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Macabros 091: Die Pestreiter

Macabros 091: Die Pestreiter

Titel: Macabros 091: Die Pestreiter
Autoren: Dan Shocker
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wieder aufgerafft hatte.
    Die Schwertspitze riß ein tiefes Loch in das Gespinst. Eine
klebrige Brühe spritzte nach allen Seiten. Hellmark führte
die Schneide rings um den Körper und schnitt Mahay förmlich
aus dem Kokon heraus. Die ständig in Bewegung befindlichen,
dünnen Stränge wichen zurück wie selbständige
Lebewesen, die Gefahr witterten.
    Die Fäden, von denen Mahay umschlungen war, vertrockneten
augenblicklich auf seinem Körper, so daß er aussah, als
hätte man ihn mit strohtrockenem Weißkohl
überschüttet.
    Der bewußtlose Inder fiel dem Freund in die Arme. In dem
Strunk war ein tiefes, feucht schimmerndes Loch, in dem sich noch
mehr von der gelbgrünen Flüssigkeit sammelte.
    Der Kampf zwischen Macabros und Akmut war Augenblickssache.
Macabros war dem Hünen durch Schnelligkeit, Wendigkeit und vor
allem dadurch überlegen, daß er unverwundbar war.
    Akmut wurde vom › Schwert des Toten Gottes ‹ getroffen
und stürzte schwerverletzt zu Boden.
    Vom Eingang her war deutlich die Ankunft mehrerer Personen zu
vernehmen. Wächter, die Verstärkung herbeigeholt hatten,
stürmten durch den Mittelgang.
    Hellmark hielt sich keine Sekunde länger als nötig im
Zentrum der Zelle auf. Nach allen Seiten teilte er noch wuchtige
Hiebe aus, trennte kräftige Stränge, beschädigte den
Strunk, von dem aus die Wurzeln in die Tiefe führten, und dann
versetzte er sich mit Macabros und Rani Mahay in das Zeitschiff
zurück. Macabros eilte zum Eingang vor, um den ahnungslosen
Wächtern in den Rücken zu fallen. Die beiden Feinde flogen
in hohem Bogen hinaus auf den freien Platz, wo die Lagerfeuer
brannten.
    Spätestens in diesem Moment wurde den anderen klar, daß
nicht nur in unmittelbarer Nähe der Myriadus-Zelle etwas nicht
stimmte, sondern auch im Zeitschiff des Mannes mit der
Silberhaut.
    Einige Krieger stürzten auf das Zeitschiff zu. Macabros
geriet in Kampfhandlungen. Mit dem ›Schwert des Toten
Gottes‹ parierte er die Angriffe, während Hellmark im
Innern der mattsilbernen Kugel alle Hände voll zu tun hatte.
    Nur einer konnte das Schiff bedienen: Arson. Sein
Körpermagnetismus, die Papillarlinien beider Hände waren
auf die Schaltflächen abgestimmt. So sollte gewährleistet
werden, daß Außenstehende das Zeitschiff nicht bedienen
konnten. Aber die Rechnung der Erbauer war nicht aufgegangen, wie die
letzten Ereignisse bewiesen.
    Durch die Hilfe eines mächtigen Dämons, einem aus der
Hauptgruppe um Rha-Ta-N’my oder dem Zauber eines lemurischen
Magiers, den Akmut eventuell beschworen hatte, war es dem
Abtrünnigen gelungen, Arsons Körpermagnetismus und dessen
Papillarlinien zu übernehmen und so das Schiff zu steuern. Eine
andere Erklärung gab es nicht.
    Björn schleppte den kraftlosen Arson vor die Schalttafel.
»Wir werden’s schaffen«, sagte er schnell. »Mit
deiner Hilfe, Arson. Ich vermag jetzt nichts mehr zu tun, nun liegt
alles in deiner Hand. Schließe die Eingänge und starte das
Schiff! Auf nach Marlos! Lande an der richtigen Stelle,
laß’ diesmal die Palmen stehen!«
    Rani Mahay lag am Boden und hatte noch immer die Augen
geschlossen. Doch Björn kam es so vor, als würde er schon
wieder tiefer und ruhiger atmen.
    Arson legte seine Hände auf breite, glatte Flächen.
    Draußen schloß sich lautlos der Einstieg, eine
fugenlose, glatte Wand entstand.
    Das sanfte Licht im Innern der Kabine veränderte seine
Intensität nur geringfügig.
    Alles war in Aktion, und Hellmark löste in diesem Moment
seinen Doppelkörper auf.
    Keine Sekunde zu früh!
    Die Zeitkugel verschwand vor den Augen der Akmut-Clique,
stürzte hinein in Zeit und Raum und überwand in
Sekundenschnelle die Dimensionen zwischen Vergangenheit und
Gegenwart, und erreichte Marlos.
    Auf den Monitoren war die Veränderung sofort
nachprüfbar.
    Zwanzigtausend Jahre und ein vergessener, irdischer Erdteil lagen
hinter ihnen.
    Das Zeitschiff landete sicher auf dem weichen, weißen
Sandstrand in Sichtweite der Blockhütten.
    Zwei Gestalten rannten der Kugel entgegen, noch ehe sie voll zur
Materialisation gekommen war.
    Jim, der Guuf, und Danielle de Barteaulieé…
    Die Öffnung in der glatten, silbern schimmernden Hülle
entstand.
    Hellmark tauchte auf. Er trug Rani auf den Armen, und die junge
Französin gab einen Schreckensschrei von sich, als sie den
großen, hünenhaften Mann mit der bronzefarbenen Haut so
zurückkehren sah.
    »Er lebt«, beruhigte Björn Danielle schnell.
»Wie rasch er wieder auf die Beine kommt, liegt an
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