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Macabros 101: Sturz in das Chaos

Macabros 101: Sturz in das Chaos

Titel: Macabros 101: Sturz in das Chaos
Autoren: Dan Shocker
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wie
Neugeborene fühlten.
    Und die gleichen Einflüsse wirkten sich auch auf das Material
des Zeitschiffes, auf die Instrumente, die Sichtschirme und die
Energieversorgung aus. Alles war durcheinandergeraten.
    Schuld daran war die seltsame Dämmerung, die durch das
Eindringen der schwarzen Substanz entstanden war.
    Arson sah Rani an. Der Mann mit der Silberhaut bewegte die Lippen.
Jede Silbe, die aus seinem Mund kam, wurde zur Anstrengung für
ihn.
    »Es ist unerklärlich… geht nicht mit rechten…
Dingen zu… die Energieversorgung… eingeleitet… wir
sind auf dem Weg… ob ins Ziel… entzieht sich meiner
Kenntnis… etwas hat eingegriffen… es ist
überall…«
    »Wir spüren es alle… körperlich…«,
stieß Rani hervor. Er versuchte, seinen Oberkörper
emporzudrücken - und schaffte es nicht. Sein Atem ging rasch,
sein Herz raste… Kalter Schweiß bedeckte sein Gesicht.
    »Da… sind… noch… andere…«, machte
Danielle de Barteaulieé sich schwach bemerkbar.
    Ihre Augen waren weit aufgerissen. Zweifel, Ratlosigkeit und Angst
spiegelten sich in ihnen.
    Rani gelang es, den Kopf zur Seite zu drehen und dorthin zu
blicken, wohin auch Danielle sah.
    Der Atem stockte ihm.
    Sie kamen durch die Wände… gräßliche
Gestalten mit furchteinflößenden Gesichtern, Leibern, die
der Phantasie eines Hieronymus Bosch entsprungen zu sein
schienen…
    Dämonen!
    Sie hatten kegelförmige und faßförmige
Körper, glühende Augen und bizarre Köpfe, die mit
Schuppen und flossenähnlichen Kronen besetzt waren, Arme, die in
klauenartigen Händen ausliefen.
    Die Farben grün, rot und blau waren vorherrschend.
    Scheußliche Geräusche mischten sich unter das Summen
und Vibrieren. Kicherndes Lachen, schrilles Kreischen, dumpfes
Brummen…
    In der Dämmerung teilten sie sich auf und bildeten einen
Kreis um die auf dem Boden der Kabine liegenden Menschen. Die
Dämonen, die offenbar alle einer niederen Rangordnung
angehörten, konnten sich bewegen.
    »Was wollt ihr hier?« stieß Arson mühsam
hervor. »Wo kommt ihr her? Wo – sind wir hier?«
    Schrilles Kichern und Lachen antwortete ihm. Die Dämonen
traten nach den Menschen. Rani fühlte die massiven
Fußtritte, die man ihm versetzte.
    Die Wände des kugelförmigen Zeitschiffes, das auf die
Insel Marlos programmiert worden war, wurden durchsichtig wie
Glas.
    Rote und schwarze Schleier, die sich wie dickes Öl
miteinander mischten, füllten die Luft und die Atmosphäre
ringsum, in die das Zeitschiff Arson stürzte.
    Kräfte aus Raum und Zeit wurden wirksam, und es waren
Kräfte, die mit- und gegeneinander wirkten. Das Zeitschiff
befand sich in der Zerreißprobe.
    Sein Zielpunkt war klar, und von diesem Zielpunkt wurde es durch
Raum-Zeit-Kräfte, die geistig beeinflußt waren,
abgehalten…
    »Nicht die Kleinen antworten, sondern der Herr, der sie
gesandt hat«, sagte da eine gewaltige Stimme, die von
überall gleichzeitig kam. »Meine Helfer wollen euch
begleiten, damit ihr gut bei mir ankommt…«
Überhebliches, dämonisches Lachen folgte den Worten.
»Sie kommen aus meinem Reich, das immer größer wird.
Und dorthin seid ihr unterwegs – quer durch die Zeit, die ich in
dieser Region beherrsche und die in Stonehenge direkt vom
Schreckenszentrum aus beeinflußt werden kann.«
    Sie sahen ›ihn‹ alle.
    Sein Leib zeigte sich wie eine Vision mitten unter den
körperlich anwesenden Dämonen.
    Es war Molochos, der Dämonenfürst!
     
    *
     
    Mit einem teuflischen Lächeln blickte er sie an.
    Beiden war klar, daß sie einer Täuschung zum Opfer
gefallen waren.
    »Eliva?« fragte Bolonophom ungläubig. »Wie
kommst du denn hierher? Wieso…«
    Weiter kam er nicht.
    Sie fiel ihm ins Wort. »Hast du denn wirklich geglaubt, du
könntest uns entkommen?« fragte sie eisig, und die sanfte,
charmante Stimme, mit der sie vorhin gesprochen hatte, war nicht mehr
vorhanden. Ein Fremder schien aus ihr zu reden. »Unsere Gottheit
fordert alle Opfer – wir werden ihr keine verweigern. Es ist uns
gelungen, euch hierher zu locken. Und damit wird sich das Tor ein
für allemal hinter euch schließen…«
    Die schöne Frau aus der Wüstenstadt verblaßte.
    Ihre Formen lockerten sich auf, ihre Erscheinung wurde
schwächer und verschwand schließlich wie ein Geist.
    Eliva – war nur eine Fata Morgana!
    Macabros, der sich auf die Gestalt hatte stürzen wollen,
prallte zurück.
    Im gleichen Augenblick formte sich eine weißliche Wolke
über ihm, die sich blitzschnell erweiterte und wie ein
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