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Macabros 050: Rha-Ta-N'mys Leichenschlucht

Macabros 050: Rha-Ta-N'mys Leichenschlucht

Titel: Macabros 050: Rha-Ta-N'mys Leichenschlucht
Autoren: Dan Shocker
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seitlich und brachte nicht die Kraft auf, sich so weit zu
drehen, um die Bestie voll ins Blickfeld zu bekommen.
    Er nahm die menschengroße Schnecke mehr wahr als einen
Schatten, der groß und bedrohlich näher kam und eine
ungeheure Saugwirkung entwickelte.
    Der Sheriff schoß, und die Kugeln knallten dem Ungetüm
aus dem Reiche Rha-Ta-N’mys auf den hornartigen Panzer, prallten
ab, abgeplattet und wirkungslos, und drangen nicht ein!
    Da schoß Larry!
    Grell blitzte die Smith & Wessen Laser auf. Der vernichtende,
haarfeine Strahl jagte dem Ungetüm über der
Saugöffnung in das spitze, trompetenförmige
Anhanggebilde.
    Der wahnsinnige Sheriff war nicht mehr zu retten. Er verschwand in
dem düsteren, schleimig vibrierenden Loch, und der Laserstrahl
erwies sich in dieser Sekunde ebenso wirkungslos wie die Projektile
aus dem Gewehr.
    Diese Materie war nicht auf natürliche Weise zerstörbar!
Es gab in diesem Augenblick keine Gegenwaffe, um die Riesenschnecke
aus einem anderen Dasein zur Strecke zu bringen!
    Das Ungeheuer aber hatte den neuen Feind registriert.
    Lautlos und behäbig kam es näher.
    Es wäre genug Zeit gewesen, zu fliehen – wenn er gekonnt
hätte!
    Der Sog preßte ihn an das Mauerwerk, obwohl er sich
verzweifelt dagegen stemmte. Er ging zu Boden, um ihn herum
entstanden Luftwirbel, die verhinderten, daß er seitlich
ausbrechen konnte.
    Er hörte es bersten und krachen.
    Mörtel spritzte, Steine kullerten. Die Wand, hinter der er
Schutz gesucht hatte, lockerte sich auf. Der Sog war so gewaltig,
daß Steine und Mörtel abgesaugt wurden und die ganze Mauer
donnernd nach außen kippte.
    Der fauchende, tosende Orkan ließ die Luft erzittern. Der
Sand und die Steine jagten wie welkes Laub über den Erdboden,
und Larry Brent wurde einfach mitgerissen.
    Er war selbst einer dieser Steine, die sich rasend schnell der
gierigen, mordenden Saugöffnung näherten. Und die
unheimlich, bizarr und erschreckend wirkende Schnecke schien genau
zwischen Dreck und Verdaubarem unterscheiden zu können. Die
Steine und der Sand flogen unmittelbar an der feuchten Öffnung
vorbei. Der Luftstrom war steuerbar für dieses
Unheilgeschöpf.
    Larry Brent aber jagte genau auf das Zentrum des Sauglochs zu.
    Fauchend und krachend wurde die Luft gepeitscht.
    Alles um ihn herum wirbelte und war in Bewegung geraten wie ein
teuflisch schnelles Karussell.
    Und in diese Bewegung hinein feuerte Larry einen Laserschuß
nach dem anderen, in der Hoffnung, vielleicht doch eine verwundbare
Stelle des Monstrums zu entdecken. Das Hornhaus war ein Schutz –
also gab es auch schwache Stellen!
    Aber der Sog blieb ebenso wie die Bestie, und mit
ohrenbetäubendem Brüllen, das aus der Tiefe des fauchenden
Schlundes kam, jagte er dem vernichtenden Rachen entgegen, der in
diesem Ort schon so vielen unschuldigen Menschen zur tödlichen
Falle geworden war.
    Er sah das riesige, dunkle, vibrierende Loch direkt vor sich.
    Er wußte, jetzt gab es keine Chance mehr!
     
    *
     
    Da schwoll das triumphierende Schreckensgebrüll und der
fauchende Todessturm zu einem entsetzlichen Orkan.
    Dann eine holprige, ruckartige Bewegung… Larry Brent flog
seitlich gegen die hornartige Ausbuchtung des Saugrachens. Der
Luftstrom versiegte, stand eine Sekunde lang still und verkehrte sich
dann ins Gegenteil.
    Der brüllende, schreiende Orkan aus dem flatternden
Saugrachen wurde zu einem tosenden Stoß, der den PSA-Agenten
zur Seite schleuderte.
    Auf dem Boden liegend sah Larry Brent, daß mit der
Riesenschnecke etwas geschah.
    Der mächtige Leib des Ungetüms kippte zur Seite, die
Aktionen aus dem Saugloch wechselten zwischen Stoß- und
Saugluft, und es hörte sich jedesmal an, als ob ein
überdimensionaler Staubsauger aktiviert würde.
    Die Schnecke brüllte! Sie bewegte sich ruckartig um die
eigene Achse, als ob sie unter Gleichgewichtsstörungen leide.
Dabei gab sie schrille, markerschütternde Pfeiftöne von
sich, die die Luft erzittern ließen und als Vielfache Echos
durch die Schlucht über die vernichtete Ortschaft webten.
    Larry Brent glaubte seinen Augen nicht trauen zu können, als
er sah, auf welche Weise sich hier ein Kampf zwischen Leben und Tod
abspielte, ein Kampf, der ihm zumindest für diese Sekunden schon
das Leben geschenkt hatte.
    Da gab es jemand, der im wahrsten Sinne wie ein Bote aus einer
anderen Welt auftauchte, um hilfreich einzugreifen.
    Auf dem krummen, genoppten Rücken der Schnecke stand ein Mann
und hielt sich mit einer Hand an dem vorletzten
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