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Macabros 035: Mirakel, Mann der Geheimnisse

Macabros 035: Mirakel, Mann der Geheimnisse

Titel: Macabros 035: Mirakel, Mann der Geheimnisse
Autoren: Dan Shocker
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in seine Fleischwurst. »Offenbar hatte sie
keine Lust mehr zu arbeiten. Gestern war Montag.«
    Er grinste.
    »Sie ist tatsächlich wieder aufgetaucht – und hat
sich auch gemeldet. Letzte Nacht. Aber auf merkwürdige Weise.
Sie hat eine Botschaft – aus dem Jenseits
übermittelt.«
     
    *
     
    »Das ist ja interessant«, bemerkte Alexandra. »Was
steht denn noch drin?«
    »Ein Medium, das sich derzeit in Frankfurt aufhält, wo
in einem der Fernsehstudios Aufnahmen über das Leben dieses
Mediums gedreht werden. In Selbstzeugnissen und Experimenten versucht
man eine Darstellung zu bringen. Während der Probeaufnahmen
gestern abend ist Terry White plötzlich in Trance gefallen und
hat die Botschaft Liane Martens übermittelt.«
    Frank Morells Augen wurden schmal. Der Name Terry White war ihm
nicht unbekannt. Die Amerikanerin wurde in zahlreichen Werken
über Parapsychologie und außensinnliche Wahrnehmung
aufgeführt. Er hatte davon gelesen, daß sie sich derzeit
auf einem Europa-Trip befand. Daß sie sich allerdings in
Frankfurt aufhielt, war ihm neu.
    »Terry White wurde von einem anwesenden Reporter nach dem
Schicksal Liane Martens gefragt. Die Amerikanerin konnte offenbar
sofort Kontakt aufnehmen. Sie führte aus, daß Liane
Martens durch finstere Mächte in einen Jenseitsbereich
entführt worden sein sollte, daß ihre Seele und ihr Geist
schon lange auf diese Reise vorbereitet waren. Liane Martens
gehörte demnach einer geheimnisvollen Sekte an, über die
Terry White nichts Näheres sagen konnte. Liane Martens teilte
mit, daß ihr in den nächsten Tagen noch andere Personen
nachfolgen würden. Wer sie erblicke, der müsse ihr
folgen.«
    »Komische Bemerkung.« Alexandra Becker schüttelte
den Kopf. »Wenn ihr mich fragt: ich halte von dem ganzen Kram
nichts. Da will sich jemand interessant machen, das ist alles. Das
Ganze paßt doch überhaupt nicht zusammen, da behauptet
diese Terry White, Liane Martens befände sich im Jenseits, und
im gleichen Atemzug gibt sie bekannt, daß sie sich zeigen
werde.«
    »Das eine schließt unter Umständen das andere
nicht aus«, warf Frank ein. »Mit der Jenseitsforschung und
mit okkulten Dingen ist das so eine Sache…«
    Alexandra seufzte und blickte ihren Arbeitskollegen von unten her
an. »Du bist ein lieber Kerl, Frank. Wir mögen dich alle
hier, aber manchmal hast du Ansichten, da komme ich nicht mit.
Für mich existiert nur das, was ich greifen und sehen
kann…«
    Er nickte. »Ich respektiere deine Einstellung. Aber ich bin
sicher, daß sie nicht ganz richtig ist. Der Vorfall mit dieser
jungen Verkäuferin beweist wieder mal mehr, daß eben doch
Dinge existieren, die mit unseren normalen Sinnen nicht faßbar
sind…«
    Er nahm seine schmale, silberumrandete Brille ab, die ihm gut
stand und das Aussehen eines Intellektuellen gab. Er drehte die
Brille zwischen seinen Fingern und blickte die blonde Zeichnerin
gedankenversunken an. Wie er da saß, machte er den Eindruck
eines großen, hilflosen Jungen, der etwas sagen wollte und nach
passenden Worten suchte, sie aber nicht fand. So unterließ er
es schließlich doch, sich mitzuteilen.
    »Du willst etwas sagen?« half sie ihm mit leiser Stimme
weiter. »Sag’s ruhig! Du hast uns schon oft davon
erzählt, was du liest. Wie ist das mit dem Okkultismus? Mit der
Magie? Wie lebten die Menschen damals – weit vor unserer Zeit?
Du weiß Bescheid darüber, du beschäftigst dich mit
diesen Dingen. ›Mythologien alter Völker‹. Lautet
nicht so der Titel eines Buches, das du erst kürzlich
aufgestöbert hast? Du bist überzeugt davon, daß es
Dinge über das Leben hinaus und sogar noch über den Tod
hinaus gibt, und daß es wichtig ist für uns Menschen, das
zu wissen. Die Legenden aus alter Zeit sind verbrämte
Geschichten. Das ist doch deine Meinung, nicht wahr?«
    »In etwa, ja…«
    »Hört zu! Es kommt noch dicker«, krähte Petra
an dieser Stelle dazwischen. »Das müßt ihr euch
anhören…!« Dann zitierte sie wörtlich weiter:
»›Während ihrer Eröffnungen in Trance kam es zu
einem Zwischenfall. Terry White schien plötzlich den Faden
verloren zu haben. So sprach sie mit einem Mal von einem Mann, den
sie sehen könne und der eine seltsame Kleidung trüge. Er
sei ganz in Rot gekleidet und auf seiner linken Brustseite
befände sich ein großer, leuchtender Kristall, der
aussähe wie eine halbierte flache Scheibe. Dieser Mann
durcheilte wie ein Supermann die Lüfte. Er konnte fliegen. Die
Anziehungskraft der Erde hatte
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