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Macabros 008: Die Geister-Höhlen

Macabros 008: Die Geister-Höhlen

Titel: Macabros 008: Die Geister-Höhlen
Autoren: Dan Shocker
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Freiwerden der Geister der Vergangenheit, ist eine neue
Beziehung zwischen hier, meiner Behausung und jener Welt entstanden,
von der aus einiges in Bewegung geraten soll. Der Spiegel
überbrückt Zeit und Raum.«
    Sie hörten beide, wie draußen ein Motor angelassen
wurde und wie der alte Opel, in dem Carminia Brado hierhergekommen
war, davon ratterte.
    »Er ist auf der Flucht, der Mann, der wie Dickson aussah und
doch nicht Dickson war«, murmelte Hellmark. »Aber er ist
auf der Flucht vor sich selbst und Molochos, und deshalb wird das
Schicksal ihn ereilen. Niemand läßt sich ungestraft mit
einem Dämonenfürst ein.«
    Er sah die Brasilianerin an, und sie ließ ihn wissen,
daß er auf ihre Botschaft gar nicht reagiert habe. Björn
erinnerte sich nicht mehr daran. Erst jetzt fühlte er wieder wie
ein Mensch, der eine große Belastung hinter sich hatte. Das
geheimnisvolle Fieber wich langsam von ihm.
    »Ich werde noch einmal zurück müssen«, sagte
er. »Ich muß noch etwas erledigen. Aber dann werde ich
gleich losfliegen. In zwei Tagen bin ich in Genf zurück. Meine
Maschine steht in Honolulu.« Er sagte es, während er
rückwärts durch den Spiegel ging.
    Die Totenpyramide lag wieder zu seinen Füßen.
    Er kam um den Thron mit seinem Namen herum, bückte sich nach
Schwert und Buch und hob beides auf. Er legte die Insignien auf den
Thron. Dann stieg er die Treppen hinab, bückte sich nochmals und
steckte das Messer ein, mit dem ihn der Tod ereilen sollte.
    Björn ging hinunter zu Andrew Langdon, der langsam
zurückwich.
    »Wo bin ich hier? Wer sind Sie?« Furcht flackerte in
seinen Augen.
    Hellmark lächelte: »Sie brauchen keine Angst zu haben.
Ich bringe Sie zu Ihrem Boot. Folgen Sie mir.«
    Die beiden Männer verließen die Halle mit der
Totenpyramide.
    Andrew Langdon blieb immer zwei Schritte hinter seinem
geheimnisvollen Führer, in dessen Nähe er sich erstaunlich
sicher und geborgen fühlte.
    Angenehmes, durch die Morgensonne gefärbtes Tageslicht schlug
ihnen entgegen.
    Die Geister der Vergangenheit waren gewichen.
    In der Bucht schaukelte das gesicherte Wasserflugzeug, nur eine
Steinwurfweite entfernt der Trimaran.
    Langdon konnte es nicht fassen. »Aber das kann nicht
sein«, entfuhr es ihm, und er wischte sich über die Augen.
Aber die Szene blieb. Er wußte nichts von den konstruktiven
Geisteskräften, die nun auf einer anderen Daseinebene
existierten.
    »Aber Julia, wo ist sie?« Als er den Ausgang der
Höhle erreicht hatte und über den mit duftenden Blumen
übersäten Weg ging, blickte er sich suchend um.
    »Wir werden sie finden! Und es wird ihr kein Haar
gekrümmt sein.«
    Sie mußten nicht lange suchen. Hinter der Felsenlandschaft,
die typisch für diese eine Bucht war, breitete sich ein riesiger
blühender Garten aus. Bäume, Büsche, Palmen.
    Julia Barry lag unter einer Palme. Sie war weniger als zwei
Kilometer weit gerannt. Müde vor Erschöpfung mußte
sie hier eingeschlafen sein.
    »Julia, Darling«, er ging neben ihr in die Hocke.
    »Wecken Sie sie nicht. Warten Sie damit, bis Sie auf dem
Trimaran sind. Dann war alles nur ein Traum, nur ein
Traum…«
     
    *
     
    Andrew Langdon hielt sich an Björn Hellmarks Worte.
    Er trug Julia zum Trimaran, und die Schlafende wurde nicht
wach.
    Bei ruhiger See setzte Langdon die Segel. Er entfernte sich bei
einer leichten Brise aus der Bucht. Das neue Eiland fiel zurück.
Mit jeder Seemeile, die er hinter sich brachte, wurde die Erinnerung
an das, was er gesehen und erlebt hatte, schwächer.
     
    *
     
    Björn kehrte noch einmal in die Geisterhöhle
zurück. Es gab keine Botschaft mehr für ihn. Alles war
stumm. Alles war gesagt worden.
    Aber die Arbeit würde nun erst beginnen.
    Es hieß, die neue Welt kennenzulernen, ihr Auftauchen zu
melden, die Fahne zu setzen, denn nach dem Internationalen Seerecht
gehörte dem eine neue Insel, der sie zuerst betrat und seine
Fahne setzte.
    Aber er wurde eines Besseren belehrt.
    Als er das Wasserflugzeug in die Höhe zog und an der
Küste entlangflog, um sich einen ersten Eindruck vom Umfang
Marios’ zu machen, wurde seine Augen plötzlich zu schmalen
Schlitzen.
    Er konnte die Insel nicht überblicken. Sie mußte riesig
sein! Das war mehr als ein Eiland, das war ein Kontinent. Berge,
riesige Palmenwälder, subtropische Vegetation. Weite Täler,
Flüsse und Bäche, die zum offenen Meer hinflossen.
    »Tolle Erbschaft, was?« sagte da die fröhliche,
gutgelaunte Stimme in ihm.
    Al Nafuur, sein Geistführer, meldete
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