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Macabros 089: Rückkehr in den Totenbrunnen

Macabros 089: Rückkehr in den Totenbrunnen

Titel: Macabros 089: Rückkehr in den Totenbrunnen
Autoren: Dan Shocker
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Rha-Ta-N’my,
aufzusuchen und zu vernichten.
    Um diesen risikoreichen Weg gehen und das Ziel zu erreichen,
mußte er genau dreizehn Aufgaben erfüllen.
    Nur wenn er die vorangestellte Aufgabe erfolgreich abgeschlossen
hatte, war es ihm erlaubt, den folgenden Umschlag
aufzureißen.
    Das tat er nun.
    Björn Hellmark befand sich in der Geisterhöhle.
    Die weiträumige Felsenhalle war ein besonderer Ort, ein
Refugium und sein ganz persönlicher »Besitz«. Stufen
führten pyramidenförmig nach oben. Auf den Stufen standen
steinerne Throne, auf denen kostbar gekleidete Skelette saßen.
Jeder Thron trug tief eingemeißelt den Namen des
Verblichenen.
    Das war die Vergangenheit, Dinge, die bereits geschehen
waren…
    Aber es gab auch einen Thron, der zwar einen Namen trug, auf dem
aber kein Skelett saß.
    Es war Björn Hellmarks Thron, auf dem er saß, um den
Umschlag zu öffnen. In der Stunde seines Todes – dies war
ihm prophezeit – würde er diesen Platz aufsuchen und so
werden wie jene, die ihm in die Ewigkeit vorausgegangen
waren…
    Doch bis dahin hatte es noch Zeit, bis dahin gab es noch viel zu
tun.
    Hellmark war ernst, aber zuversichtlich. Der erste Weg in die
Dimension des Grauens war erfolgreich verlaufen.
    Dank der Hilfe seiner Freunde hatte er die anstehenden
Schwierigkeiten meistern können.
    Welche Nachricht, welche Aufgabe erwartete ihn nun in jenem
versiegelten Umschlag, der das Stichwort »Totenbrunnen«
trug?
    Engbeschrieben waren die Blätter, die er herauszog. Auf einem
Extrabogen gab es auch wieder eine Skizze.
    Björn nahm sich der Reihenfolge nach die Botschaft vor.
Aufmerksam las er den Text, und ihm war, als höre er Ak Nafuurs
Stimme…
    »Wenn du die zweite Botschaft in der Hand hältst, kann
ich dir gratulieren, denn dann hast du die erste Aufgabe mit mehr
oder weniger Erfolg hinter sich gebracht. Ich hoffe ohne große
Verluste… der Weg in die Dimension des Grauens ist nie
völlig kalkulierbar. Ich habe versucht, so viele Schwierigkeiten
wie möglich zu erkennen und für dich auszuschalten. Aber es
sind noch genügend übrig, so daß du dich über
harte Arbeit nicht beklagen wirst…
    Es geht um den zweiten Weg in Rha-Ta-N’mys Reich. Dazu
muß ich dir ein Geständnis machen.
    Ich war lange Zeit dein Feind. Als Dämonenfürst Molochos
trachtete ich dir nach dem Leben. Ich setzte alles daran, dir dein
Dasein so schwer wie möglich zu gestalten. Mein Ziel war es,
dich damals in den Totenbrunnen zu locken, damit du ein Helfershelfer
des Schlangengottes würdest. Er steht auf der Seite der
Dämonen, und seine Macht ist nicht zu unterschätzen. Er
schöpft seine Kraft aus den Opfern, die ihm seit Urzeiten
dargebracht werden. Auch noch heute. Die Mayas und Azteken,
geheimnisvolle Völker, die unter anderem auf der Insel Atlantis
zu Hause waren, haben die schrecklichen Opfer fortgesetzt und
weitergereicht an ihre Nachkommen. Es gibt noch heute – zu
dieser Stunde in dieser Gegenwart – einen versprengt lebenden
Stamm, der die Rituale nach altem Brauch erfüllt.
    Junge Maya- und Azteken-Mädchen werden ausgewählt und
von Priestern in einen rätselhaften Brunnen geworden, der jedoch
keinen Grund hat. Die Opfer werden aus dieser Welt gestoßen,
gelangen in eine andere und werden dort zu Gespielinnen, zu
Marionetten des Schlangengottes oder der schrecklichen Ungetüme,
die ihm gleich sind…«
    In allen Einzelheiten führt Ak Nafuur dann die Ereignisse
auf, die Björn Hellmark schon mal in den Bann des
»Totenbrunnens« zogen.
    Die Erlebnisse erstanden vor dem geistigen Auge des großen,
blonden Mannes mit den kühnen Gesichtszügen des
Abenteurers.
    Die Begegnung mit Evita, der jungen Mexikanerin aus
Mexiko-City… die Verfolgung mit seinem Zweitkörper
Macabros, mit dem er dem Schrecklichen nacheilte, der sich in den
Brunnen stürzte… die Stimme des Schlangengottes, der ihm
eine rätselvolle Mitteilung machte… Wie mit einem
glühenden Eisen schien jedes einzelne Wort von damals in sein
Gedächtnis eingebrannt worden zu sein.
    In der Erinnerung sah er wieder die Dunkelheit, erlebte er die
geräuschlose Welt, eine fremde, dumpfe Umgebung, in der die Zeit
still zu stehen schien.
    Und doch war er nicht allein. Tausend Stimmen, tausend
Gefühle ergriffen von ihm Besitz, die wieder spürbar
wurden, als er an sie dachte. Eine Stimme - die des Schlangengottes
– übertönte jedoch nach wie vor alle anderen. Das
Wissen war einfach in seinem Bewußtsein durch Macabros, seinem
Doppelkörper, erfaßt
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