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Macabros 042: Hades, Hort der Vergessenen

Macabros 042: Hades, Hort der Vergessenen

Titel: Macabros 042: Hades, Hort der Vergessenen
Autoren: Dan Shocker
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verständlichem Grund konnte Stuart Learing in seiner
Stellung diesem Wunsch natürlich nicht entsprechen.
    Surman zeigte während seiner Fahrt zum Yard-Gebäude ein
derart krankhaftes Fehlverhalten, daß Learing sich
veranlaßt fühlte, noch am gleichen Abend einen Arzt zur
Beratung hinzuzuziehen. Das Untersuchungsergebnis erbrachte,
daß man Surman unmöglich sich selbst überlassen
konnte. Seine umgehende Einweisung in eine Nervenheilstätte
wurde ernsthaft in Betracht gezogen.
    Doch dazu kam es nicht mehr.
    Der Fluch der geheimnisvollen Buchseiten, deren Faszination Surman
erlegen war, machte auch vor ihm nicht halt.
    Die erste Begegnung mit den Mächten einer anderen Welt hatte
Surman nicht verkraftet. Und zu einer zweiten Begegnung für ihn
kam es nicht mehr.
    Er hatte sich den unheilvollen Fluch zugeschrieben, als er Stuart
Learing allen Ernstes daran hindern wollte, Einblick in das Geheimnis
der Texte zu nehmen.
    Die Rache der Geister, die er gerufen hatte, erfolgte in der
gleichen Nacht.
    Francis Surman starb. Die spätere Obduktion ergab
Herzversagen.
    Aber das war nur ein Teil der Wahrheit, die Stuart Learing in
vollem Umfang zu begreifen begann, als er das Risiko des Textstudiums
auf sich nahm.
    Er begann zu verstehen, was mit dem Alten, was mit Bill Coogan und
was schließlich mit seinem Assistenten Tom White geschehen war,
der als uneingeweihter Zeuge vernichtet werden mußte, um seine
Beobachtungen niemand mitteilen zu können.
    Auch der Tod des Francis Surman erhielt seinen schrecklichen
Sinn.
    Und Stuart Learing begriff, daß auch er ein Verlorener
war.
    Er versuchte das Unheil für sich und für andere
abzuwenden, indem er wichtiges Beweismaterial einfach verschwinden
ließ: die vergilbten Seiten würden stets demjenigen Unheil
bringen, der sie las – deshalb wollte er sie loswerden.
    Aber einmal mußte man diesen teuflischen Kreislauf doch
abbrechen.
    Learing zwang sich dazu, es zu tun.
    In seiner Privatwohnung versuchte er, die Buchseiten im Kamin zu
verbrennen. Er machte eine schreckliche Erfahrung: das Feuer erlosch.
Das Papier brannte nicht!
    Er machte ein Päckchen zurecht, umwickelte es mit einer
dicken Schnur und befestigte einen Stein daran. In der Nähe der
Westminster-Bridge unweit des Big Ben warf er das Päckchen ins
Wasser.
    Big Ben schlug zehnmal. Es war später Abend.
    Dumpf und dröhnend hallten die Schläge über die
Themse, auf der ein leichter Nebel spielte. Das Wasser gluckerte. Das
Päckchen ging unter. Mit brennenden Augen starrte Learing auf
das trübe Wasser.
    Das Päckchen kam nicht mehr in die Höhe. Es versank. Auf
dem Grund blieb es liegen, unerreichbar für menschliche
Hände?
    Vielleicht, kurze Zeit…
    Stuart Learing atmete tief durch. Ein Seufzer der Erleichterung
entrann seiner Brust. Es war der letzte seines Lebens…
    Am nächsten Morgen fand man ihn tot am Ufer der Themse. Seine
Kleidung war zerrissen, sein Körper übersät mit blauen
Flecken. Das Nasenbein war ihm gebrochen und ein Handgelenk. Eine
Horde Rowdys schien sich auf den Mann von Scotland Yard gestürzt
und brutal niedergeschlagen zu haben.
    Es gab manchen Zeitgenossen, der dank Learings konsequenter
Aufklärungsarbeit gewisse Gefängnisse von innen sah.
    Ein Racheakt?
    Scotland Yard ermittelte in dieser Richtung, ohne die
Hintermänner je zu entlarven.
    Das war auch schlecht möglich. Die sich über Stuart
Learing hermachten, stammten nicht von dieser Welt.
    Vier Tage nach den Ereignissen wurde Learings Leiche zur
Beisetzung freigegeben. Die Bestattung fand auf dem Brompton Cemetery
statt.
    Bedrückt nahmen Freunde, Verwandte, Bekannte und Kollegen
Abschied von einem Mann, den sie schätzten.
    Keiner der Anwesenden ahnte, daß er aus dem Reich, in dem er
wie der Alte, wie Bill Coogan, wie Zavho und Francis Surman gefangen
war, Zeuge der Bestattung wurde.
    Stuart Learing befand sich in der Unterwelt, im Reich der
Vergessenen.
    Er war tot – und war es doch nicht!
    ENDE

Macabros und seine Welt
    Björn Hellmark:
    26, einsachtzig, blond, ausgezeichneter Sportler in vielen
Disziplinen. Nach einem manipulierten Unfall wurde Hellmarks
Wiedergenesung verschwiegen; während heftiger Fieberträume,
die er durchmachte, erschien ihm eine Gestalt, die sich Al Nafuur
nannte. Dieser Mann hatte eine Botschaft für ihn.
    Nach seiner Genesung verfügte Hellmark über die Gabe der
Bilokation, d. h. er kann an zwei Orten zu gleicher Zeit sein.
    Hellmark hat sein gesamtes Vermögen verloren, weil durch
Dämonen und
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