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Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby

Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby

Titel: Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby
Autoren: Rebecca Michele
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der zahlreichen Fenster holte sie sich Hilfe aus dem Ort, ebenso wenn Veranstaltungen anstanden. In den letzten Monaten hatte sich ein fester Stamm aus zuverlässigen und fleißigen Frauen, Männern und älteren Schülern gebildet, die sich gern etwas dazuverdienten, denn Higher Barton wurde oft gebucht.
    Es war eine gute Entscheidung, das Anwesen für solche Zwecke zu nutzen, dachte Mabel, denn so kam Leben in das Haus.
    Emma Penrose hatte eine grobe Aufteilung der Räume, in denen die Party stattfinden sollte, erstellt und vor Mabels Eintreffen auch schon mit dem Caterer in Truro das Büfett abgesprochen.
    „Glücklicherweise hatte die Firma an dem Samstag noch Kapazitäten frei“, sagte sie zu Mabel. „Heute ­Nachmittag werde ich verschiedene Kapellen und Bands ­anrufen. Im April wird nicht so viel geheiratet, dadurch werden wir wohl Glück haben, dass alles reibungslos klappt.“
    Obwohl Emma die gewohnte Geschäftigkeit an den Tag legte, spürte Mabel, dass die Verwalterin reservierter war als sonst.
    „Was haben Sie auf dem Herzen, Emma?“, fragte sie direkt. „Ich werde das Gefühl nicht los, dass Ihnen an ­dieser Sache etwas missfällt. Bereits gestern am Telefon schienen Sie nicht sehr erfreut zu sein, obwohl es sich um einen äußerst lukrativen und interessanten Auftrag ­handelt.“
    Emma Penrose machte keinen Versuch, sich herauszureden. Aufgrund vergangener Ereignisse fühlte sie sich Mabel zu Dank verpflichtet und war seitdem stets offen und ehrlich zu ihr.
    „Sie haben recht, Miss Mabel“, sagte sie und hielt Mabels fragendem Blick stand. „Wir planen eine Feier in einer ­solchen Größenordnung, daher hoffe ich, dass schlussendlich alles seine Richtigkeit haben wird.“
    „Ich verstehe nicht ganz“, sagte Mabel. „Zweifeln Sie etwa an Lady Michelles Liquidität? Ich kenne die Familie Carter-Jones nicht und hoffe, sie steckt nicht in finanziellen Schwierigkeiten …“
    „Das ist es nicht“, unterbrach Emma sie. „Es ist vielmehr Lady Carter-Jones selbst. Es wundert mich, dass sie sich für ihren Mann derart ins Zeug legt, obwohl ihre Ehe …“ Sie brach ab, und Mabel ahnte, worauf die Verwalterin anspielte.
    „Ich weiß, dass der Lord deutlich älter ist als sie, das hat Lady Michelle mir selbst gesagt. Das geht uns aber nichts an. Denken wir also geschäftsmäßig und lassen private Mutmaßungen außen vor.“
    „Sie ist aber so gar nicht, wie man sich die Frau eines Lords vorstellt“, platzte Emma heraus. „Ich habe Lady Carter-Jones zwar nur einmal gesehen, aber es kursieren so einige Gerüchte …“
    „Die mich in keiner Weise interessieren“, sagte Mabel streng, obwohl sie selbst ein bisschen neugierig war. „Ich gebe zu, rein äußerlich habe ich mir eine englische Adlige auch anders vorgestellt. Auf mich machte Lady Michelle jedoch einen sehr sympathischen und geradlinigen Eindruck. Wir leben im 21. Jahrhundert, Emma. Sehen Sie sich die Herzogin von Cambridge an – auch sie scheut sich nicht, sich in Jeans und T-Shirt in der Öffentlichkeit zu zeigen.“
    Emma musste Mabel zwar zustimmen, konnte dann aber mit ihrer Meinung nicht hinter dem Berg halten. „Eine Masseurin bleibt eine Masseurin, auch wenn sie einen Lord heiratet, noch dazu einen Mann, der ihr Vater sein könnte und zu den reichsten Männern der Grafschaft zählt.“
    Nun war Mabels Interesse doch geweckt, denn auch ­Victor hatte schon seltsame Andeutungen gemacht. „Michelle Carter-Jones war früher Masseurin?“
    Emma nickte und ihre Wangen färbten sich rot. Da sie merkte, dass Mabel nun doch an ihrem Wissen interessiert war, fuhr sie schnell fort: „Nach einem schweren Unfall war Lord Carter-Jones lange im Krankenhaus und dann in einer Rehaklinik, so erzählt man es sich zumindest. Außerdem ist er an den Rollstuhl gefesselt. Als er nach ­Monaten nach Hause kam, heiratete er bald darauf diese … Frau und Allerby bekam eine neue Herrin. Ein sensationeller Aufstieg für eine kleine Masseuse.“ Grimmig zogen sich Emmas Mundwinkel nach unten.
    „Wenn, dann Masseurin“, berichtigte Mabel die Verwalterin und sah sie streng an. „Das Wort Masseuse wird nur in anrüchiger Bedeutung verwendet. Wenn wir ganz genau sind, dann lautet die Berufsbezeichnung sogar ­Physiotherapeutin.“
    „Von mir aus. Trotzdem ist es seltsam, dass eine junge Frau einen alten, dazu noch kranken Mann heiratet“, beharrte Emma auf ihrer Meinung.
    Mabel reimte sich den Rest zusammen. Michelle war offenbar eine
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