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PR TB 085 Satans Universum

PR TB 085 Satans Universum

Titel: PR TB 085 Satans Universum
Autoren: Perry Rhodan
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1.

    Aus SATANS Tagebuch (Betrachtungen über die Hauptstadt von
Doomill):
    Alhanda hat für mich schon immer eine Sonderstellung unter
den Großstädten der Galaxis eingenommen. Nirgends habe ich
schönere Parks, sinnvollere Architektur und großzügigere
Planung gesehen. Diese Perle muß mir gehören. Selbst wenn
ich mich nicht von Rache leiten ließe, selbst wenn ich keine
großen Eroberungspläne verfolgte - Alhanda würde ich
besitzen wollen.
    Besonders angetan bin ich von derRedefreiheit, dieArthurSillo
vorzwanzigJahren eingeführt hat, als er noch Administrator von
Doomill war. Am 20. August 2525 gab er den Naturschutzpark frei, der
zwischen der City und dem Raumhafen liegt, und seitdem kann dort
jeder, ob Doomiller oderAusländer, seine ungeschminkte Meinung
kundtun. Diese Einrichtung werde auch ich nicht abschaffen, habe ich
doch dort meine ersten revolutionären Reden gehalten.
    Doch wie die Lage im Augenblick ist, kann ich es mir noch nicht
leisten, daß jeder Spinner im Arthur-Sillo-Park sein Maul
aufreißt und die Leute vergiftet...
    *
    An diesem Morgen war der Stadtauswärtsverkehr nicht stark,
und Roger Chapman konnte gefahrlos alles aus dem Luftkissenfahrzeug
herausholen. Der Tacho zeigte 480 km/h an. Chapman hatte das Verdeck
eingefahren. Er blickte kurz zu dem Mädchen auf dem
Beifahrersitz. Durch die Schutzbrille und den Fahrtwind wirkte ihr
Gesicht verzerrt. Und es war blaß. Er griff nach ihrer Hand und
verspürte gleich darauf den Druck ihrer schmalen Finger.
    Die Fahrbahn stieg an und schwang sich in einer großen
Schleife über den Arthur-Sillo-Park. Man hatte von hier oben
einen herrlichen Überblick über die exotischen Bäume,
die blühenden Sträucher und künstlichen Wasserläufe.
Auf einer großen Lichtung, der Jubiläumswiese, hatte sich
eine mehrtausendköpfige Menschenmenge um ein gezimmertes Podium
versammelt. Als Chapman aus dem Seitenfenster blickte, sah er, wie
der Sprecher auf dem Podium leidenschaftlich gestikulierte.
    Das Luftkissenfahrzeug näherte sich mit unverminderter
Geschwindigkeit einer Fahrbahngabelung. Das Hinweisschild verriet:
links ging es zum Raumhafen, rechts zum Arthur-Sillo-Park. Chapman
stieg auf die Bremse und schwenkte in die Abfahrt zum Park ein.
„Roger!“ rief das Mädchen empört und überrascht
zugleich.
    „Dein Raumschiff geht erst in fünf Stunden, Schatz“,
beruhigte Chapman sie. „Du verpaßt es ganz sicher nicht.
Aber wer weiß, ob dujemals wieder Gelegenheit haben wirst,
Ginger Darwich zu hören.“
    Chapman fuhr auf den überfüllten Platz und stellte den
Wagen unvorschriftmäßig ab.
    „Was sollen wir hier?“ fragte das Mädchen,
während es ausstieg. „Ich habe mir die letzten Stunden vor
dem Abschiedjedenfalls ein wenig anders vorgestellt.“
    „Wir haben eine schöne Zeit miteinander verbracht“,
sagte Chapman ernst, nahm das Mädchen um die Taille und führte
es zu der Menschenansammlung. „Doch das ist vorbei, seit
gestern abend vorbei. Das haben wir doch abgemacht, Schatz!“
    Das Mädchen wischte sich verstohlen über die Augen. „Was
bist du für ein seltsamer Mensch, Roger“, sagte sie. „Ein
zärtlicher Liebhaber in der einen Sekunde, und in der nächsten
schon

    ein kalter gefühlloser Klotz. Ich habe noch niejemanden
gekannt, der sich so schnell und konsequent verändern konnte.“
    Chapman sagte nichts, er hatte das alles schon einmal mit Lillon
besprochen. Es gab nichts mehr zu sagen. Sie mußte von Doomill
fortgehen, weil ihr Leben hier bald nichts mehr wert sein würde.
Er mußte bleiben. Wahrscheinlich würden sie sich nie mehr
Wiedersehen, selbst wenn er überlebte. War ein schmerzvoller,
brutaler Abschied nicht besser als ein rührender, der in ihr
unerfüllbare Hoffnungen geweckt hätte? Es war besser so,
Chapman wußte es aus Erfahrung.
    „Ist es nicht eine Ironie“, sagte er, um auf andere
Gedanken zu kommen. „Vor zwanzig Jahren schuf Arthur Sillo
diesen Ort als Symbol für die uneingeschränkte Freiheit
seines Volkes.
    Jetzt ist er zurückgekommen, um seine eigene Pionierarbeit zu
untergraben.“
    „Roger“, sagte das Mädchen zögernd, „ich
möchte hierbleiben und aktiv für mein Volk ...“
    Er unterbrach sie barsch.
    „Du könntest nichts tun. Du könntest dich nur
opfern. Sei also nicht töricht und lausche Ginger Darwicks
Worten. Nimm sie mit in die Fremde, sie werden dich in
melancholischen Augenblicken trösten. Jetzt sei still!“
    Ginger Darwicks Stimme kam einem Donnergrollen gleich aus
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