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Macabros 050: Rha-Ta-N'mys Leichenschlucht

Macabros 050: Rha-Ta-N'mys Leichenschlucht

Titel: Macabros 050: Rha-Ta-N'mys Leichenschlucht
Autoren: Dan Shocker
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Fieber gestiegen.
    »Ich werde Sie nach Dayton bringen«, sagte Larry
Brent.
    »Ich werde die Fahrt nicht überstehen… es hat
keinen Sinn, Mister… sparen Sie sich die Mühe! Ich glaube,
man merkt, wenn es zu Ende geht… ich wollte das nie
wahrhaben… da Sie jedoch noch fit sind… eine Bitte
hätte ich an Sie… suchen Sie die Redaktion des
›Evening Mag‹ auf… ich bin… Billy Hopkins…
erzählen Sie, was Sie hier gesehen haben und grüßen
Sie John Blamon von mir… Er wollte nicht glauben, daß es
die Viecher gibt, daß Octlan dahintersteckt. Er ist ein Hexer!
Er verbirgt sich in den alten, stillgelegten Stollen… Mary Brown
hatte eine Nase dafür… sie war ein Medium, glaube ich…
sie hat die Gefahr zuerst gespürt… Octlan wollte die
Wirklichkeit auf Zelluloid bannen… Leichenschlucht? Nicht
wahr?… Hatonshire ist dem Erdboden gleichgemacht… die
Leichenschlucht ist entstanden… nicht als Filmkulisse, sondern
in Wirklichkeit… Joe Octlan steckt dahinter… man muß
ihn finden – und vernichten… Er kann kein Mensch mehr
sein.« Der Sterbende wollte dem noch etwas hinzufügen, aber
die Zeit reichte ihm nicht mehr. Er streckte sich und seine Pupillen
vergrößerten sich ins Unendliche.
    Billy Hopkins hatte ausgelitten.
    Larry Brent kam nicht zum Überlegen.
    Als Hopkins seinen letzten Atemzug machte, bellten hart und
trocken zwei Schüsse durch die Stille.
     
    *
     
    Er warf sich herum.
    Die Schüsse waren in einer Nachbarstraße abgefeuert
worden.
    Larry Brent lief los.
    Als er um ein in Schutt liegendes Kino bog, sah er am anderen Ende
der Straße einen Mann stehen, der ein Gewehr schwang, sich im
Kreis drehte und dem die Haare wild ins Gesicht hingen.
    »Kommt nur! Da… ich seh’ euch… hier… ich
geb’s euch!«
    Er grölte und geiferte wie von Sinnen und lud erneut
durch.
    Der Schuß krachte durch die nächtliche Straße und
kehrte als Echo wieder, von den Schluchtwänden
zurückgeworfen.
    »Haaahaha… hohooo… ich geb’s euch… ich
bin stärker als ihr!«
    Im Schutz der Trümmergrundstücke rannte Larry Brent auf
den wild um sich Schießenden zu.
    »Da ist noch eine!« Wieder ein Schuß.
    Die Kugel jagte durch die Straße, knallte gegen einen
umgeknickten Laternenmast und surrte als Querschläger in
gefährliche Nähe Larry Brents. Zischend und jaulend flogen
Gesteinssplitter um die Ohren des PSA-Agenten.
    Geduckt lief Larry weiter.
    Da erblickte ihn der wütende, mit hochrotem Kopf versehene
Schütze.
    Der Mann zog die Waffe und winkte damit.
    »Schnell! So kommen Sie hierher… Da ist schon wieder
eine!«
    Der Mann trug Blue Jeans und eine verschlissene Lederjacke. Der
Metallstern an dieser Jacke war verdrückt. Das war der Sheriff
von Hatonshire, der wie durch ein Wunder die Katastrophe
überstanden hatte.
    X-RAY-3 kam auf die Höhe des Mannes, der mit vor Fieber
glänzenden Augen die Straße absuchte, zusammenzuckte,
plötzlich einen Aufschrei von sich gab und sich zu Boden
warf.
    »Deckung! So gehen Sie doch in Deckung, Mann!«
    Dann jagte er eine Kugel nach der anderen in die Luft, rollte sich
über den Boden, schwitzte und stöhnte; sein angstverzerrtes
Gesicht war ein Spiegel seiner Gedanken und Gefühle, die er in
diesen Sekunden durchmachte.
    »Ihr Biester! Ihr elenden Biester! Da… und da und
da…« Der Mann wirbelte herum, schrie, und Larry mußte
sich hinter eine Mauer werfen, um Schutz zu suchen, weil der
verrückt gewordene Sheriff von Hatonshire gegen seine
unsichtbaren Feinde kämpfte.
    Was dieser Mann erlebt hatte, mußte so furchtbar sein,
daß es zu einem Trauma für ihn geworden war.
    Es gab weit und breit keine Riesenschnecke zu sehen – aber
für diesen Mann war die in Schutt und Asche liegende Kleinstadt
angefüllt mit Feinden. Er sah sie überall und war in seinem
Wüten nicht zu bremsen.
    Schaum flockte um seinen Mund, der Mann drehte sich um seine
eigene Achse, und plötzlich zischte der Sturm pfeifend durch die
Straße und Larry flog gegen die Mauer. Sand und Steine gerieten
in Bewegung – und erst recht der Sheriff. Wie ein welkes Blatt
wehte er davon und schoß, noch während er über den
Boden schleifte, als ob ein riesiger Sog ihn erfaßt hätte,
um sich.
    Vorn am Ende der Straße flatterte und schmatzte das
Saugloch, in das er mit unbändiger Gewalt gezogen wurde,
während Larry Brent an der Mauer klebte und der Luftzug um ihn
herumwirbelte, als wollten ihn die Luftmassen vom Boden reißen
und ebenfalls mitschleppen…
     
    *
     
    Er stand
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