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Macabros 089: Rückkehr in den Totenbrunnen

Macabros 089: Rückkehr in den Totenbrunnen

Titel: Macabros 089: Rückkehr in den Totenbrunnen
Autoren: Dan Shocker
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konnte,
dann kürzte das seine Suche beachtlich ab.
    Auf der anderen Seite des Totenbrunnens konnte er dann einen
ersten Versuch unternehmen, um herauszufinden, auf welche Weise sein
weiteres Vorgehen am günstigsten war.
    Carminia und Danielle de Barteaulieé sollten bis Björn
Hellmarks Rückkehr eventuelle Hinweise Richard Patricks
überprüfen.
    Die Sache wurde zügig angegangen.
    Björn ließ seinen Doppelkörper Macabros entstehen,
der sich in nichts von seinem wirklichen Leib unterschied. Die beiden
Männer, die in diesem Moment nebeneinander standen, glichen sich
wie eineiige Zwillinge.
    Der eine bestand aus Fleisch und Blut, der andere aus einer
ätherischen Substanz.
    Hellmark hatte mit Hilfe seines Zweitkörpers die
Möglichkeit, jeden Ort auf der Erde und im Kosmos aufzusuchen,
ohne dabei seinen Originalleib versetzen zu müssen. Durch seinen
Doppelkörper konnte er sich aber auch selbst an jeden beliebigen
Punkt teleportieren und existierte dann an dieser Stelle praktisch
zweifach.
    Hellmark und Macabros berührten sich flüchtig.
    Ein kurzer Gedanke genügte, und schnell wie dieser Gedanke
vollzog sich die Reise von einem Punkt zum anderen.
    Björn wollte in Mexiko City Evita Mochares aufsuchen, mit der
entscheidenden Botschaft nochmal auf die Insel Marlos
zurückkehren und dann gemeinsam mit Rani Mahay den Totenbrunnen
aufsuchen. Waffen, die sie in anderen Dimensionen und Zeiten von
kriegerischen Widersachern erbeutet hatten, befanden sich in der
Geister-Höhle. Wenn sie sich mit Dolch und Schwert bewaffneten,
hatten sie vielleicht gemeinsam eine Chance, doch etwas gegen den
unheimlichen Wächter der › Ewigen Flamme der
Schlangengöttin Luku-U’moa‹ auszurichten.
    Aber zunächst war es wichtig für ihn, den genauen
Standort des Brunnens zu erfahren, der einen in aller
Abgeschiedenheit lebenden Maya-Stamm noch heute als Opferstätte
diente.
    Jene Mayas verehrten einen Schlangengott, dem als Opfer junge
Mädchen und Frauen dargebracht wurden.
    Auch Evita Mochares wurde seinerzeit gemeinsam mit einem Begleiter
in den Brunnen gestoßen. Während es ihr gelang, aus dem
Bereich des Schlangengottes zu entfliehen, ereilte ihren Freund das
Schicksal. Er wurde halb Mensch, halb Echse, lebte und handelte von
da an mit den Gefühlen des Schlangengottes.
    Der Begleiter kam auf der anderen Seite des Totenbrunnens ums
Leben, während Evita das Glück hatte, gerettet zu
werden.
    Die Vorgänge seinerzeit gipfelten schließlich darin,
daß das Reich des Schlangengottes sich auflöste und
vermutlich in einer anderen Dimension verschwand.
    Durch die versiegelte Botschaft des toten Ak Nafuur erfuhr
Björn Hellmark nun nach dieser langen Zeit, daß jener
Mann, den er damals noch mit seinem Doppelkörper verfolgte,
inzwischen zu einer Art Schlangengott geworden war. Da gab es ein
dämonisches Monstrum mitten unter den Menschen, ohne daß
jemand von seiner Existenz wußte. Und diejenigen, die etwas
wußten, waren entweder mit ihm vereint, unterstützten ihn
und waren wahnsinnig oder tot…
    Hellmark war voller Unruhe. Es fiel ihm schwer, sich auf einen
Gedanken zu konzentrieren.
    Der Herr von Marlos kam mitten in der fernen Stadt an.
    Verkehrslärm umflutete ihn, zahlreiche Passanten
bevölkerten die Straßen von Mexiko City.
    Der Himmel war leuchtend blau, die Luft drückend und
schwül wie in einem Treibhaus.
    Björns Doppelkörper verschwand in dem Augenblick, als er
festen Boden unter den Füßen spürte.
    Evita Mochares wohnte im Herzen der Altstadt in einem
fünfstöckigen Mietshaus, das noch aus der Zeit der
spanischen Herrschaft stammte.
    Björn machte zuerst einen Abstecher zur Wohnung, obwohl er
bezweifelte, daß Evita Mochares um diese Zeit zu Hause war. Als
Journalistin befand sie sich mit großer Wahrscheinlichkeit mehr
außerhalb als innerhalb der Wohnung.
    Die Tür war schwarz gestrichen, das Nummernschild mit der
Ziffer »122« in der Avenida Benito Juarez so stark
verwittert, daß man es kaum mehr lesen konnte.
    Björn war schon mal in seinem Leben an dieser Stelle gewesen,
damals, als er Evita Mochares nach ihrem glücklich
überstandenen Abenteuer zurückbrachte.
    Automatisch wollte er den Klingelknopf drücken, als er
plötzlich stutzte.
    Da stand gar nicht mehr der Name »Mochares«, sondern
– Filipos.
    Zwischen Björns Augen wuchs eine steile Falte.
    Entweder hatte Evita in den vergangenen Jahren geheiratet –
oder sie war ausgezogen. Seit ihrer Begegnung damals hatte er sie
nicht mehr gesehen.
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