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Macabros 089: Rückkehr in den Totenbrunnen

Macabros 089: Rückkehr in den Totenbrunnen

Titel: Macabros 089: Rückkehr in den Totenbrunnen
Autoren: Dan Shocker
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und von ihm gespeichert.
    »…es wird dir nicht gelingen, mein Reich zu
zerstören. Alle, die mich verehrten, hatten ihren Vorteil davon
– alle diese werden gegen dich sein. Ich bin so alt wie das
Universum. Priester und Magier auf Atlantis haben mich gerufen, und
ich bin gekommen.
    Als Atlantis in den Fluten versank, überlebten die
Mächtigen und Wissenden und suchten nach einer neuen Bleibe,
einer neuen Welt. Sie behielten die alten Rituale bei, um meine Gunst
nicht zu verlieren.
    Nur wenn ich fröhlich bin, wenn ich mich an der Angst und dem
Grauen und der Verzweiflung der armseligen Menschen erfreuen kann,
bin ich glücklich. Sie nennen mich ihren Schlangengott. Meine
Welt liegt jenseits der Dimensionen, in der du zu Hause bist. Sie
kann überall sein und nirgends. Viele Menschen haben sie schon
gesehen. Die zu mir kamen, blieben.
    Sie mußten bleiben, denn man hatte sie mir geschenkt.
Freiwillig…
    In dieser Stunde entscheidet sich Xantilons Schicksal. Und ich bin
mit meiner Welt dorthin gekommen, um zu beweisen, daß ich hier
sein kann, denn die alten Götter haben ihre Macht verloren. Doch
du – du bist gefährlich, und deshalb werde ich mich
zurückziehen! Du bestehst nicht aus Fleisch und Blut, ich kann
dich nicht zu einem Teil meiner selbst machen.
    Ich bin der Schlangengott, ich bin ewig! Wir haben uns das erste
Mal getroffen, aber nicht das letzte Mal. Ich bin sicher, daß
unsere Wege sich nochmal kreuzen. Dann aber wirst du bei mir bleiben,
denn ich werde deinen wahren Körper mein eigen
nennen…«
    Unmittelbar nach diesen Worten war seinerzeit Macabros aus dem
Brunnen geworfen worden, wie ein ungenießbarer Bissen von einem
Tier weggespuckt wird.
    Die Worte paßten genau zu seiner Situation.
    Und sie hatten noch immer Bedeutung.
    Der Schlangengott konnte überall sein. Sein Ziel war Tod,
Vernichtung, Veränderung. Xantilon war für diese
Grauenhaften aus der Tiefe überall… auch die Welt, wie sie
jetzt war, sollte zu Xantilon werden. Ihr Untergang war von den
Mächten der Finsternis bestimmt.
    »Damals«, so setzte Ak Nafuur seine schriftlichen
Aufzeichnungen fort, »war ich an deinem Untergang interessiert.
Aber ich war anderweitig so intensiv beschäftigt und so sicher,
daß du in einer Sackgasse gelandet warst und ich mich zu diesem
Zeitpunkt nicht weiter um die Dinge kümmerte.
    Du bist seinerzeit durch Arsons Hilfe von dem Kontinent Xantilon
und damit aus der Vergangenheit freigekommen.
    Zur gleichen Zeit, als dein Lebensschicksal an einem seidenen
Faden hing, konnte ein Sterblicher der Versuchung nicht widerstehen,
einen Zipfel des Geheimnisses der Schwarzen Macht zu heben.
    Dieser Mann drang in den Urwald Yucatáns vor und suchte die
Opferbrunnen der Mayas. Nur einer kam in Frage für seine Zwecke.
Dieser Mann ahnte damals nicht, daß jeder seiner Schritte schon
lange Zeit vorher von einem Wissenden beobachtet wurde. Dieser
Beobachter schloß sich ihm an, verscheuchte mit Hilfe des
Schlangenamulettes die Träger des Abenteurers und führte
diesen dann zu jenem gewissen Brunnen, der ihm zum Schicksal
wurde.
    Sie erreichten das vergessene Dorf, in dem noch heute –
abseits jeder Zivilisation – eine Maya-Sippe lebt, und zwar
genauso wie vor Jahrtausenden.
    Der Abenteurer – sein Name war Kay Olsen, wie ich
herausfinden konnte - stieg in den Opferbrunnen und geriet in die
Dimensionsspirale des Schlangengottes. Damit hatte sein Begleiter
genau das Ziel erreicht, das er ansteuerte.
    Olsen sollte zum Verräter, zum Veränderten werden.
    Als er den Brunnen wieder verließ, geschah das
Unabänderliche: er war kein Mensch mehr, sondern halb Mensch
– halb Echse. Seine Gefühlswelt war die des
Schlangengottes. Von dieser Stunde an war er besessen von dem
Gedanken, anderen Menschen Angst und Grauen zu bringen. Das allein
stellte ihn noch zufrieden.
    Der ihm damals den Weg zeigte, gab sich als Schwarzer Priester
aus. Es war Vartan Konk.
    Als ich noch Molochos war, gehörte er anfangs zu der Gruppe
meiner engsten Vertrauten. Dann ging er seinen eigenen Weg. Seine
besondere Zuneigung galt dem Schlangengott, und so kam es, daß
er sich ihm auch ganz zuwandte, ihn verehrte, seine Geheimnisse
ergründete und zu seinem Helfer wurde.
    Das Amulett mit dem Bild des Schlangengottes verlieh ihm magischen
Kraft.
    Vartan Konk war stets darauf aus, schnell zu einem Erfolg zu
kommen. Er war auch sehr ehrgeizig.
    Eine Zeitlang schien es, als wolle er mir meine Rolle als
führende Persönlichkeit der Schwarzen
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