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Macabros 080: Die Waben-Monster

Macabros 080: Die Waben-Monster

Titel: Macabros 080: Die Waben-Monster
Autoren: Dan Shocker
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Abstand, schienen sie
nur zu beobachten, und Björn erhielt seine Vermutung
bestätigt: dieser Abstand war nichts weiter als eine Art Probe,
um sie in Verwirrung zu stürzen und ihre Fähigkeiten
kennenzulernen.
    Das Auftauchen dieser riesigen, von Nh’or Thruu gelenkten
Armee, zwang sie, tief in das Hinterland einzudringen. Dabei leistete
Hellmarks Doppelkörper unersetzliche Hilfe, um so schnell wie
möglich den Ort des Kampfes zurückzulassen und einen
großen Vorsprung zu gewinnen. Und im Hinterland – eine
steppenartige Ebene, die an den Dschungel grenzte – war das
Zentrum Nh’or Thruus zu vermuten, der doch irgendwo sein
mußte. Und ihn zu finden, waren sie schließlich
gekommen.
    Sie blieben dicht beisammen. Hellmark hielt seinen
Doppelkörper ständig aufrecht. Das sogenannte Majavi Rupa,
ein Zustand, in dem beide Körper gleichzeitig lebendig und voll
aktiv waren, kostete viel Energie.
    Nur in den seltensten Fällen entschloß sich Björn,
dies zu tun. Es war ein solcher Fall. Und sein Körper erhielt
die Quittung dafür.
    Ermüdung trat ein.
    Sie mußten eine Pause einlegen. Am Rand einer Baumgruppe, am
Fuß eines flachen Hügels, ließen sie sich
nieder.
    Alles ringsum war still. So weit das Auge reichte keine Bewegung.
Nh’or Thruus Spießgesellen zeigten sich nicht. Sie
schienen den schützenden Dschungel nicht verlassen zu haben.
    Das wiederum stimmte Hellmark nachdenklich.
    »Vielleicht war es ganz und gar nur ihre Absicht, uns aus der
Wabenstadt zu vertreiben«, murmelte er. »Die Ruhe
gefällt mir nicht«, fügte er schläfrig hinzu.
»Sei auf der Hut, Arson! Bei der geringsten Kleinigkeit weckst
du uns…«
    Der Mann mit der Silberhaut nickte. »Ihr könnt unbesorgt
sein.«
    Einigermaßen beruhigt schloß Hellmark in der
dämmrigen Welt zum ersten Mal bewußt die Augen, um zu
Kräften zu kommen. Er hatte die dämonenabwehrenden
Trophäen aufgeteilt.
    Carminia Brado war im Besitz von Velenas Armreif und der
Dämonenmaske, Arson trug den kleinen Lederbeutel mit dem Auge
des Schwarzen Manja, Hellmarks Hand lag im Schlaf auf dem Griff des
Schwertes.
    Außerdem war Arson ein zuverlässiger Partner…
     
    *
     
    Auch der Einsatz seiner paranormalen Kräfte hätte nichts
mehr am Schicksal verändert. Sie hätten nur alles noch
verschlimmert.
    Er konnte seinen Geist zwingen, einzugreifen in den mechanischen
Ablauf des Motors zum Beispiel. Er hätte die Stromzufuhr von
einem Augenblick zum anderen unterbrechen können.
    Doch ruckartiges Bremsen hätte den Zug zum Entgleisen
gebracht und zur Katastrophe geführt.
    Pepe war schon lange genug auf Marlos, um die Fähigkeit zu
besitzen, die allen eigen war. Er konnte sich jederzeit von dort an
jeden Punkt der Welt versetzen und sich durch Gedankenkraft wieder
zurückkatapultieren.
    Ab nach Marlos! Seine Umgebung veränderte sich. Farbenfrohe
Insel, weißer Sand, blaues, spiegelglattes Wasser. Nur
beiläufig kam es zu diesem Eindruck.
    Zurück in die U-Bahn-Station! Mitten auf die Schienen, wo
Rani Mahay stand.
    Der Umweg über Marlos war wichtig, da alle – außer
Björn Hellmark – einen neuen ›Sprung‹ nur dort
vorbereiten konnten.
    Pepe und Rani auf Tuchfühlung…
    Der Lokführer hätte schwören können, daß
eine Zehntelsekunde lang zwei Gestalten auf der Schiene standen, ein
Mann und ein Junge!
    Er leitete noch eine Notbremsung ein, obwohl er wußte,
daß auf dieser kurzen Strecke der Zug unmöglich zum Halten
zu bringen war…
    Seine Augen weiteten sich.
    Der Spuk war verschwunden.
    Pepe und Rani Mahay kamen gemeinsam auf Marlos an.
    »Hilf mir, schnell!« brüllte der dunkelgelockte
Junge.
    Vom Strand rannte eine eigenartig und furchteinflößend
anzusehende Gestalt heran. Jim, der Guuf. Er hatte einen kugelrunden,
glatten Schädel, auf der als Attribut ein echsenartiger Kamm
wuchs. Außer den großen, runden Augen und einem breiten
Mund gab es keine weiteren Sinnesorgane. Jim sah aus wie ein
Dämon. Er war das Kind einer menschlichen Mutter und eines
Dämons, aber von seiner ganzen inneren Struktur her ein Mensch.
Jim mied die großen Städte und Menschenansammlungen. Er
wußte, wie sein Anblick auf andere wirkte und war traurig
darüber, daß er sich verstecken mußte. Die Menschen
waren noch nicht reif zu begreifen, daß sein Aussehen nichts
mit seinem wahren Wesen zu tun hatte.
    Jim traute seinen Augen nicht.
    Rani Mahay lag wie tot am Strand. Nur die Augen in dem
wächsernen Gesicht schienen zu leben.
    Mit vereinten Kräften fesselten
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