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Macabros 042: Hades, Hort der Vergessenen

Macabros 042: Hades, Hort der Vergessenen

Titel: Macabros 042: Hades, Hort der Vergessenen
Autoren: Dan Shocker
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livrierten
Chauffeur gesteuert wurde.
    Janette Rogalle schien in einem Königsschloß zu wohnen
und über das Vermögen eines solchen zu verfügen.
    Eigenhändig öffnete sie die Tür.
    »Nehmen Sie Platz, mein Kind! Ich bin sicher, wir werden
ausgezeichnet miteinander auskommen. Ich habe keinen Moment daran
gezweifelt, daß Sie meinem Vorschlag nicht folgen könnten.
Das wäre töricht gewesen. Und eben das paßt nicht zu
Ihnen.«
    So verloren sich die Spuren von Danielle de Barteaulieé in
Paris. Im Salon von »Madame« fing ihr neues Leben
an…
     
    *
     
    Inspektor Stuart Learing wurde vom Chauffeur, der seinen
Assistenten Tom White begleitet hatte, umgehend informiert.
    Learing kam ernst und bleich und irritiert am Tatort an. Noch ehe
sie das alte kleine Haus betraten, ließ er sich von dem
Begleiter Whites noch mal erzählen, was der entdeckt hatte.
    »Es ist unfaßbar. Ich kann es nicht glauben.«
Learings Stimme klang belegt.
    Der Inspektor kam nicht allein. Er brachte eine Handvoll Leute
mit, und alle gemeinsam suchten den Keller des unheimlichen Hauses
auf.
    Im Licht der Taschenlampen stiegen sie die Treppen herab.
    Learing und der Fahrer gingen den anderen voran.
    Da vernahmen sie ein Geräusch. Noch ehe sie Whites Skelett
erreichten, bog um die Kellerwand eine schwankende Gestalt. Francis
Surman!
    Er wurde festgenommen. Er machte einen abwesenden, verwirrten
Eindruck, und die Antworten, die er auf die Fragen Learings gab,
waren zum größten Teil unbrauchbar.
    Er erzählte etwas von einem Rattengebet und den Ratten.
    Learing gewann den Eindruck, als ob Surman mit seinen Gedanken
ganz woanders wäre.
    Das Skelett registrierte er mit völlig ungerührtem
Gesichtsausdruck.
    »Wer ist das?« fragte er leise und mit fiebrig
glänzenden Augen.
    »Mein Assistent White. Sie haben ihn getötet!«
Learing wußte, daß dies eine Anschuldigung war und er
nicht den geringsten Beweis für eine solche schreckliche Tat
Surmans hatte. Es war beinahe unmöglich, daß der
Journalist in der ihm zur Verfügung stehenden Zeit ein derart
scheußliches und unerklärliches Verbrechen begangen haben
konnte. Doch Learing kam es darauf an, zu provozieren. Er wollte
Surman aus der Reserve locken.
    Surman schüttelte den Kopf. »Nein, Inspektor, da irren
Sie. Ich habe nichts damit zu tun – ich wußte
überhaupt nicht, daß jemand hinter mir her war.«
    Er schien seinen klaren Moment erwischt zu haben.
    Was er sagte, klang einleuchtend und vor allen Dingen
überzeugend.
    Im nächsten Moment aber sagte er wieder etwas, das
überhaupt nicht paßte und die Rätsel um das
Geschehene und um die Person des verwirrten Surman nur noch
größer machten: »Er muß mich bei dem Ritual des
Gebets beobachtet haben. Die Ratten haben mich nach drüben
begleitet, verstehen Sie? Ich habe einen Ort der Toten gesehen –
einen wohlbemerkt, Inspektor. Es gibt deren viele! Uneingeweihte
Zeugen können wir da nicht gebrauchen. Ihr Assistent war sehr
unvorsichtig.«
    Surman schüttelte nur den Kopf. Es war unmöglich, diesen
Mann richtig zu verhören. Er schien manchmal überhaupt
nicht zu wissen, was er sagte.
    Hier unten im Keller des alten Mannes hatte er ganz offensichtlich
den Verstand verloren.
    »Sie haben mich schon mal belogen, Surman«, sagte
Learing rauh, und man sah ihm die Anspannung und die Ratlosigkeit an,
unter der er stand. Selten hatte ein Fall ihn derart mitgenommen und
in Bahn gezogen. »Als wir uns zum ersten Mal trafen, spürte
ich, daß Sie mir etwas verschwiegen. Wir haben Sie dabei
beobachtet, wie Sie die Briefsendung in Empfang nahmen. Demnach hat
Bill Coogan Ihnen am Telefon doch mehr gesagt, als Sie uns wissen
ließen.
    Sie hatten nichts Eiligeres zu tun, als nach der Einsichtnahme der
Sendung Ihren Wagen zu besteigen und in die Kingsroad zu fahren. Dort
suchten Sie das Haus des alten Mannes auf. Soviel wissen wir. Was
sich aber dann hier unten ereignet hatte, das wissen wir noch nicht.
Doch verlassen Sie sich darauf, Surman: wenn ich mal einen an der
Angel habe, den laß ich nicht so schnell wieder los. Ich werde
dahinterkommen, was hier unten los war.«
    Damit traf er den Nagel auf den Kopf.
    Allerdings anders, als er je geglaubt hätte.
    Er beschlagnahmte die vergilbten Seiten, mit denen Francis Surman
hierhergekommen war.
    Da wurde Francis Surman munter. »Ich warne Sie, Inspektor!
Damit sprechen Sie Ihr Todesurteil. Der Text wird Ihr Leben von Grund
auf verändern. Lesen Sie nicht, was auf diesen Seiten
steht!«
    Aus
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