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Macabros 008: Die Geister-Höhlen

Macabros 008: Die Geister-Höhlen

Titel: Macabros 008: Die Geister-Höhlen
Autoren: Dan Shocker
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Angreifer es sich
versah, packte ihn die unheimlich aussehende Gestalt und warf ihn ins
Meer.
    In der Zwischenzeit war Björn Hellmark nicht untätig
geblieben.
    Als er erkannte, daß die anderen über den holprigen
Boden stürmten, um ihren Wagen zu erreichen, den sie hinter
einer Buschgruppe geparkt hatten, jagte er den Davoneilenden
nach.
    Seine Bewegungen kosteten Kraft, denn er mußte gleichzeitig
seinen Doppelkörper voll aktiv halten, um nicht die Kontrolle
über Yamo zu verlieren.
    Er kämpfte praktisch an zwei Orten zur gleichen Zeit.
    Er forderte das Letzte von sich. Aber das hatte seine Grenze.
Plötzlicher Schwindel erfaßte ihn. Er stürzte zu
Boden.
    Die Davoneilenden vergrößerten ihren Vorsprung.
    Wertvolle Sekunden vergingen.
    Hellmark rappelte sich wieder auf. Jede Bewegung strengte ihn
an.
    Zuviel war passiert, das Kraft gekostet hatte.
    Er löste Macabros auf. Der Doppelkörper erlosch, als
hätte es ihn nie gegeben.
    Hellmarks Bewegungen wurden sofort fließender. Die geistige
Konzentration, mit der er Macabros’ Existenz aufrechterhalten
hatte, kehrte in ihn selbst zurück.
    Er erreichte den Krankenwagen, mit dem er hierhergebracht worden
war.
    Einer der Fliehenden war gerade dabei, die Tür
aufzureißen.
    Da warf Björn sich wie eine Raubkatze auf ihn. Der Mann wurde
zu Boden gerissen. Er war bleich und schrie entsetzt, als hätte
er einen wirklichen Geist vor sich.
    Er war kaum zu einer Abwehrbewegung fähig. Der schreckliche
Schädel auf den breiten Schultern des Mannes lebte. Er
hörte den Atem, fühlte aus den dunklen Augenhöhlen
einen sezierenden Blick auf sich gerichtet.
    Hellmark hatte leichtes Spiel.
    Ein Faustschlag genügte. Der Getroffene verdrehte die Augen
und legte sich schlafen.
    Die beiden anderen ließen sich erst gar nicht auf eine
Auseinandersetzung mit diesem scheinbar allmächtigen
Kämpfer ein, dem nicht einmal eine Pistolenkugel etwas anhaben
konnte.
    Hals über Kopf stürzten sie davon.
    Hellmark gönnte sich keine Ruhe. Er nahm die Schreckensmaske
ab und verstaute sie in der Hosentasche.
    Er war aufgehalten worden. Viel zu lange. Es hieß, die
Mission so schnell wie möglich fortzusetzen. Er klemmte sich
hinter das Steuer des Wagens und suchte die Hauptstraße. Er
richtete sich nach den Hinweisschildern. Danach war es nicht
schwierig, den Flugplatz ausfindig zu machen.
    Dort wunderte man sich, in welchem Aufzug er auftauchte.
    Er erklärte, daß er überfallen worden sei, ohne
ein Wort über die eigentlichen Hintergründe verlauten zu
lassen.
    Ein Telefonanruf mit dem Präsidenten der
»Sea-Tours« und das Geständnis des Arztes, der zur
Überweisung Hellmarks gezwungen worden war, brachten alles ins
Lot.
    Björn Hellmark konnte wenig später starten.
    Die Maschine mit den ausklappbaren Wasserskiern erhob sich
dröhnend in die nächtliche Luft des taghell ausgeleuchteten
Flugplatzes.
    Der Deutsche flog stramm nach Süden.
    Er hatte eine Stunde verloren.
     
    *
     
    Zweieinhalb Stunden später wasserte die Maschine in der
Bucht.
    Wie ein langer Arm ragte die Felsenhalbinsel ins Wasser.
    In der Bucht war es eigenartig hell. Ein angenehmes Licht
herrschte auf Marlos, als ob die Sonne gerade aufgehen würde.
Aber außerhalb der Insel herrschte tiefe, dunkle Nacht.
    Auf Marlos herrschten eigene Gesetze. Denn das Licht stammte weder
von der Sonne noch wurde es durch elektrische Anlagen erzeugt. Es war
durch die Befreiung der Geister entstanden.
    Hellmark sah den schaukelnden Trimaran in der Bucht. Das
Wasserfahrzeug wies nicht die geringste Beschädigung auf. Er
begriff, daß die ausfahrenden Geister ihre Kräfte noch
einmal für einen guten Zweck eingesetzt hatten, ehe sie
endgültig in das Reich ohne Zeit und Raum eingegangen waren.
    Auf Marlos war noch niemals etwas Schlechtes passiert, es war eine
jungfräuliche Insel, auf der böse Gedanken niemals gedacht,
Dämonen und Unruhe und Haß verbreitende Geister niemals
gewandelt waren.
    Björn Hellmark eilte über den blühenden
Teppich.
    Er war zu spät, gekommen. Die wispernden, leisen Stimmen, die
aus dem Innern der geheimnisumwitterten Höhle drangen, waren nur
noch Erinnerungsfetzen dessen, was bereits geschehen war.
    Informationen waren ihm verlorengegangen.
    Alle?
    Er rannte so schnell er konnte.
    Er jagte in den Schacht, auf dem sich schneckenförmig der
Pfad in die Tiefe auftat.
    Er erreichte den Dom der Toten, das Zentrum der
Geisterhöhlen. Von hier waren die Stimmen gekommen, der
geheimnisvolle Ruf, der ihn
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