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Macabros 008: Die Geister-Höhlen

Macabros 008: Die Geister-Höhlen

Titel: Macabros 008: Die Geister-Höhlen
Autoren: Dan Shocker
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verfolgen konnte.
    Zuerst war das Schwert da. Aus dem Nichts heraus lag es quer
über seinen Beinen, berührte mit der Spitze die eine Lehne,
mit dem kostbaren Griff die andere. Dann folgte das Buch der Gesetze.
Es erstand aus dem Nichts.
    Und dann kam noch etwas.
    Der Tod.
     
    *
     
    »Passiere den Spiegel! Säume keine Sekunde, Morton
Clinch!«
    Furchteinflößend und laut war die Stimme, die den
rotausgelegten geheimen Kellerraum ausfüllte und die auch
Carminia Brado hörte.
    Molochos, der Herr der Dämonen, sprach.
    Dickson-Clinchs Augen flackerten.
    »Nimm das Messer mit, töte ihn!«
    Dickson-Clinch gehorchte.
    Er sah, wie sich das Schwert auflöste, wie das große
Buch aus dem Glasbehälter verschwand, als würden
unsichtbare Hände es an sich nehmen. Er begriff nicht, weshalb
es zu diesen Vorgängen kam.
    »Töte Hellmark!«
    Er warf sich förmlich auf den Spiegel zu. Seine Hände
tauchten durch die matte Glasfläche wie in das Wasser eines
stillstehenden Sees.
    Dann verschwand Dickson-Clinch.
    Carminia Brado warf den Kopf unruhig hin und her und zerrte an
ihren Fesseln. Sie ahnte Schreckliches. Schon einmal hatte sie
erlebt, was es bedeutete, wenn jemand durch diesen Spiegel kam oder
ging.
    Dickson-Clinch passierte die Grenze zu einer anderen Welt.
    Eine neue Umgebung schälte sich vor ihm aus der
Dämmerung.
    Eine riesige Halle, eine Höhle. Er stand ganz oben auf einer
Pyramide, und auf den Stufen saßen auf steinernen Thronen
prachtvoll gekleidete Skelette.
    Direkt vor ihm aber, ihm den Rücken zuwendend, saß ein
Mensch.
    Er hatte einen blonden Schopf.
    Björn Hellmark.
    Vor ihm lagen Schwert und Buch der Gesetze.
    Dickson-Clinch reagierte wie ein Roboter.
    Doch Björn sah den Schatten.
    Instinktiv fühlte er den Blick gieriger Augen auf sich
gerichtet, und er handelte, ohne erst darüber nachzudenken, ob,
warum und wieso ihn etwas bedrohte.
    Er packte Dickson-Clinchs Armgelenk und riß den Gegner
über die Rückenlehne des Steinthrones nach vorn.
    Klirrend fielen Schwert und Buch der Gesetze von Hellmarks
Schoß, klirrend auch landete das Messer aus Dickson-Clinchs
Hand einige Stufen tiefer und blieben vor den skelettierten
Füßen eines Knochenmannes liegen.
    Dickson-Clinch landete vor dem Thron Hellmarks, und ein
überraschter Ausruf kam über die Lippen des Deutschen.
    »Dickson?« wunderte er sich.
    Das vertraute Gesicht. Und doch anders. Ein gefährliches
Glimmen in den Augen.
    »Molochos! Was soll ich tun?« Dickson-Clinch nutzte die
Überraschung Hellmarks, der seinen Griff lockerte.
    Er rollte sich blitzschnell um den Thron herum.
    Noch ein Schritt, und er stand wieder hinter der Rückenlehne
des Throns. Sofort verschwand der Angreifer.
    Mit einem einzigen Schritt stand auch Hellmark an der gleichen
Stelle. Die Zeremonie war durch das Auftauchen des Mörders, der
den Tod in diese reinen Hallen hatte tragen wollen, unterbrochen
worden.
    Die Umgebung um Hellmark veränderte sich.
    Nicht mehr die Geisterhöhle umgab ihn, sondern der geheime
Kellerraum seines Bungalows in Genf.
    Björn trat heraus aus dem Spiegel, sah Dickson-Clinch wie von
Furien und Angstträumen gehetzt auf die Tür zurennen.
    Carminia auf dem Boden!
    Er erfaßte es im gleichen Augenblick, als Dickson-Clinch die
Tür hinter sich zuschlug.
    Es wäre Zeit gewesen, ihm nachzurennen. Doch seine eigene
Angst trieb ihn an. Nicht Hellmark fürchtete er, sondern den
Dämonenherrscher, den er enttäuscht hatte, dessen Auftrag
er nicht hatte ausführen können.
    Björn kümmerte sich um die Brasilianerin.
    »Schoko!« murmelte er, während er sie schnell aus
ihrer unglücklichen Lage befreite.
    »Es war schrecklich, Björn.« Es sprudelte nur so
aus ihr heraus. »Warum, warum dies alles?«
    »Ich werde es dir erklären, später. Ich glaube, es
ist vorbei. Er war dicht vor seinem Ziel.«
    »Wer?«
    »Molochos, der Herrscher der Dämonen, ehemals Oberster
Schwarzer Priester auf Xantilon. Er hat nicht erreicht, was er
wollte. Es ist ihm gelungen, zu verhindern, daß mir wichtige
Informationen zufließen. Aber den letzten Schachzug konnte er
nicht vollziehen.« Er deutete auf den Spiegel der Kiuna
Macgullyghosh. »Selbst dieser Spiegel, der durch so
merkwürdige Umstände in meinen Besitz gelangt ist,
erfüllt seinen Zweck in dem großen Räderwerk, in dem
wir alle nur kleine Rädchen sind. Die ganze Zeit über
konnte man damit diese Welt verlassen und in eine andere,
schreckliche Dimension vorstoßen. Mit dem Auftauchen von Marlos
und dem
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