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Macabros 080: Die Waben-Monster

Macabros 080: Die Waben-Monster

Titel: Macabros 080: Die Waben-Monster
Autoren: Dan Shocker
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über
Fähigkeiten verfügte, die nicht Allgemeingut der Rasse
waren, die er sich für seine Experimente ausgedacht hatte. Er
hätte das Bewußtsein dieses Menschen ergründen
sollen. Doch nun war es zu spät.
    Sephoos geriet in Hast.
    Er öffnete die Waben, in denen die Verpuppten bereits das
Endstadium erreicht hatten. Nun mußte er auf die anderen, die
er noch gerufen hatte oder deren Entwicklung gerade erst eingeleitet
hatte, verzichten.
    Mit einem einzigen Blick erkannte er, daß er drei
brutfähige Begleiterinnen mitnehmen konnte. Er konnte nicht mehr
warten. Er mußte handeln.
    Leise raschelnd entfalteten sich die zwischen seinen
Schulterblättern liegenden, aus feinster Substanz bestehenden
Flügel.
    Sephoos spreizte seine Schwingen, während er mit seinen
Händen die verpuppten Gestalten aus dem Gespinst der Kokons
befreite.
    Zuerst legte er Janine Cardon frei. Die war ein wunderbar
schillerndes Exemplar geworden mit großen, funkelnden
Facettenaugen und einem schlanken, biegsamen Körper. Er konnte
zufrieden sein.
    Mit der ehemaligen Janine Cardon hatte das Geschöpf aus der
Wabe keine Ähnlichkeit mehr. Auch Bianca Lefebre war vollendet
und vollkommen, Sephoos’ Meinung nach. Das dritte Exemplar war
ebenfalls so weit entwickelt, daß er es mit ihr wagen konnte.
Die Hauptsache war, daß die Flügel ihr Entwicklungsstadium
abgeschlossen hatten.
    Seine Begleiterinnen entfalteten die seidengleichen Schwingen, die
von erstaunlicher Elastizität waren.
    Sephoos verlor keine Zeit. Er öffnete das Fenster zur
Rückseite des Hauses. Federnd sprang er auf die Fensterbank und
stieß sich dann ab. Die Flügel bewegten sich
rauschend.
    Ihm folgten die drei Begleiterinnen, die sich ihm zugehörig
fühlten. Drei große, fliegende Schatten verschwanden am
nächtlichen Himmel und wurden von niemand gesehen.
    Sephoos verließ den Ort seiner unheilvollen Experimente und
ließ alles andere gnadenlos zurück…
     
    *
     
    Der Junge gönnte sich keine Verschnaufpause.
    Er kehrte nach’ Paris zurück, erschöpft, flach und
hastig atmend, und erzählte einem Polizisten, was er gesehen und
erlebt hatte.
    Mehrere Streifen gleichzeitig fuhren in die von Pepe angegebene
Straße. Dort fand man die offen stehende Wohnung und entdeckte
die Überreste des Grauens, die halbverpuppten Menschen, die
abstarben. Auch die Frauen, die Sephoos’ Hypnoseruf vernommen
hatten, konnten nicht mehr gerettet werden. Es schien, als wäre
ein geheimnisvolles, unsichtbares Lebensband zwischen ihnen und ihm
nach seinem überstürzten Aufbruch gerissen.
    Die Wohnung wurde versiegelt. Was die weiteren Untersuchungen
erbringen würden, wußte zur Stunde noch niemand.
    In der ganzen Stadt wurde nach dem Monster und den anderen
verschwundenen Frauen gefahndet.
    Ohne Ergebnis! Was kein Wunder war…
    Sephoos und seine insektoiden Begleiterinnen befanden sich auf dem
Weg nach Afrika, zu jener abgelegenen Fundstelle mit dem
rätselhaften Ruinenrest…
    Nur in der Nacht waren sie unterwegs. Tagsüber verbargen sie
sich in dichtbelaubten Wipfeln großer Bäume. Nicht ein
einziges Mal wurde das seltsame, unheimliche Gespann gesehen, wie es
durch die Lüfte segelte.
    Auf ihrem Flug nach Süden kam es zu keinem Zwischenfall.
    Sephoos fand die Stelle, an der er als Nachtseele in diesen
Makrokosmos gekommen war, auf Anhieb wieder.
    Sie war noch da! Das war seine Chance…
    Er ging zuerst in die magische Kammer. Seine Begleiterinnen
folgten.
    Der Übergang vom Makro- in den Mikrokosmos erfolgte rasch und
ohne Komplikationen. Der automatische Vorgang wurde in dem Augenblick
eingeleitet, als sich etwas Lebendes in der Kammer befand.
    Sephoos und seine drei Gefährtinnen kamen an in der
Winzigkeit eines Universums, das in einem Staubkorn Platz hatte. Doch
dieser Winzigkeit wurden sie sich nicht bewußt.
    Die Welt der Riesenbäume umgab sie, als sie den Kreis der
schwarzen Steine verließen.
    Sephoos war erfüllt von Triumph. Die Heimat hatte ihn wieder,
und große Pläne warteten auf ihn.
    Er ahnte nicht, daß er quasi im letzten Augenblick gekommen
war.
    Ohne ersichtlichen Grund änderte sich etwas in der Welt des
Großen. Der Ruinenrest mitten im afrikanischen Dschungel wurde
seltsam durchscheinend, war kaum mehr zu erkennen – und
verschwand dann lautlos und vollständig.
    Das Buschwerk an der Stelle, wo er gelegen hatte, war zerfetzt und
herabgedrückt. Eine tiefe Einbuchtung zeigte sich am Boden. In
den Mulden, die das tonnenschwere Gestein hinterlasen
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