Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 044: Mirakel - Herr im Geisterland

Macabros 044: Mirakel - Herr im Geisterland

Titel: Macabros 044: Mirakel - Herr im Geisterland
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
halten,
Ireen beim Umziehen zu helfen. Der exzentrische »verrückte
Cowboy« aus Oklahoma dachte sich überhaupt nichts dabei.
Und da in den Klatschspalten des In- und Auslandes schon
genügend über Hopkins Privatleben gestanden hatte, nahmen
Ireen und Andrew O’Hara die Eigenheiten ihres Gastgebers hin. Es
war schon eine besondere Ehre, von Hopkins eingeladen zu werden.
    Das Kleid stand Ireen Bous in der Tat, als wäre es für
sie geschneidert worden.
    Hopkins brüllte ein lautstarkes Yipeeee! und sprang wie
weiland Rumpelstilzchen auf einem Bein herum.
    Auch O’Hara machte sich als Cowboy gut. Hopkins legte auch
bei ihm letzte Hand an, da er mit dem Sitz des Halstuches und dem des
Hutes nicht ganz zufrieden war.
    Von der Umkleidekabine aus ging es direkt in das Zimmer, in dem
die Geselligkeit stattfand.
    Die zweiflügelige Tür auf der anderen Seite des Saales
war die Verbindung in einen Raum, in dem neun Leute auf die letzten
Gäste warteten.
    Mit großem Hallo wurden Andrew O’Hara und Ireen Bous
aus Glasgow empfangen. Drinks wurden ihnen gereicht. Ein kaltes
Büfett war angerichtet.
    Die einzelnen Personen stellten sich vor oder wurden
vorgestellt.
    Die meisten stammten aus weiter Entfernung. Unter den Gästen
waren auch Elena und Mike, ein Gesangsduo-Paar aus Liverpool. Beide
hatten schwarze Haare und dunkle Augen, und obwohl sie keine
Geschwister waren – sondern Mann und Frau – sahen sie sich
sehr ähnlich.
    Die Freundin, die Ed Hopkins sich für diese Nacht eingeladen
hatte, hielt sich schon seit vierzehn Tagen im Castle auf, wie sehr
schnell herauskam.
    Sie kam aus New York und hatte den weitesten Weg hinter sich.
    Sie war schlank, äußerst charmant und hatte ein
ansteckendes Lachen.
    Im Nu gehörten Andrew O’Hara und Ireen Bous dazu und
fanden sofort Kontakt.
    Die Drinks, die die Runde machten, die flotte Musik, die mal vom
Band kam, mal vom elektrischen Klavier, mal durch die
gitarrenspielenden Elena und Mike produziert wurde, schuf die
richtige Atmosphäre, um schnell in Stimmung zu kommen.
    Auch das ganze Drumherum verfehlte seine Wirkung nicht. Der
große Raum war ganz im Stil einer Western-Bar eingerichtet
– und die Menschen, die sich hier vergnügten, paßten
in ihrer Kleidung einfach dazu.
    In großer Abendgarderobe wäre diese Art Party einfach
nicht möglich gewesen.
    Es wurde getrunken, gegessen, getanzt, gelacht und gescherzt.
    Ed Hopkins war ein aufmerksamer und salopper Gastgeber, der am
laufenden Band Witze riß, und dem das Repertoire nie auszugehen
schien.
    Elena lag unter dem Tisch und hielt sich den Bauch vor Lachen und
Tränen schossen ihr in die Augen.
    Eds Freundin stand an der Western-Bar und sprach dem Whisky zu.
Daß sie dabei vor sich hinlachte und mitunter nur kicherte, lag
weniger an Hopkins knallharten Witzen als daran, daß die
langhaarige Blondine mit den blauen Augen einer Porzellanpuppe und
dem üppigen Busen einer Marilyn Monroe schon so weit
alkoholisiert war, daß sie überhaupt nicht mehr
wußte, weshalb sie eigentlich lachte.
    Es wurde nicht langweilig.
    Ed, der eine Zigarette nach der anderen rauchte und von dem ein
betäubend-süßlicher Duft ausging, kam ständig
auf neue Ideen.
    Er hatte sich offenbar mehrere Spiele ausgedacht, die bei der
heiteren Gesellschaft gut ankamen.
    Zu vorgerückter Stunde kam er plötzlich auf die Idee,
durch Los zwei zusammengehörige Paare zu bestimmen, die sich
trennen und irgendwo im Schloß ein Versteck suchen sollten. Die
anderen sollten gemeinsam die Versteckten suchen, wobei festgesetzt
wurde, daß – fand ein Mann eine Frau oder umgekehrt eine
Frau einen Mann – für sie die Nacht Partner sein
mußten.
    Das Los fiel auf Elena und Mike und auf Sandy und Ed Hopkins.
    Die Schauspielerin aus New York hatte schon gehörige
Schlagseite, aber sie machte das Spiel mit.
    Jeder verließ die Western-Bar einzeln.
    Nachdem alle vier Auserwählten gegangen waren, ließen
die Zurückgebliebenen laut Absprache noch volle fünf
Minuten vergehen.
    Dann machten sie sich gemeinsam auf, um die andern zu suchen.
    Keiner kannte das Castle. Alle Gäste, die zu der
Western-Party gekommen waren, hielten sich zum ersten Mal hier auf.
Und darin lag die Schwierigkeit, die Ed Hopkins offenbar mit
einkalkuliert hatte.
    O’Hara bezweifelte, ob es bei der Auslosung ganz reell
zugegangen war. Er hatte Ed Hopkins vielmehr im Verdacht, den
Losausgang so gedreht zu haben, daß er und seine Sandy mit von
der Party waren, die sich absetzten, während
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher