Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 089: Rückkehr in den Totenbrunnen

Macabros 089: Rückkehr in den Totenbrunnen

Titel: Macabros 089: Rückkehr in den Totenbrunnen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
Angelika Huber eine Kurzschlußhandlung.
    Sie verließ den Gehweg, rannte über die Straßen,
winkte ›Sonja‹ und dem Fahrer zu und gab mit dieser Geste
zu verstehen, daß sie noch etwas mitteilen wollte.
    Es war der Augenblick, als der Indio startete.
    Er gab sofort Gas.
    Das Auto schoß geradezu nach vorn.
    Das ging so schnell, daß Angelika Huber diesmal nicht mehr
ausweichen konnte.
    Reifen quietschten, der Motor röhrte auf. Wie ein Ungeheuer
flog die Kühlerhaube auf sie zu.
    Die Frau schrie.
    Sie sah hinter der getönten Frontscheibe die Gesichter
›Sonjas‹ und ihres exotischen Begleiters, der aus den
Urwäldern Mexikos oder Yucatáns zu kommen schien.
    Ein Gedanke zuckte in ihr auf. Sie konnte ihn nicht mehr zu Ende
spinnen.
    »Halt! Stehenbleiben!« Angelika Huber schrie wie von
Sinnen.
    Der Fahrer bremste nicht, sondern gab Gas…
    Die Frau versuchte noch zur Seite auszubrechen, wurde aber vom
linken Kotflügel erfaßt und in die Luft geschleudert.
    Es gab zwei dumpfe Schläge, als der Körper erst auf die
Kühlerhaube geschaufelt wurde, dann über das Dach des
davonpreschenden Fahrzeugs fiel und hinabrutschte.
    Angelika Huber flog auf die Straße.
    Der Fahrer raste mit hohem Tempo auf die
Hauptverkehrsstraße, überholte in waghalsigen
Manövern und beeilte sich, so schnell wie möglich zur
Ausfallstraße zu gelangen, die direkt auf die Stadtautobahn
führte.
    Der Fahrer floh und kümmerte sich nicht um das Opfer, das
reglos auf der Straße lag und im Nu von zahlreichen Passanten
umringt wurde, die den Ablauf der Ereignisse in der Eile kaum
mitbekommen hatten…
     
    *
     
    Die Insel lag zwischen Hawaii und den Galapagos.
    Sie hieß Marlos, aber keine Karte der Welt zeigte ihren
Standort. Offiziell gab es diese Insel nicht, nur eine Handvoll
Menschen wußte von ihr. Björn Hellmark und seine
Freunde…
    Marlos war unsichtbar.
    Sie war ein Vermächtnis an Hellmark, der seinerzeit das Erbe
angetreten hatte und gleichzeitig damit mehr als nur dieses
übernahm.
    Hellmark hatte sein Leben dem Kampf gegen die Mächte der
Finsternis geweiht. Überall lauerten die Boten des Bösen
und Grauens – nur nicht auf Marlos. Hierher konnte kein Scherge
Rha-Ta-N’mys kommen. Marlos war tabu und konnte nur von denen
betreten werden, die guten Willens waren…
    Viele gefahrvolle Abenteuer lagen bereits hinter Björn und
seinen Freunden. Hier auf Marlos hatten sie dann immer wieder neue
Kraft schöpfen können.
    Die Insel bot einen tiefen, weichen Sandstrand, der von hohen
Palmen gesäumt wurde.
    Eine Landzunge wies einen mächtigen Felsblock auf, der die
Insel im Südosten scheinbar begrenzte. In diesem, der die Form
eines Schädels hatte, befand sich die Geisterhöhle. Sie lag
abseits der Blockhütten, die zwischen und auf den sanften
Sanddünen standen, umgeben von schattenspendenden Palmen.
    Hinter den Hütten lagen Ställe und Schuppen für
Gänse, Hühner, Schweine und Ziegen, lagen Äcker und
Felder, die Früchte trugen. Die Menschen auf der Insel
ernährten sich ausschließlich vom eigenen Anbau.
    Die reinen Quellen im Landesinnern versorgten sie mit
Frischwasser.
    Pepe und Jim, der Guuf, waren gerade damit beschäftigt,
große irdene Krüge mit frischem, klarem Wasser
herbeizutragen und in die einzelnen Hütten zu bringen.
    Rani Mahay, ein Koloß von einem Mann, dessen Haut die Farbe
dunkler Bronze hatte, stand bis zu den Knien im Wasser und fischte.
Danielle de Barteaulieé – eine junge Französin,
deren Leben unter einem eigenwilligen Schicksalsstern stand, ging ihm
dabei zur Hand.
    Jenseits der Hütten gab es einen frischen Grabhügel, auf
dem ein einfaches Holzkreuz stand, in das der Name ›Ak
Nafuur‹ eingeschnitzt war.
    Ak Nafuur war bis vor wenigen Tagen noch Marlosbewohner gewesen.
Der alte Priester, der in einer fernen Vergangenheit der Erde die
Entscheidung traf, für Rha-Ta-N’my zu kämpfen, hatte
zuletzt doch wieder ein Dasein als Mensch vorgezogen, hatte sein
Dämonendasein aufgegeben und die Sterblichkeit gewählt. In
kurzer Zeit war er zum Greis geworden.
    Ak Nafuur fühlte den Tod nahen, nutzte die Zeit und
hinterließ dreizehn versiegelte Umschläge in denen er all
das mitteilte, was er über die Strategie und den Aufbau des
Reiches der Finsternis wußte.
    In einem letzten, ergänzenden Gespräch kurz vor seinem
Ableben ließ er Björn Hellmark darüber hinaus wissen,
daß es eine Möglichkeit gab, die Herrscherin in der
Dimension des Grauens, die Dämonengöttin
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher