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Luzia und der Ball der Vampire - Erst ich ein Stück, dann du

Luzia und der Ball der Vampire - Erst ich ein Stück, dann du

Titel: Luzia und der Ball der Vampire - Erst ich ein Stück, dann du
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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problemlos darunter Platz fanden. Luzia und Fedor hakten einander unter und rannten in Richtung Eingangshalle. In der Nische unter einem Torbogen fanden sie Betti, die sich bereitwillig hochnehmen und auf Luzias Schulter setzen ließ.
    Das Schloss war von hellem Sonnenlicht durchflutet, aber das machte den Vampirgeschwistern nichts aus. Im Schutz der Jacke durchsuchten sie noch einmal gründlich den Kronsaal und die Bibliothek und schließlich alle anderen Räume nach Opa Adalberts schwarzem Buch.

    Doch sie fanden es nicht.
    Mutlos sahen Luzia und Fedor sich an.
    Jetzt blieb ihnen nur noch der Ballsaal.
    Draußen dämmerte bereits der Abend.

    Bald würden Lord Ludwig, Mama Violetta und Oma Griselda aufwachen und ebenfalls das ganze Schloss durchkämmen.
    Fedors Magen knurrte zum Gotterbarmen und auch Luzia hatte mittlerweile schrecklichen Hunger. Als sie in den Seitenflügel einbogen, schallten ihnen fröhliche Musik und lachende und kreischende Kinderstimmen entgegen. Merles Geburtstagsparty schien in vollem Gange zu sein.
    „Hmmm“, machte Fedor und schloss genüsslich die Augen. „Sie duften einfach zu köstlich, diese Menschen. “
    Luzia kniff ihn warnend in den Arm. „Untersteh dich!“, zischte sie. „Du hast doch selber gesagt, dass Blut nicht besonders gut schmeckt.“
    „Schon“, gab Fedor zu. „Aber verhungern will ich auch nicht.“
    Er riss die Tür zum Ballsaal auf und zog seine Schwester entschlossen über die Schwelle.

    Luzia staunte nicht schlecht.
    Im Ballsaal war mächtig was los.
    Mindestens 20 Kinder tanzten
    wild durcheinander.
    Eine Frau schenkte roten Saft aus
    und ein Mann spielte auf einer Gitarre.
    Alle hatten sich als Vampire verkleidet.

    Dunkelrote Luftballons bedeckten den Fußboden und von der Decke hingen schwarze Pappfledermäuse herab. Auf der rechten Seite war ein langer Tisch aufgebaut, auf dem Teller und Schalen voller süß und ekelhaft fruchtig stinkender Knabbereien standen. Das Einzige, was wirklich gut roch, waren die Kinder – und eine große Glasschüssel, die mit blutrotem Pudding gefüllt war.
    „Komm“, raunte Luzia Fedor zu. „Den Pudding probieren wir mal. Vielleicht stillt er unseren Hunger und wir können ebenso herumtanzen wie die Menschenkinder. “
    Natürlich hatte Luzia Merle längst entdeckt. Obwohl das Menschenmädchen schwarze Sachen trug und sich das Gesicht weiß angemalt hatte, hatte sie es sofort an ihren schönen goldenen Haaren erkannt. Am liebsten
hätte Luzia auf der Stelle die Jacke ausgezogen und sich Merle zu erkennen gegeben. Doch zuerst wollte sie nachschauen, was es mit dem blutroten Zeug in der Glasschüssel auf sich hatte.
    Im Nu waren sie und Fedor zum Tisch hinübergehuscht. Luzia nahm einen Löffel voll von dem wackeligen Zeug aus der Schüssel.

    Fedor probierte zuerst,
    danach leckte Luzia den Löffel ab.

    Das Puddingzeug schmeckte fast wie ihre Blutlimonade, nur nicht so bitter. Luzia spürte, wie es ein wohlig warmes Gefühl in ihrem Bauch hinterließ. Dann fing ihre Haut an zu kribbeln und in ihrer Brust bumperte es sanft.
    „Was ist denn jetzt los?“, raunte Fedor. „Du siehst ja ganz rosig aus!“
    „Und du erst!“, rief Luzia.
    Und dann bemerkte sie noch etwas: das Buch! Es lag genau neben der Schüssel und es war aufgeschlagen. Neugierig beugten Luzia und Fedor sich darüber und lasen:

    12. Oktober 2012 Geburtsnacht:
Luzia
Besonderheit:
Blutpudding verwandelt Vampire in Menschen

    „Juhuuu!“, jubelte Luzia und kniff ihrem verdatterten Bruder in die Wange. „Du musst jetzt nie wieder ein Weichei-Vampir sein!“
    Anschließend riss sie sich die Tarnjacke herunter und stürzte auf Merle zu. Die freute sich riesig, dass Luzia zu ihrer Geburtstagsparty gekommen war, und stellte sie sofort ihren besten Freundinnen Lotte und Franziska vor. Die beiden guckten sich verschwörerisch an. „Du siehst gar nicht aus wie ein Vampirmädchen“, sagte Lotte schließlich.
    „Na ja“, meinte Luzia und grinste verschmitzt. „Ihr seid ja auch nicht echt, oder?“

    Merle, Franziska und Lotte sahen sich an.
    „Stimmt“, sagte Franziska und lachte los.
    Und dann tanzte Luzia
    mit den drei Mädchen
    wie wild durch den Ballsaal.

    Fedor hatte ebenfalls sofort Freunde gefunden. Franziskas Bruder Felix, der lange Lulatsch Nico und er rannten hinter den Mädchen her und taten so, als ob sie ihnen Blut aussaugen wollten.
    „Was ist denn hier los?“, erschallte plötzlich eine Stimme von der Tür her.
    Luzia wirbelte herum,
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