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Macabros 050: Rha-Ta-N'mys Leichenschlucht

Macabros 050: Rha-Ta-N'mys Leichenschlucht

Titel: Macabros 050: Rha-Ta-N'mys Leichenschlucht
Autoren: Dan Shocker
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PSA, ohne preiszugeben,
welch exponierende Rolle er dort wirklich spielte.
    Sie begriffen beide, daß sie im Grunde genommen das gleiche
Grauen bekämpften und daß gerade die Gestalt der
Dämonengöttin Rha-Ta-N’my ein Symbol war für die
Schrecken, die nicht von Menschen gemacht und doch in der Welt der
Menschen zu Hause waren.
    Joe Octlan hatte das Grauen beschworen. Da schien kein Zweifel
mehr daran zu bestehen. Und Hellmark, den der Zufall hierher
verschlagen hatte, war aus dem gleichen Holz geschnitzt wie der Agent
der PSA.
    Octlans wahnwitziger, von Rha-Ta-N’my besessener Geist hatte
die Kameras aktiviert und die Katastrophen aufgenommen. Auch das, was
sich hier in der Straße abgespielt hatte, war von den
geisterhaft surrenden Kameras auf Film gebannt worden.
    »Joe Octlan ist noch da. Wir müssen ihn finden!«
sagte Larry, sich der Worte Billy Hopkins’ entsinnend, der
behauptet hatte, daß der Produzent irgend etwas mit den
stillgelegten Bergwerksstollen zu tun hatte.
    Gemeinsam verließen sie die tote Ortschaft und stiegen
hinauf zu den dunklen Stollen.
    Larry Brent und Björn Hellmark blieben dicht beisammen.
    Hellmark war ein guter Führer. Er wählte den mittleren
Eingang des Stollens. Kaum sichtbare Schleimspuren auf dem Boden
wiesen daraufhin, daß die Riesenschnecke tatsächlich hier
herausgekommen sein mußte.
    Sie gingen tief in den Stollen hinein.
    Larrys Taschenlampe riß die dunklen Wände und die
morschen Balken aus dem Dunkel.
    Der Stollen machte eine scharfe Biegung und mündete in eine
Nische, die aussah, als ob in ihr eine versteinerte Regalwand
untergebracht sei, Bilder, die zu Stein geworden wären.
    Und in der Nische spielte sich blitzschnell etwas ab, was keiner
mehr von ihnen verhindern konnte.
    Larry drückte noch ab. Der Strahl raste in den schwarzen,
sich aufblähenden Leib, in dem ein Mensch hockte, der bis zur
Brust darin versunken war und immer tiefer in ihm versank.
    Der Strahl bohrte sich in den Leib der Bestie aus
Rha-Ta-N’mys Reich. Dampfend lösten sich einige Bezirke
auf.
    Joe Octlan schrie Sie an. »Ihr habt nur eine Schlacht
gewonnen, keinen Krieg! Ich werde wiederkommen, das prophezeie ich
euch – und dann werde ich euch mitnehmen, hinüber zu
Rha-Ta-N’my, die eure Seelen verspeisen wird!«
    Die Worte klangen schaurig und erstarben, als der quallige
Schleimleib grau wurde, schließlich transparent, und ganz
deutlich zu sehen war, daß in dem schwarzen, vergehenden Leib
zwei Riesenschnecken und Joe Octlan wie Embryos hockten. Larry Brent
wurde in erschreckender Lebhaftigkeit an seine erste Begegnung mit
dem Wesen und der Art Rha-Ta-N’mys erinnert und an Achmed
Khaa-Shazaam, den Araber, der damals mit Gorho einen ähnlichen
Übergang bewirkte, der bis heute nicht geklärt werden
konnte.
    Joe Octlan verließ diese Welt. Daran konnte auch Hellmarks
Dämonenmaske nichts mehr ändern, die er sich noch schnell
überstülpte, und die Larry mehr erschreckte als die
vergehende Bestie.
    Der Spuk löste sich auf – zurück blieben die
versteinerten Bücher und Bilder, die Vasen und Skulpturen und
die schrecklichen Worte, die der Besessene zuletzt gesprochen
hatte.
    »Wie Khaa-Shazaam«, murmelte Larry. »Ich hätte
nie für möglich gehalten, daß ich noch mal mit einer
ähnlichen Situation konfrontiert werden sollte und daß sie
fast unter den gleichen Vorzeichen abläuft.«
    Er berichtete, was er damals gemeinsam mit seiner Kollegin Morna
Ulbrandson erlebt hatte.
    »Vielleicht ist Octlan jetzt mit diesem Araber vereint. Ihre
unverständliche Sehnsucht nach der Welt der Finsternis hat sich
erfüllt. Vielleicht werden wir sie beide gestärkt als
Gegner vor uns stehen haben. Dieser Vorgang hier hat eines gezeigt,
das trotz allem tröstlich ist! Sie vermögen das Grauen zu
verbreiten und hinterlassen Wunden und Narben. Aber sobald sie
erkennen, daß es Möglichkeiten gibt, wie man sich ihrer
entledigen kann, kneifen sie. Vielleicht werden wir eines Tages
soviel wissen, um ihnen die Flucht in ihr jenseitiges Reich ebenso zu
versperren wie ihr Eindringen von dort. Sie sollen dort bleiben,
wohin sie gehören. Diese Welt gehört den
Menschen!«
     
    *
     
    Ein Zeichen dafür, daß Rha-Ta-N’my mit der
Entwicklung der Dinge nicht zufrieden war, zeigte sich in dem
verbrennenden Monstrum, das sich in einen verglühenden Ascherest
auflöste, als Larry Brent und Björn Hellmark in das
zerstörte Hatonshire zurückkehrten.
    Rha-Ta-N’my hatte ihre Spuren hinterlassen, sie hatte
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