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Macabros 071: Spinnenritter greifen an

Macabros 071: Spinnenritter greifen an

Titel: Macabros 071: Spinnenritter greifen an
Autoren: Dan Shocker
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Ereignisse vorauszusagen oder zu erkennen und dadurch
ein Warnsignal an andere weiterzugeben.
    Molochos und seine Schergen strebten danach, die Welt im
Handstreich zu erobern, alle Menschen zu unterwerfen und eine
Herrschaft des Grauens zu errichten.
    Die Uneinigkeit der Völker untereinander in allen Bereichen
des Lebens unterstützte dieses Vorhaben nur zu gut.
    So versuchten Björn Hellmark und seine Freunde über die
Grenzen der Staaten hinweg Kontakte und Freundschaften zu
schließen, die alle miteinander verbanden, die guten Willens
waren.
    Camilla sah Alan an.
    »Meinst du wirklich«, flüsterte sie ihm zu,
»daß es mehr ist als ein Trick?«
    Alan Kennan nickte. »Ich habe so ein komisches
Gefühl«, entgegnete er leise.
    Das befreundete Paar stand am äußersten Rand des
Halbkreises um das Plakat.
    Camilla und Alan hielten sich erst seit dem frühen Mittag in
dem Provence-Städtchen auf, das unweit der spanischen Grenze
lag.
    Verfügte der polnische Artist wirklich über magische
Fähigkeiten oder bediente er sich hervorragender Tricks, die
noch kein Mensch außer ihm nachzumachen in der Lage war?
    »Spätestens heute abend werden wir mehr wissen«,
sagte Alan Kennan leise. »Die Vorstellung beginnt um acht. Wir
werden uns den ›Unbezwingbaren‹ aus der Nähe ansehen.
Es sollte uns eigentlich gelingen festzustellen, ob er sich wirklich
im Feuer aufhält oder ob er sich irgendwelcher Spiegeltricks
bedient. Lassen wir uns überraschen… Was für ein
Gefühl hast du, Camilla?«
    Sie antwortete nicht gleich. Dann sagte sie bedrückt:
»Kein gutes, Alan! Ich spüre zum ersten Mal seit langer
Zeit eine Gefahr, die ich nicht näher beschreiben kann. Wir
sollten auf der Hut sein…«
     
    *
     
    Das Wetter war scheußlich.
    Es war kühl und regnerisch, und die Besitzer des kleinen
Zirkus’ – eine große Zigeunerfamilie –
fürchteten, daß die Abendvorstellung – im wahrsten
Sinn des Wortes – wohl ins Wasser fiel.
    Alle Lichter waren eingeschaltet, an der Kasse saß eine
dicke, schwarzhaarige Frau in farbenfroher Tracht und wartete auf die
ersten Besucher.
    Der Zirkus bestand aus insgesamt sieben Wagen.
    An Tieren führte er drei Shetland-Ponys, zwei Esel und als
exotische Glanzleistung ein Kamel mit.
    Das Unternehmen war ein richtiger kleiner Familienbetrieb, und die
Mitglieder arbeiteten nicht nur hinter den Kulissen, sondern auch als
Artisten oder Clowns davor.
    Der Zirkus hatte keinen Namen – er hieß nur
»Zirkus«. Dieses eine Wort stand auf den Wohnwagen und im
Halbkreis in verschnörkelten Buchstaben über dem
Zelteingang.
    Nach und nach trafen die ersten Besucher ein.
    Meistens handelte es sich um Ehepaare, die mit ihren Kindern
kamen, oder um Großeltern, die von ihren Enkeln gelöchert
wurden, bis sie zu einem Besuch ja sagten.
    Schließlich kam es nicht jeden Tag vor, daß in einem
so kleinen Ort eine solche Attraktion geboten wurde.
    Der Direktor des kleinen Betriebes - Josef Koczan – angeblich
in Budapest geboren – war schließlich recht zufrieden.
    Er strahlte über sein breites, braunes Gesicht mit den
dicken, raupenähnlichen Augenbrauen, als er einen Blick durch
ein Loch im Vorhang auf die Zuschauertribünen warf.
    »Wenn’s so weitergeht, haben wir ganz guten
Besuch«, sagte er mit seiner dunklen, markigen Stimme. »Das
haben wir den Kindern im Ort zu verdanken. Der Zirkus ist da! Die
Leute wollen etwas sehen für ihr Geld. Leute – macht mir
keine Schande! Gerade die Clowns müssen heute abend ihr Bestes
geben. Je mehr gelacht wird, desto bessere Reklame ist das für
uns…«
    Doch der Zirkus hatte noch mehr Attraktionen als nur Clowns.
    Da waren Esmeralda, jene dicke Frau an der Kasse, von der
behauptet wurde, sie könne die Gedanken der Menschen lesen und
jede Aufgabe schneller lösen, als man sie ihr stellte.
    Da war vor allem auch Sphinx, eine rätselhafte Schöne
aus dem Land der Pharaonen, die jede Frage, die man ihr stellte,
beantwortete. Es gab nichts, was sie nicht wußte.
    Außer einigen Zauberkunststücken und Jongleurnummern
wurden die üblichen Darbietungen am Trapez vorgeführt und
zum Schluß, als Höhepunkt, war der Auftritt des
»Unbezwingbaren« angekündigt.
    Pawel Lanzinski, wie er mit bürgerlichem Namen hieß,
war zweifelsohne die Sensation der Vorstellung.
    Der Zirkus selbst gastierte nur einen Tag im Ort. Danach reiste
das fahrende Volk wieder weiter…
    Das Ziel des Direktors war ein kleiner Ort hinter der Grenze, etwa
acht Kilometer von Perpignan
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