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Macabros 101: Sturz in das Chaos

Macabros 101: Sturz in das Chaos

Titel: Macabros 101: Sturz in das Chaos
Autoren: Dan Shocker
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mir auch darüber etwas,
Bolonophom…«
    »Ich kenn’ es – wie das ›Singende
Fahsaals‹ nur vom Hörensagen… was hinter den Nebeln
liegt, wissen nur die, die dort wohnen und versucht haben, das
Labyrinth zu durchwandern. Zurückgekommen ist bisher
keiner… Ich selbst war schon mal drauf und dran, in jugendlichem
Leichtsinn ebenfalls eine Expedition durchzuführen. Aber dann
hat doch die Vernunft gesiegt. Ich habe mir das Nebellabyrinth aus
der Ferne angeschaut und es dann gelassen, dort einzudringen…
Aber mit dir… mit dir, zum Teufel, würde ich es
wagen«, stieß er erregt hervor. Seine Wangen glühten
vor Aufregung. »Daß mir jemals eine solche Gelegenheit
winken würde, hätte ich mir in meinen kühnsten
Vorstellungen nicht träumen lassen!
    Wir werden darüber sprechen, in aller Ruhe und in der
Geborgenheit Varones, sobald wir zurück sind«, sagte er
dann schnell.
    Das Gespräch war die ganze Zeit über in gedämpftem
Tonfall geführt worden, um die Eingeborenen in dem nahen Dorf
nicht aufmerksam zu machen.
    Auch jetzt wäre die Unterhaltung über das ›
Singende Fahsaals‹ weitergegangen, wenn nicht etwas eingetreten
wäre, das ihre ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nahm.
    Sie vernahmen ein leises, knackendes Geräusch und sahen einen
Schatten, der flüchtig die Büsche streifte.
    Bolonophom hielt den Atem an.
    Macabros’ Augen verengten sich.
    Der Mann vom Stamme der Loarks und Hellmarks Doppelkörper
registrierten die Nähe eines Menschen.
    »Eine Frau!« zischte Bolonophom. »Eine Frau –
aus Varone!«
    Er drückte die Zweige auseinander, um einen besseren Blick in
die Dämmerung zwischen den Stämmen zu haben.
    Da huschte auf Zehenspitzen wirklich eine Frau durch die
Schattenzone.
    Die Frau war groß, schlank, langbeinig, mit einem hellroten,
durchsichtigen und schleierartigen Gewand bekleidet, das mit goldenen
Spangen auf ihren wohlgerundeten Schultern gehalten wurde. Die
unbekannte Schöne sah sich nervös um, lief dann geduckt
zwischen den Stämmen entlang und entfernte sich offensichtlich
von dem Eingeborenendorf, das verborgen hinter den Büschen und
Bäumen auf der anderen Seite des Platzes lag.
    »Ihr muß die Flucht gelungen sein«, stieß
Bolonophom hervor.
    Eine andere Deutung war in diesem Moment kaum möglich.
    »Kümmern wir uns um sie!«
     
    *
     
    Wieder erkannte Macabros, daß es schwierig war, das
überschäumende Temperament seines Begleiters zu
zügeln.
    Ihm kam es so vor, als würde Bolonophom die Gefahr geradezu
herausfordern.
    Er verhielt sich zwar leise, als er das Dickicht umging, war aber
sofort bereit, Kontakt zu der Frau aufzunehmen, ohne sich erst zu
vergewissern, ob sonst noch jemand in der Nähe war.
    Macabros blieb dem Leichtsinnigen auf den Fersen.
    »Es kann eine Falle sein«, wisperte er Bolonophom
zu.
    »Nein. Nicht bei Eliva.«
    »Du kennst sie?«
    Es war Macabros unverständlich, wie Bolonophom so sicher sein
konnte. Bei den herrschenden Lichtverhältnissen konnte man das
Gesicht der Frau nicht mal erkennen.
    »Natürlich«, antwortete der Mann aus der
Wüstenstadt auf seine Frage. »Sie trägt das Haar zwar
hochgesteckt. Aber ihre Art, sich zu bewegen, ist einmalig.
Außerdem – ihr Duft… Riechst du nichts?«
    Macabros hatte hochempfindliche Sinne. Aber gegen die Nase seines
neuen Freundes mußte er kapitulieren.
    »Eine Frau aus Varone erkenn’ ich an ihrem Duft
meilenweit gegen den Wind… und jede riecht anders. Der Duft
einer Frau ist ihr eigenes Geheimnis. Sie würde selbst ihrer
besten Freundin nicht verraten, welche Kräutermischungen und
Essenzen sie verwendet, um einem Mann aufzufallen – und vor
allem zu gefallen! Das ist Eliva, die Frau des Fleischverteilers.
    Ich muß dir ein Geständnis machen: Ich hab’ eine
Schwäche für sie! Deshalb erkenn ich sie um so
genauer…«
    Die schöne Eliva verschwand zwischen den Sträuchern. Sie
entfernte sich in die Richtung, aus der sie gerade gekommen waren.
Sie ging in die Zone des Lichts, in die Gegend von Aka La
Yana…
    Bolonophom und Macabros schlichen hinter ihr her.
    Sie waren nur noch zwei Schritte hinter ihr. Und die Fliehende,
die sich auf bloßen Füßen über den samtweichen
Moosboden bewegte, hatte sie noch immer nicht bemerkt.
    »Eliva!« zischte Bolonophom. »Ich bin’s –
Bolonophom! Nicht erschrecken…«
    Für diesen letzten Hinweis wäre es normalerweise schon
zu spät gewesen.
    Eliva verharrte schon in dem Augenblick in der Bewegung, als sie
ihren Namen hörte.
    Sie wandte
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