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Luzia und der Ball der Vampire - Erst ich ein Stück, dann du

Luzia und der Ball der Vampire - Erst ich ein Stück, dann du

Titel: Luzia und der Ball der Vampire - Erst ich ein Stück, dann du
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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nicht schlecht. „In dieser Kiste lag nicht zufälligerweise auch das schwarze Buch?“
    Fedor zuckte bedauernd mit den Schultern. „Leider nicht. Glaub mir, ich habe alles auf den Kopf gestellt.“ „Du wolltest nachschauen, ob morgen wirklich meine Geburtsnacht ist, stimmt’s?“, fragte Luzia.

    Ihr Bruder nickte. „Das war mein Plan“, bestätigte er. „Zuerst jedenfalls. Als mir allerdings klar wurde, dass Opa Adalbert völlig durchdreht und Papa das Rezept für die Blutlimonade braucht, wollte ich das Buch nur noch deswegen finden. Aber nix. Das einzige Interessante, das ich zwischen die Finger bekommen habe, ist diese Tarnjacke ...“ Fedor stockte. Nervös kaute er auf seiner Unterlippe herum. Schließlich sah er seine Schwester verschwörerisch an. „Ich muss dir ein Geheimnis verraten“, flüsterte er. „Im Schloss wohnen Menschen. Sie schlafen ganz oben in den Gästeräumen. “
    „Ich weiß“, erwiderte Luzia atemlos. „Ich habe mit einem Mädchen gesprochen. Sie heißt Merle und sie feiert morgen Geburtstag.“
    „Potztausend!“ Fedor stieß einen Pfiff aus. „So ein Zufall!“ Aber dann verdunkelte sich seine Miene. „Hoffentlich finden Mama und Papa sie nicht. Wenn wir keine Blutlimonade mehr herstellen können, werden sie bestimmt versuchen, den Menschen Blut abzuzapfen. “

    „Und was ist mit dir?“,
    fragte Luzia erstaunt.
    „Willst du kein echter Vampir mehr sein?

    Immerhin hast du Betti …“ „Jetzt hör schon auf damit“, fiel Fedor ihr ins Wort. „Es tut mir leid, dass ich deiner Ratte wehgetan habe. Außerdem ist richtiges Blut gar nicht lecker. Da schmeckt mir Blutlimonade schon besser. Obwohl sie so bitter ist.“ Luzia konnte kaum glauben, was sie da hörte, und sie hätte sich ehrlich über die Worte ihres Bruders gefreut – wenn die Lage nicht so schrecklich ernst gewesen wäre!

    Sorgenvoll blickte sie zum Fenster hinüber. Sie hatten die ganze Nacht in der Küche gehockt und draußen hellte sich bereits der Himmel auf. Mama, Papa und Oma Griselda lagen bestimmt schon schlummernd in ihren Särgen.
    „Wir müssen Merle und ihre Gäste warnen“, sagte Luzia. „Und wir müssen das Buch finden. Bloß wie?“ Dicht aneinandergedrängt hockten sie und Fedor in der dunklen Ecke zwischen Herd und Topfregal und zermarterten sich bis in den folgenden Nachmittag hinein das Gehirn darüber, wie sie sich aus der verriegelten Küche befreien könnten.
    „Glaubst du, die Tarnjacke schützt uns auch vor Sonnenstrahlen? “, fragte Luzia schließlich.

    „Keine Ahnung“, meinte Fedor.
    „Ich habe es nicht ausprobiert.“
    „Dann mache ich es jetzt“, sagte Luzia.
    „Und wenn es klappt, schlage ich
    mit dem Ding da die Scheibe ein.“
    Sie zeigte auf eine große Eisenpfanne,
    die gegenüber an der Wand hing.
    „Bist du verrückt!“, erwiderte Fedor.
    „Das macht doch viel zu viel Lärm.“

    Luzia jedoch wischte seinen Einwand mit einer ungeduldigen Handbewegung fort. Entschlossen schnappte sie sich die Tarnjacke und schlüpfte hinein. Sie nahm die Pfanne von der Wand, hob sie hoch über ihren Kopf und stürmte auf das Fenster zu. Von dem Sonnenlicht, das durch die schmutzigen Scheiben fiel, spürte sie überhaupt nichts. Es kitzelte nicht einmal auf ihrer Haut.
    „Luzia, nein!“, hörte sie Fedor brüllen.
    Betti, die noch immer auf ihrer Schulter saß, sprang erschrocken herunter. Kurz bevor sie auf dem Boden landete, wurde sie wieder sichtbar und flüchtete sich unter den Küchenschrank.

    Luzia wollte gerade die Pfanne gegen die Fensterscheibe schlagen, da rief Fedor: „Verdammt noch mal, Luzia, da ist ein Loch in der Wand! Betti ist einfach abgehauen.“

    „Was?“, keuchte Luzia.
    Sie ließ die Pfanne sinken
    und schnellte herum.
    Dann warf sie sich auf den Boden
    und spähte unter den Küchenschrank.
    Und wirklich:
    In der Wand klaffte ein großes Loch.
    „Los komm!“,
    forderte Luzia ihren Bruder auf.
    „Da passen wir auch durch.“

Blutpudding
    Sie machte sich so flach wie ein Pfannkuchen, robbte unter den Schrank und fand sich kurz darauf im dunklen Gang des Gesindetrakts wieder.
    „Warte!“, rief Fedor hinter ihr. „Nimm mich mit unter die Jacke!“
    Er war ein ganzes Stück größer und kräftiger als seine Schwester, und Luzia hörte ihn leise ächzen und stöhnen, als er sich durch das Loch zwängte. Sie hatte sich mittlerweile aufgerappelt und wenige Sekunden später stand auch Fedor neben ihr.
    Die Tarnjacke war so groß, dass sie beide
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