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Macabros 071: Spinnenritter greifen an

Macabros 071: Spinnenritter greifen an

Titel: Macabros 071: Spinnenritter greifen an
Autoren: Dan Shocker
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klebrigen Fäden.
    Noch etwas wackelig, sich aber ständig kräftiger
fühlend, kam Hellmark auf die Beine.
    Alles spielte sich in der tiefsten Finsternis eines fensterlosen
Raumes ab, den Macabros tastend durchschritt, ohne daß der
fiebernde Bannister davon etwas merkte.
    Neben ihm stand nun Björn Hellmark, den es in diesem
Augenblick praktisch doppelt gab, was jedoch in der Dunkelheit von
dem CIA-Agenten nicht wahrgenommen werden konnte.
     
    *
     
    Juanita Ramon verließ trotz der Schwäche, die sie noch
immer umfangen hielt, das Bett, wagte es jedoch nicht, aus dem Zimmer
zu gehen.
    Ihr Herz schlug wie rasend, und ihr Schädel dröhnte, als
sie alle die Geräusche – sogar Stimmen! – im Zimmer
neben sich vernahm.
    War sie ernsthaft krank? Hörte und sah sie schon Dinge, die
es überhaupt nicht gab? War sie heute abend ganz und gar
vielleicht schon früh zu Bett gegangen, hatte gar nicht ihren
freien Tag gehabt, war überhaupt nicht mit Hans Gerhold
ausgegangen – sondern hatte das alles nur geträumt?
    Aber da gab es noch mehr, als nur Juanita oder andere Eingeweihte
wußten.
    In der Wand gab es ein Astloch, das von den Schreinern seinerzeit
notdürftig mit Kitt verklebt worden war. Dieser Kitt war
später jedoch herausgefallen und die Firma hatte sich nicht mehr
sehen lassen, um das häßliche Loch zu beseitigen.
    Kurzerhand hatte die junge Spanierin ein Bild vor das Astloch
gehängt.
    Bevor sie es jedoch vom Nagel nahm, löschte sie das Licht in
ihrer Kammer, damit der- oder diejenigen, die sich drüben auf
geheimnisvolle Weise trafen und sich eigentlich gar nicht im Hause
aufhalten konnten oder durften, nicht durch verräterischen
Lichtschein auf sich aufmerksam machten.
    Instinktiv preßte sie zuerst das Auge gegen das Loch. Aber
auch dort drüben war alles schwarz wie die Nacht.
    Doch die Stimmen erklangen um so lauter.
    Es war die Rede von – Joe Brownen.
    Das war ein Gast dieses Hotels.
    Und dann vernahm sie eine Stimme, die sie nur zu gut kannte.
    Es war die Hans Gerholds!
    Juanita Ramon schluckte trocken.
    Alles, was sie hier hörte, konnte einfach nicht wahr
sein.
    Auch die andere Stimme klang ihr vertraut. Nie würde sie die
vergessen. Es war die Stimme des Mannes, der sie aus dem Innern des
versinkenden Fahrzeuges in höchster Not rettete und zum Hotel
brachte.
    Dieser Mann unterhielt sich mit Hans Gerhold. Offensichtlich
wollte er von diesem wissen, wie er mit den Dingen in
Berührung’ gekommen war und was er alles über Joe
Brownen in Erfahrung gebracht hatte, mit dem offensichtlich etwas
nicht stimmte…
    »Ich habe ihn im alten Haus gesehen…« kam es leise
und kraftlos über die Lippen des Fiebernden. »Aber das kann
nicht sein… eigentlich müßte er im Hotel sein…
im ›Cordoba‹. Er hat es doch gar nicht
verlassen…«
    »Wir werden uns darum kümmern«, sagte der Mann, der
sie gerettet hatte. »Aber zunächst mal müssen wir
wissen, wo wir uns eigentlich hier aufhalten. Zumindest haben wir ein
Dach über dem Kopf und ah – da ist ja sogar ein
Fenster…«
    Die letzten Worte gingen so nahtlos über in der Stimme
Macabros’, der ebenfalls noch im Dunkeln hantierte, um sich
über ihr eigenartiges, lichtloses Gefängnis einen Eindruck
zu verschaffen und Hellmarks Gedankengänge kurzerhand
fortsetzte.
    Macabros ertastete die festgenagelten Bretter, die hier von innen
eine quadratische Öffnung bedeckten.
    Ein Fenster?
    Macabros schob das Schwert zwischen die Fugen und zog es ruckartig
immer wieder in die Höhe. Er holte dabei das Brett mitsamt dem
Nagel aus der darunterliegenden Bretterwand, und ein erster,
schwacher Schimmer von außen ging tatsächlich herein.
    Ja – ein Fester!
    Hellmarks Doppelkörper löste den ganzen Bretterverschlag
von der Fensteröffnung, der aus einem unerfindlichen Grund
irgendwann mal zugenagelt worden war. Das matte, nächtliche
Licht sickerte nur spärlich durch die dick verstaubten Scheiben.
Macabros wischte den gröbsten Schmutz weg.
    Im Licht nahm Juanita Ramon drei Personen wahr, von denen sich
zwei wie ein Ei dem anderen glichen und die dritte eindeutig Hans
Gerhold war, den sie vorhin noch im Innern eines unheimlichen
Spinnenmauls gesehen hatte.
    Die Spanierin konnte nicht mehr an sich halten, sie mußte
schreien.
    Sie lief zur Tür, riß sie auf, stürmte auf den
Korridor und wollte über die Treppe nach unten rennen, um die
Gäste und die Besitzer des »Hotel Cordoba« auf die
gespenstigen Ereignisse aufmerksam zu machen.
    Da stand wie aus
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