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Macabros 071: Spinnenritter greifen an

Macabros 071: Spinnenritter greifen an

Titel: Macabros 071: Spinnenritter greifen an
Autoren: Dan Shocker
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dafür
offensichtlich einen Sinn gab.
    Oder – wurde die Abspaltung seines Doppelkörpers ganz
und gar aus einem unsichtbaren Reich heraus gesteuert, von dem er
wußte, daß er es jedoch nicht wahrnahm?
    Vielleicht steckte sein großer Geistfreund Al Nafuur
dahinter, der weiße Zauberpriester aus dem Lande Xantilon, mit
dem ihn ein besonderes Verhältnis verband.
    Mehr als einmal hatte auch AI Nafuur bewiesen, daß er
imstande war, handfest in ein reales Geschehen der dritten Dimension
einzugreifen, wenn es sein mußte und die Situation für ihn
sich günstig erwies.
    Macabros stieß mit dem Schwert mehrere Male zu. Im
Körper der Spinne gab es zwischen den beweglichen Gliedern und
Chitinpanzern Kerben, die das »Schwert des Toten Gottes«
durchbohren konnte.
    Den Todesstoß versetzte Hellmarks Doppelkörper dem Tier
unmittelbar hinter dem empfindlichen, nach allen Seiten drehbaren
Kopf, wo kein Chitinpanzer vorhanden war und er mit dem Schwert tief
in den Leib eindringen konnte.
    Da hörte die Bewegung unter ihm auf, die Glieder fielen
schlaff herunter, und der Spinnenritter oben in der Ecke zerriß
mit wildem Aufschrei sein Netz, sprang heraus und flog förmlich
quer über die weite Öffnung des Zimmers, als würde er
katapultiert.
    Arme und Beine gespreizt, schnellte er durch die Luft zur
gegenüberliegenden Seite des Dachfirstes und schoß
fingerdicke, klebrige Fäden ab, mit denen er sich flink die
letzten Meter emporzog und auf diese Weise nicht in die Tiefe
stürzte.
    Die linke Hand streckte er gleichzeitig aus, richtete sie gegen
Macabros und schleuderte zornerfüllt, schrille Laute
ausstoßend, klebrige Fäden auf den Gegner, der sein
gefährliches Reittier erlegt hatte.
    Macabros’ Arme und Kopf verschwanden hinter einem Netz
dichtgewebter, klebriger Fäden, aus dem er sich mit heftigen
Bewegungen befreite. Selbst an der feinstofflichen Substanz blieb das
Gewebe hängen, behinderte ihn in seiner Bewegungsfreiheit und
raubte ihm kostbare Minuten.
    Diese Zeit reichte für den Spinnenmann, um über das
Gemäuer zu entkommen, an dem er sich wie eine Spinne durch
selbst produzierte Fäden herabließ.
    Macabros kam es erst darauf an, sich um den fremden Mann zu
kümmern, den er aus den Klauen der Todesspinne befreit hatte,
ehe er sich um den Außerirdischen kümmerte, um mehr
über diesen und dessen Pläne zu erfahren.
    Macabros stieß sich ab und sprang der Türöffnung
entgegen, die er erklomm, um wieder den außerhalb liegenden
Korridor zu erreichen.
    Steine und Balken, die wie Sprossen aus der Wand ragten,
ermöglichten es ihm, schnell emporzukommen.
    Der Fremde, den die Spinne hatte fressen wollen, lehnte noch immer
gegen die Wand, war benommen und stand offensichtlich unter den
Einwirkungen einer Droge, wie seine fahrigen Bewegungen, sein
unsteter Blick, seine unzusammenhängenden Worte vermuten
ließen.
    »Wer sind Sie? Wo kommen Sie her?« sprach Macabros ihn
mit ruhiger Stimme an.
    Der andere nannte sich sowohl Bannister als auch Gerhold, sagte
mal, daß er Amerikaner, ein anderes Mal, daß er Deutscher
sei. Er erwähnte irgend etwas vom »Hotel Cordoba«, wo
er logierte, von einer jungen Spanierin, die er getroffen hätte,
als er auf den riesigen Schatten in dem toten Dorf Meronja aufmerksam
geworden war. Und damit hätte eigentlich alles
begonnen…
    Bannisters alias Hans Gerholds Körper fühlte sich
fiebrig heiß an, der Mann schien tatsächlich so etwas wie
ein Nervenfieber zu haben, weil er einige Dinge sagte, die er nur in
dieser Situation und unter diesen Umständen sicher über die
Lippen brachte, was sonst nie aus ihm herauszubringen möglich
gewesen wäre.
    »Er muß damit zu tun haben…« sagte er wie
geistesabwesend. »Ich werde das Problem lösen, alles ist zu
mysteriös, seitdem ich mich an seine Fersen geheftet
habe…«
    »Von wem sprechen Sie?« hakte Macabros nach.
    Er mußte seinen Gesprächspartner stützen, weil der
zu stürzen drohte, als sie die wackligen Stufen nach unten
gingen.
    Dann schrie der Mann, von dem Macabros den Eindruck gewonnen
hatte, daß er offensichtlich in den Diensten einer
amerikanischen Institution stand, schrecklich.
    »Da… mein Gott… da ist er ja… Joe
Brownen!« Seine Rechte kam nach vorn, deutete auf die Gestalt,
die sich unten an der Treppe aus dem Dunkeln schob und einige
Sekunden zu sehen war.
    Neben dem Mann, den Bannister alias Gerhold mit »Joe
Brownen« bezeichnete, tauchte der zartgliedrige, schwankende
Spinnenmensch auf und stieß
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