu erkundigen, was sie erst jetzt tat.
    »Er hat keinen Namen… er ist ein Gott… er hat mich
gerettet…« Bolonophom berichtete knapp, aber detailliert
von dem, was in der letzten Nacht passiert war…
    Aus der Nähe sah man Eliva an, daß sie einige Strapazen
hinter sich hatte. Ihr Schleiergewand war an mehreren Stellen
eingerissen, das zusammengesteckte Haar löste sich an mehreren
Stellen und an Schultern, Händen und Oberarmen waren blaue
Flecke und Kratzer zu sehen.
    »Wo hast du dich genau versteckt, Eliva?« schaltete sich
Macabros ein.
    »In dem Korridor, der in das Innere des Götzen
führt«, wurde ihm ehrfurchtsvoll geantwortet. »Wirst
du uns helfen, die anderen zu finden?«
    »Ich will es versuchen.«
    »Es war bereits unser Plan«, präzisierte
Bolonophom. »Deshalb sind wir noch mal
zurückgekommen…«
    Elivas dunkle Augen waren unablässig auf den großen,
blonden und blauäugigen Mann gerichtet, der sich nun entschied,
gemeinsam mit Bolonophom zu dem riesigen Götzenstandbild zu
gehen, um dort nach dem Rechten zu sehen.
    »Warte hier auf uns«, flüsterte Bolonophom ihr zu.
»Vielleicht können wir mehr befreien, als wir jetzt
vermuten. Sollte etwas sein – dann flieh! Flüchte in das
sanfte Licht des Tages und warte auf uns in der Umgebung von Aka La
Yana. Dort kann dir von den Traphilen aus jedenfalls nichts
geschehen…«
    Sie nickte.
    Macabros und Bolonophom gingen davon und erreichten die Grenze des
freien Opferplatzes. Der Geruch von Blut lag noch in der Luft. Auch
der Boden vor dem offenen Götzenstandbild war noch feucht vom
Blut, das dort versickert war.
    Macabros kam es so vor, als hätten sich auch die
aufgeschichteten Skelettberge links und rechts des Eingangs in das
Standbild verändert. Sie waren etwas höher geworden.
Mindestens zwei bis drei Skelette waren auf jeder Seite
hinzugekommen.
    Weder der Platz noch das Götzenstandbild wurden bewacht. Weit
und breit waren keine Eingeborenen zu sehen. Das Dorf auf der anderen
Seite des Platzes, versteckt hinter Büschen, Bäumen und
Dickicht liegend, schien ausgestorben.
    Macabros und Bolonophom verschafften sich endgültige
Gewißheit.
    Sie näherten sich den mit Blättern und Stroh gedeckten
Lehmhütten. Die primitiven Behausungen standen vereinzelt und in
Gruppen zusammen. Zwischen den Hütten hingen in eisernen,
dreibeinigen Gestellen große Töpfe, unter denen noch die
Feuerstellen zu sehen waren.
    Macabros und Bolonophom blickten sich unwillkürlich
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