Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 091: Die Pestreiter

Macabros 091: Die Pestreiter

Titel: Macabros 091: Die Pestreiter
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
lästige
Anhängsel ab und sprang nach vorn. Einen Moment sah es so aus,
als wollte er sich auf die drei Widerlinge stürzen. Doch im
Sprung löste Hellmark seinen Doppelkörper auf.
    Es kam nicht darauf an, die drei Burschen in Schach zu halten, es
war viel wichtiger, Rani Mahay zu befreien und die Flucht in Gang zu
bringen. Nur in der Schnelligkeit seines Handels lag überhaupt
eine Chance.
    Während Macabros sprang, konnte er einen Teil der Netzwand
mit den gerade wechselnden Bildern aus der Zukunft empfangen.
    Hellmark, der im gleichen Augenblick Kenntnis von der Wahrnehmung
seines Zweitkörpers erhielt, stockte der Atem.
    Björn sah mit Macabros’ Augen eine Straßenszene
– aus New York!
    Ein Wolkenkratzer, fünfzehn Stockwerke hoch. Über dem
breiten, verglasten Eingang riesige Leuchtbuchstaben. ST. HELENS
HOSPITAL…
    Tausende von Menschen drängten sich auf den Straßen.
Der Verkehr war zum Stillstand gekommen, Polizei- und
Krankenfahrzeuge steckten hoffnungslos im Stau.
    Alles starrte nach oben.
    Dort kreisten zwei, drei Hubschrauber, Menschen liefen auf dem
Dach hin und her, wirkten klein und dunkel wie aufgescheuchte
Ameisen.
    Doch das war es nicht allein, was Tausende so faszinierte und
erschreckte zur gleichen Zeit.
    Über dem Wolkenkratzer hing ein riesiges, gelbgrünes,
schwammig aussehendes Gebilde. Ein Ei! Eine Myriadus-Zelle!
    Sie hatte den Umfang des Wolkenkratzers.
    Das Ei klaffte in der Mitte auseinander, ein düsteres Tor,
aus dem das Unheil kam.
    Myriadus’ außergewöhnlicher Geist schickte die
Pestreiter.
    Macabros sah sie in dieser Sekunde zum erstenmal.
    Sie saßen auf schwarzen Pferden und bestanden nur aus
glühenden, runden Köpfen und weiß leuchtenden
Händen. Sie preschten auf die Menschen zu, die über das
Dach rannten und unten auf der Straße standen. Die Pestreiter
ritten durch die Leiber hindurch und waren nur Schemen, todbringende
Visionen eines unfaßbaren Lebewesens, dem keine Form, keine
Lebensäußerung fremd war. Und wen die Pestreiter
berührt hatten, der trug die Merkmale grauenhafter
Veränderung an sich.
    Die Leiber schienen wie mit einem dicken Brei Übergossen,
zähe Tropfen flossen träge über Arme, Schultern und
Beine der Unglücklichen.
    Schon erfolgte Macabros’ Auflösung. Da zwang Björn
seinen Doppelkörper noch mal zur Materialisation an der gleichen
Stelle, um die Bilder aus der Zukunft – die seine Gegenwart
waren! - bis zu Ende mitzubekommen. Doch dies war schon das Ende.
    In der bizarr geformten Fläche erstand ein neues Bild, das
willkürlich aus dem Strom der Zukunft herausgegriffen war, die
Myriadus angezapft hatte.
    Kaum war Macabros wieder voll sichtbar, wiederholten die drei
Dämonenverbündeten ihren Angriff auf ihn. Einer wagte sich
weit nach vorn und griff Macabros an.
    Der parierte den Angriff und schleuderte den Widerling über
sich hinweg, ehe der begriff, was eigentlich mit ihm geschah. Er
landete genau auf der klebrig feuchten Verbindungsschnur zwischen Ei
und Netzwand.
    Die Wucht des Aufpralls war so stark, daß die straff
gespannte Schnur auf der Stelle durchriß. Es gab einen lauten,
peitschenähnlichen Knall. Die ›Verbindungsleine‹
schnurrte nach beiden Seiten hin blitzschnell und raschelnd zusammen
und war sofort nur noch halb so dick und sah total ausgetrocknet
aus.
    Mit einem leisen Zischen wurden auch die Felder; im, Netz stumpf
und grau, die bis eben noch farbige Bilder geliefert hatten.
    Das Netz wurde spröde, Risse liefen kreuz und quer über
die grauen Felder.
    Dies alles interessierte Macabros schon nicht mehr. Er verschwand
und materialisierte neu im Zentrum der Myriadus-Zelle.
    Akmut sah plötzlich zwei Hellmarks vor sich. Der mit dem
Schwert in der Hand griff sofort an. Der
Aufständischenführer und Dämonenanbeter erhielt einen
Stoß vor die Brust, daß er zurückflog.
    Mit zwei, drei schnellen Griffen löste Macabros die bereits
gelockerten Lederriemen um Hellmarks Handgelenke.
    Dann griff Björn nach dem ›Schwert des Toten
Gottes‹. Eine unsagbare Freude über die Wiederbeschaffung
dieser Waffe erfüllte ihn.
    In dem Augenblick, da er das Schwert übernahm, verdoppelte es
sich und es blieb sowohl in seiner als auch in Macabros’ Hand.
Dieses Phänomen war nicht neu. Alles, was Hellmark
berührte, anfaßte, fand sich auch wieder in Händen
seines Zweitkörpers, ebenso verdoppelt.
    Björn stieß das Schwert dicht neben dem eingesponnenen
Mahay in den Strunk, während Macabros Akmut entgegeneilte, der
sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher