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Macabros 091: Die Pestreiter

Macabros 091: Die Pestreiter

Titel: Macabros 091: Die Pestreiter
Autoren: Dan Shocker
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bis dahin konnte Pepe unmöglich in dem
kühlen Raum bleiben. Sie schob die Bahre nach außen und
fuhr sie in den Heizungsraum. Eine ungewöhnliche Maßnahme,
aber ungewöhnliche Situationen erforderten dementsprechendes
Vorgehen. Hier unten war der kleine Patient vorerst am sichersten.
Sie wachte über ihn.
     
    *
     
    Drei Helikopter, umschwirrten wie Riesenlibellen die unwirkliche
Szene auf dem Dach des Wolkenkratzers.
    Die Piloten und die angeforderten Scharfschützen hatten sich
abgewöhnt, über Dinge nachzudenken, die sie doch nicht
begriffen.
    Hilferufe aus dem St. Helens Hospital, alarmierende Berichte der
Polizeistreifen und der Hinweis eines Verrückten – wie ein
Cop in Polizeirevier V ihn bezeichnet hatte – hatten den Einsatz
endlich in Gang gebracht.
    Da hing ein riesiges schwammiges, eiförmiges Gebilde, ein
zweites ragte ständig wachsend aus dem zerbrechenden Dach. In
den Straßenschluchten hatte die Flucht eingesetzt, als die
ersten Betonbrocken in die Tiefe kullerten. Auf dem Dach hielten sich
noch immer Menschen auf, und auf einem der Monstergebilde stand ein
Mensch, der mit einem Schwert bewaffnet war. Dies alles schien eher
in einen phantastischen Film, in einen Alptraum, aber nicht in die
Wirklichkeit dieser Gegend zu passen.
    Wo das Schwert traf, starben große Teile des unheimlichen
Gebildes ab.
    Einer der Scharfschützen feuerte ein Raketengeschoß
mitten in den Leib der Zelle, die aus dem Dach herausgewachsen war.
Es war sein einziger Schuß, aber er war wirkungsvoll. In einer
Detonation flog die Zelle auseinander. Hunderte der sich bewegenden
und suchenden Fäden wirbelten durch die Luft.
    Der Schütze, der sich halb aus dem Helikopter beugte, wurde
von zwei, drei Pestreitern angegriffen, die das Fluggerät
überfielen. Schütze und Pilot wurden Opfer der Pest, ihre
Körper sahen Sekunden später aus wie die anderen, die sich
mit der Pest aus dem Dämonenreich infiziert hatten. Zwei
Häuserblöcke weiter raste der nun führerlose
Helikopter in die Straßenschlucht hinab.
    Macabros reagierte. Er verließ die Myriadus-Zelle und
versetzte sich in das Innere der in die Tiefe trudelnden Maschine. Er
konnte sie wieder abfangen und landete sie sicher.
    Der Kampf mit den Eindringlingen aus einer anderen
dämonischen Dimension forderte Opfer, Kraft und Anstrengung. Die
Pestreiter versuchten so viele Menschen wie möglich auf diesem
Totenacker zurückzulassen, die im Einsatz befindlichen
Kräfte versuchten genau das Gegenteil.
    Der konsequente Einsatz führte schließlich zum Erfolg.
In einem wahren Geschoßhagel wurden die beiden Eindringlinge
eliminiert, Reste ihrer austrocknenden Körper vergingen unter
der Wucht der Flammenwerfer.
    Die Pestreiter lösten sich auf, sie waren ein Spuk, der durch
die immense Geisteskraft der Myriadus-Zellen in die Welt gekommen war
und viele Opfer gefordert hatte.
    Viele Verletzte wurden an Ort und Stelle behandelt. Von Leuten in
Spezialanzügen wurden die Pesttoten eingesammelt. In einem
besonderen Raum wurden die Leichen aufgebahrt. Sie sollten einer
besonderen Untersuchungskommission vorgestellt werden. Doch davon
nahm man zum Glück schnell Abstand. Fast einstimmig faßten
die Verantwortlichen den Entschluß, die durch eine unbekannte
Krankheit verunstalteten Leichen zu verbrennen, um damit auch den
Krankheitserreger aus der Welt zu schaffen, der so grauenvolle
Symptome hinterlassen hatte.
    Nur eine Episode – oder der Auftakt zu einem schlimmeren
Angriff aus dem Reich der Finsternis? Rha-Ta-N’my und ihre
Hauptdämonen sahen keinen Grund mehr, sich unbedingt zu
verstecken. Sie zeigten sich offen, das war noch schlimmer. Angst und
Schrecken wurden dadurch verbreitet, Menschen verunsichert.
Außer der Feindschaft, die die Völker leichtfertig oder
aus Haß zwischen sich aufbauten, war die Feindschaft der
Dämonischen gegen alles Menschliche gerichtet.
    Die Aufräumungsarbeiten dauerten bis über den
beginnenden Morgen hinaus.
    Zwischendurch kam es zu ernsthaften Gesprächen zwischen
Polizei, zum Einsatz gekommenen Soldaten, Zeugen und Ärzten.
Auch Björn Hellmark nutzte die Gelegenheit, Kontakte zu
schließen mit Menschen, die spätestens jetzt zu glauben
begannen, daß es Kräfte und Mächte gab, die man nur
allzu gern ignoriert hätte. Bei dieser Gelegenheit lernte er
auch einen Mitarbeiter einer geheimnisvollen Abteilung kennen, die
der UNO unterstand und von ihr finanziert wurde. In ihr waren
Rechtsanwälte, Mediziner, Wissenschaftler vereinigt, die
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