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Luzia und der Ball der Vampire - Erst ich ein Stück, dann du

Luzia und der Ball der Vampire - Erst ich ein Stück, dann du

Titel: Luzia und der Ball der Vampire - Erst ich ein Stück, dann du
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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nachlesen, was es mit deiner Geburtsnacht auf sich hat“, erwiderte ihr Vater. „Und welche Ereignisse uns deswegen bevorstehen.“

    Luzia schüttelte den Kopf.
    „Ich habe das Buch nicht“, schwor sie.
    Lord Ludwig seufzte.
    „In Ordnung“, sagte er.
    „Dann müssen wir jetzt gut überlegen,
    was wir tun.“

Perfekte Tarnung

    „Sollen wir nicht lieber erst einmal Fedor suchen?“, fragte Luzia. „Er hat Betti entführt. Bestimmt will er sie wieder beißen.“
    „Warum sollte er?“, erwiderte Lord Ludwig. „Er weiß doch, dass du sie gernhast.“
    Luzia senkte den Kopf und schluckte schwer. Als ob ihrem Bruder das etwas bedeutete!
    „Außerdem können wir im Moment wirklich froh sein, wenn er nur eine Ratte beißt“, setzte ihr Vater unheilschwanger hinzu. „Fedor hat bestimmt mächtigen Hunger. So wie wir alle.“
    Luzia dachte an Merle, ihre Freunde und ihre Eltern und plötzlich hatte sie schreckliche Angst. „Papa!“, rief sie mit bebender Stimme. „Wo ist Fedor? Verdammt noch mal, wir müssen ihn finden!“
    Lord Ludwig kniff die Augen zusammen. „Kann es sein, dass du dir noch über etwas anderes Sorgen machst als nur über Betti?“, fragte er misstrauisch.
    „Ähm … nein“, beeilte Luzia sich zu antworten. „Na jaaa, ähm, über Flix und Flax natürlich auch.“
    „Auf die Fledermäuse passen wir schon auf“, brummte ihr Vater. „Und um Opa Adalbert kümmern wir uns auch.“

    „Aha?“ Luzia horchte auf. „Was macht ihr denn mit ihm?“, erkundigte sie sich neugierig.
    „Das braucht dich nicht zu interessieren“, erwiderte Lord Ludwig.

    „Du gehst jetzt in die Küche.
    Dort wirst du die Nacht verbringen.“
    „Aber wieso denn das?“, fragte Luzia.
    Ihr Vater antwortete nicht,
    sondern nahm Luzia beim Arm
    und zog sie die Treppe hinauf.
    Sie liefen durch die Eingangshalle
    und betraten den Gesindetrakt.

    Hier lagen die Zimmer der Mägde und Knechte, die vor Hunderten von Jahren auf Schloss Glitterburg gearbeitet hatten. Und hier befand sich auch die Küche.
    „Sobald dein Bruder auftaucht, bringe ich ihn ebenfalls hierher“, sagte Lord Ludwig. „Dann können deine Mutter, deine Großmutter und ich uns unten in der Gruft in Ruhe beraten.“ Energisch schob er Luzia über die Schwelle und schloss die Tür hinter ihr ab. – So ein verdammter Mist!
    Luzia lauschte auf die Schritte ihres Vaters, die durch den Flur hallten, und wartete, bis sie sich entfernt hatten. Dann hastete sie zum Fenster hinüber, kletterte auf das Sims und versuchte, den Griff umzulegen.
    „Das kannst du vergessen“, sagte eine Stimme hinter ihr.
    Vor Schreck fiel Luzia fast von der Fensterbank.
    „Wer ist denn da?“, krächzte sie, während sie sich umdrehte.
    „Na, ich“, antwortete die Stimme.

    „Fedor!“, rief Luzia.
    Mit einem Satz sprang sie vom Sims.
    „Was machst du denn hier?“, rief sie.
    „Und wo ist Betti?“

    Sie hatte es noch nicht ganz ausgesprochen, da fiel ihr Blick auf den Vogelkäfig am Boden neben dem Herd. Die kleine Gittertür stand offen und der Käfig war leer.

    „Fedor, was hast du mit ihr gemacht?“, zischte Luzia. Mit funkelnden Augen starrte sie in die Ecke, aus der Fedors Stimme gekommen war. Aber außer einem Regal voller Töpfe und Pfannen war dort nichts zu sehen.
    „Fedor, wo bist du?“, wisperte Luzia.
    „Hier“, sagte ihr Bruder.
    Und dann war er plötzlich da. Wie aus dem Nichts getaucht, stand er vor dem Topfregal. Neben ihm auf dem Boden lag eine schwarze Jacke und auf seiner Schulter saß – Betti! – und knabberte an seinem Ohr. „Eigentlich wollte ich sie freilassen, damit ich sie nicht dauernd riechen muss“, erzählte Fedor. „Aber sie geht nicht weg. Irgendwie scheint sie mich zu mögen. Dabei hat sie doch solch eine wahnsinnige Angst vor mir gehabt.“
    Luzia war so erleichtert, dass sie ihrem Bruder fast einen Kuss gegeben hätte. Lächelnd lief sie auf ihn zu und streichelte Betti zärtlich über den Rücken.
Die Ratte quiekte aufgeregt und wechselte flink über Luzias Arm von Fedors Schulter auf die seiner Schwester.
    „Wie konntest du dich bloß unbemerkt an uns allen vorbei aus dem Keller schleichen?“, fragte Luzia verwundert.

    Fedor zeigte auf den Boden,
    dorthin, wo die schwarze Jacke lag.
    „Das ist eine Tarnjacke“, sagte er.
    „Sie hat mich unsichtbar gemacht
    und Bettis Käfig in meiner Hand ebenfalls.
    Ich habe sie in einer Kiste
    in Opa Adalberts
    und Oma Griseldas Gruft gefunden.“

    „Wow!“ Luzia staunte
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