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Macabros 091: Die Pestreiter

Macabros 091: Die Pestreiter

Titel: Macabros 091: Die Pestreiter
Autoren: Dan Shocker
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eingetreten.«
    Sie wollte noch etwas sagen, wurde aber durch ein Ereignis daran
gehindert.
    Ungeheurer Lärm drang durch die Korridore des Krankenhauses.
Dann flogen in den oberen Stockwerken die Türen auf, Schreie
ertönten, alles geriet in Aufruhr. Im Nu glich das St. Helens
Hospital einem Ameisenhaufen. Menschen liefen über Treppen nach
oben und unten.
    In einem Aufgang wurde eine grauenvoll anzusehende Gestalt
sichtbar.
    Sie war gelbgrün und sah aus wie ein Monster, das aus
giftigem Sumpf gestiegen war.
    Ein Infizierter! Er torkelte die Treppe herunter und griff nach
einem Mann, der zu entkommen versuchte.
    Er erwischte ihn auch und drückte ihm die breiige Hand wie
einen Stempel ins Gesicht. Der Schrei des Mannes ging in ein leises
Gurgeln unter, und es war passiert, ehe Macabros auftauchte. Der
Unglückliche war infiziert.
    Kreischen, Rennen, Aufruhr…
    Und so schien es auch in den oberen Stockwerken zu sein.
    Macabros holte Hellmark aus den Straßen zurück,
versetzte sich dann selbst ins Polizeirevier V und schilderte das
Unheil, das über das St. Helens Hospital hereinbrechen
würde. »Schickt soviel Männer hin, wie ihr habt!«
brüllte Macabros. »Alarmiert die Nationalgarde! Im St
Helens Hospital müssen Myriadus-Zellen sein. Durch sie kommen
die Pestreiter in die Stadt. New York wird zu einem einzigen
Friedhof, wenn das Grauen nicht schnell und umfassend eingegrenzt
wird.«
    »Verrückt, wie?« fragte der Cop. »Wie kommen
Sie eigentlich hier herein? Wer sind Sie?«
    Telefone rasselten.
    Macabros verschwand vor den Augen des Polizisten, der sich
schüttelte wie ein begossener Pudel und mechanisch nach den
Hörern griff.
    Notrufe aus dem St. Helens Hospital. Dort war der Teufel los!
     
    *
     
    Hellmark tat, was in seinen Kräften stand.
    Durch Carminia wußte er inzwischen, daß in der
obersten Etage des Hospitals die Forschungs- und Isolierabteilung
untergebracht war. Dort befanden sich auch drei durch eine bisher
unbekannte Pestkrankheit Veränderte, die von Manderly und
Henderson untersucht wurden.
    Björn versetzte sich gemeinsam mit Macabros auf das Dach des
Wolkenkratzers. Viele Menschen aus den oben befindlichen Etagen waren
in ihrer Not und Angst einfach dorthin geflüchtet, Patienten,
die dazu imstande waren. Andere waren in ihren Betten zurück
geblieben, weil sie sich nicht bewegen konnten.
    Die apokalyptischen Bilder, die Björn Hellmark für ganz
kurze Zeit in der Vergangenheit der Erde gesehen hatte, wurden zu
einer erschreckenden Realität.
    Die Pestreiter kamen!
    Wie ein riesiger Luftballon schwebte ein gelbgrünes
Myriadus-Ei am nächtlichen Himmel. Ein großer Spalt
klaffte in dem gespenstischen Gebilde.
    Aus dieser Öffnung kamen sie.
    Drei… fünf… zehn…
    Geisterreiter mit weißglühenden Köpfen und
Händen, preschten auf ihren schwarzen Tieren heran, die sich vom
nächtlichen Himmel kaum abhoben.
    Die Reiter griffen die Menschen an. Sie ritten durch ihre Opfer
hindurch. Die unheimliche Zelle war zu voller Reife entfaltet –
und hatte dementsprechende Wirkung.
    Unartikuliertes Kreischen hallte über das Dach. Die Menschen
spritzten nach allen Seiten auseinander und wußten nicht, was
zu tun war. Die Reiter und das Riesenei senkten sich auf die
Fliehenden hinab, deren Flucht am Dachrand ein Ende hatte, wollten
sie nicht in die Tiefe stürzen und dort zerschmettern.
    Verkehrsstau in den Straßen. Neugierige, die sich im Nu
ansammelten.
    Das alles war das Werk weniger Minuten.
    Macabros versetzte sich nach Marlos zurück. Auf Arson und
Rani konnte er nicht rechnen. Sie brauchten noch dringend Ruhe und
Danielles Hilfe. Er holte nur das Schwert des Toten Gottes, das er
zurückgelassen hatte. Die Erfahrung hatte gezeigt, daß
Myriadus verletzbar war, auch ohne den Einsatz
dämonenabwehrender Mittel. Hoffentlich kamen bald genügend
Polizeikräfte und Soldaten, Hubschrauber und Flammenwerfer
mußten eingesetzt werden. Und zwar so schnell wie möglich,
schneller als diese unheimliche Pest aus einer fremden Dimension um
sich greifen konnte!
    Hellmark konnte gegen die schemenhaften Visionsreiter nichts
ausrichten. Er griff sie als Macabros an, es bewirkte aber nichts.
Die Ursache mußte beseitigt werden, und die lag in der riesigen
Zelle selbst begründet.
    Mit dem Mut der Verzweiflung griff er sie an, während Arzte
und Pflegepersonal sich vom ersten Schock befreiten und nun daran
gingen, einige Patienten durch die Dachzugänge in das Innere des
Wolkenkratzers zurückzuführen.
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