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Macabros 101: Sturz in das Chaos

Macabros 101: Sturz in das Chaos

Titel: Macabros 101: Sturz in das Chaos
Autoren: Dan Shocker
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bizarrer
Raubvogel auf ihn stürzte. Ehe Macabros sich’s versah, war
er von der merkwürdigen Substanz umhüllt, die glasklar
wurde und ihn einschloß wie ein Harztropfen das Insekt.
    Das gleiche geschah mit Bolonophom.
    Der Krieger aus Varone trommelte mit den Fäusten gegen sein
durchsichtiges Gefängnis. Auch Macabros tastete die massiven
Wände ab, die ihn plötzlich umgaben, seine
Bewegungsfreiheit bis auf ein Minimum einschränkten.
    Triumphierendes Gelächter drang an ihre Ohren.
    Aus der schummrigen Atmosphäre zwischen den groben
Wänden vor ihnen lösten sich Gestalten. Sie waren in graue
Gewänder gehüllt: Mordpriester der Eingeborenen. Sie hatten
helle Haut, und etwas Majestätisches haftete ihnen an.
    Insgesamt waren es sieben. Jeder von ihnen umklammerte ein
Schwert, mit denen die gefangenen Loarks geköpft worden
waren.
    Unter den sieben Priestern gab es augenscheinlich eine
Rangordnung.
    Einer trat weiter vor, die anderen blieben einige Schritte
zurück.
    Der große Fremde mit dem hellen Gesicht und den
tiefliegenden schwarzen Augen musterte die beiden
Eingeschlossenen.
    »Uns ist vieles möglich«, sprach er sie an, und
jedes Wort durchdrang die massige Wand klar und deutlich, als
wäre sie nicht vorhanden. »Wir sind die Priester und die
Wiederbringer des Mächtigen, der in dem großen Schwarzen
Fluß schlummert und darauf wartet, geweckt zu werden. Wenn er
genug Blut getrunken hat, wenn genügend Opfer – junge,
schöne Frauen – ihm zu Ehren gekommen sind, wenn
genügend Sklaven bereitstehen, um ihn zu begleiten, wird er sich
aus den Fluten erheben und Krosh hinter sich lassen, um die
Eingeborenen dieses Stammes zu Herren dieser Welt zu
machen…«
    »Wer bist du?« nutzte Macabros die kurze Sprechpause.
»Von wem, der in schwarzen Fluten schlummert, sprichst
du?«
    Er wußte nicht, ob sein Gegenüber bereit war, den
Dialog zu beginnen. Automatisch jedoch leitete Macabros diesen ein,
zunächst, um Zeit zu gewinnen, um vielleicht in dieser Spanne
herauszufinden, aus welcher Kraft der Priester schöpfte, um das
durchsichtige Gefängnis zu erhalten.
    »Mein Name ist Kophas, der Oberste der Siegelbewahrer, der
Wiederbringer, der Priester, der die anderen führt. Du bist
für einen Mann, der dem Tod geweiht ist, erstaunlich neugierig.
Du bist uns in der letzten Nacht schon aufgefallen. Du hast den
Hieben der geweihten Schwerter widerstanden. War es Zufall –
oder sind wir einem Trugbild erlegen? Bisher haben wir geglaubt,
allein in der Lage zu sein, Trugbilder und geistige Kräfte mit
Hilfe des Schlafenden in den Fluten bewirken zu können. Den
Schlafenden in den Fluten zu wecken – das ist unser Ziel. Er
wird der Herr dieses Kontinents sein. Wir sind die Priester der
Götter, die einst hier strandeten, die dem Dämonismus
frönten, die das Böse verbreiten – und das
›Singende Fahsaals‹ vernichten wollen…«
    Macabros zuckte leicht zusammen, als er aus dem Mund des
Henkerpriesters diesen Begriff vernahm.
    »… wir sind direkte Abkömmlinge der Gestrandeten
und haben uns ein Volk gesucht, das bereit war, jede Opferart und
Opfermenge zu bringen, die von dem Schlafenden gefordert wird. Wir
sind die Mittler, künden von den Wünschen des Schlaf enden
– und erhalten dafür die Kräfte, die uns in den Augen
der primitiven Bewohner dieses Landstrichs zu Göttern machen.
Der lebende Schwarze Fluß, der unter unseren Füßen
strömt, muß ständig mit neuen Opfern versehen werden.
Denn nur der eine, der darin wartet, kann König der Traphilen
und Göttlicher Herrscher über alles Leben werden… doch
seht selbst! Nicht jedem ist es erlaubt, einen Blick hinter die
heiligen Schleier der Geheimnisse zu werfen. Euch möchte ich
diese Gnade erfüllen, ehe ihr sterben werdet…«
    Er hob die Hand mit dem Schwert. Im gleichen Augenblick
lösten sich seine nackten Füße vom glasigen
Untergrund, und er begann mehrere Zentimeter darüber zu
schweben. Die Dunkelheit vor ihnen öffnete sich wie ein
Schleier, der sich langsam teilte.
    Und ihr Blick führte in eine unergründliche Ferne, in
eine seltsame Landschaft, die kein Ende zu nehmen schien.
    Sie glühte in einem stumpfen Rot, als wäre eine
rätselhafte Sonne hinter roten Wolkenschleiern und den
kegelförmigen Bergen gerade versunken.
    Der Himmel und die rätselhafte Erde waren wie in Blut
gebadet… unwillkürlich drängte sich Macabros dieser
Vergleich auf.
    Der schwarze, glasige Untergrund, auf dem sie und die Priester mit
den Henkersschwertern
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