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0064 - Der Hexer von Paris

0064 - Der Hexer von Paris

Titel: 0064 - Der Hexer von Paris
Autoren: Jason Dark
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Der häßliche Totenschädel mit den weißen Augen bewegte sich beim Grinsen, als Belphegor seinem Freund, dem Schwarzen Tod, seinen Plan erklärte.
    »Du willst über Paris herfallen?« fragte er.
    Belphegor nickte. Er war der Dämon mit den kältesten Augen, die man sich überhaupt nur vorstellen konnte. Wer ihn als Mensch ansah, bekam unweigerlich das große Zittern. Bephegors Augen versprachen nur eins: den Tod!
    Er selbst zeigte sich in seiner menschlichen Gestalt und unterschied sich kaum von den normalen Bürgern einer Stadt und eines Landes. Wenn er jemandem entgegentrat, war der Fremde, der Unerfahrene jedesmal von seiner Höflichkeit beeindruckt. Aber wenn der Jemand dann genauer hinhörte, mußte er den kalten, grausamen Unterton in seiner Stimme hören. Und dann wußte er genau, was es von diesem Mann zu halten hatte.
    Der Schwarze Tod wußte es ebenfalls. Er hatte einen Generalstabsplan ausgeheckt, um seine Feinde, die es auch unter den Schwarzblütlern gab, zu vernichten.
    Und dabei stand Myxin an erster Stelle.
    Belphegor war für ihn der richtige Mann. Er wollte Macht, und die hatte der Schwarze Tod ihm versprochen, wenn er sich loyal zeigte.
    Aber noch mußte verhandelt werden, und deshalb hatten sich die beiden Dämonen getroffen.
    Nebel umwallte sie.
    Er stieg spiralförmig aus einer unauslotbaren Tiefe hervor, wand sich als farbiger Schleier um die Körper der beiden Dämonen. Manchmal drang aus dem Nichts ein Windstoß und wirbelte die in düsteren Farben gehaltenen Nebelstreifen auseinander.
    Belphegor ergriff das Wort. »Ich will endlich zuschlagen«, sagte er mit seiner kalten Stimme. »Lange genug habe ich gewartet.«
    Der Schwarze Tod schaute ihn an. Sein matt glänzendes, dunkles Knochengestell wurde von einem langen Mantel verdeckt, die skelettierten Finger schlossen sich zur Faust. Er versuchte, die Gedanken seines Gegenüber zu lesen, doch Belphegor hatte eine magische Sperre errichtet.
    Der Schwarze Tod überlegte. Konnte er diesem Dämon der mittleren Stufe wirklich trauen? Oder wollte Belphegor ihn hintergehen? Seit seinem Krieg mit Myxin, dem Magier, war der Schwarze Tod sehr mißtrauisch geworden. Er hatte schon einige Niederlagen einstecken müssen, so daß selbst Asmodis, der unumschränkte Herrscher der Hölle, aufmerksam geworden war.
    Die gesamte Entwicklung gefiel dem Schwarzen Tod nicht mehr. Nach irdischer Zeitrechnung hatte sich in den letzten Jahren zuviel getan. Die einzelnen Dämonengruppen waren zersplittert. Manche suchten krampfhaft eine Einigung, doch es spielten zu viele persönliche Interessen eine Rolle, als daß es wirklich zu einer festen Union gekommen wäre.
    Früher war der Schwarze Tod der absolute Herrscher gewesen. Er als Asmodis’ Stellvertreter hatte schalten und walten können, nun aber zerfiel die Union immer mehr. Und es war sehr schwer, die Einheit wieder zu festigen.
    Von diesem Zerfall profitierten natürlich die Gegner der Schwarzblütler. Leute wie John Sinclair oder Professor Zamorra, die sich nichts sehnlicher wünschten, und die beide in letzter Zeit verdammt viel Glück gehabt hatten. Es war schwer, an sie heranzukommen, doch Belphegor hatte es geschafft. Ihm war das gelungen, wovon der Schwarze Tod eigentlich träumte.
    Durch einen Trick hatte Belphegor die Chinesin Shao in seine Gewalt bekommen. Shao war Sukos Freundin. Und Suko wiederum war John Sinclairs Partner.
    Die Weichen waren also gestellt!
    »Nun, was ist? Hast du es dir endlich überlegt?« sprach Belphegor den Schwarzen Tod an.
    Sein Ton war fordernd, und wiederum dachte der Schwarze Tod an vergangene Zeiten, als niemand gewagt hatte, ihn in einem solchen Tonfall anzureden. Aber die Zeiten hatten sich geändert.
    Leider…
    »Ja, ich habe darüber nachgedacht.«
    »Und?«
    Sie maßen sich mit Blicken. Es war ein stummes Duell, in dem niemand nachgab.
    »Denk daran, ich habe sie. Die Zwerge stehen bereit. Und der Vorgang läßt sich noch beschleunigen. Das heißt, ich kann sie noch kleiner machen. Auf Mikrogröße zusammenstutzen, wenn es sein muß.«
    »Du bist schon etwas Besonderes«, meinte der Schwarze Tod.
    Belphegor hörte genau den Spott aus den Worten heraus, und er konterte. »Ich weiß, daß du vor mir Angst hast, aber keine Sorge, ich will dich nicht verdrängen. Ich will nur Paris. Früher hat es mir schon einmal gehört, da habe ich die Fäden gezogen. Jetzt will ich es mir wieder holen.«
    »Sag mir deinen Plan«, forderte der Schwarze Tod ihn auf.
    Belphegor
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