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0048 - Wir machten dem Spuk ein Ende

0048 - Wir machten dem Spuk ein Ende

Titel: 0048 - Wir machten dem Spuk ein Ende
Autoren: Wir machten dem Spuk ein Ende
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Skrupellose Leute. Nun ja, Rauschgifthändler sind ihrer Natur nach skrupellos. Wer mit Rauschgift Geschäfte macht, macht sie auf Kosten der Gesundheit anderer Menschen. Wir würden uns diese Leute einmal sehr genau ansehen.
    Ich dachte nicht einen Augenblick daran, daß wir der Bequemlichkeit halber unsere 38er zu Hause gelassen hatten.
    ***
    Es war kurz vor Mitternacht, als wir vor der Blue Bird Bar standen. Ein paar Stufen führten hinauf zum lichtumfluteten Eingang des Nachtlokals. Ein Hüne von einem Neger stand in der Uniform eines Phantasieadmirals an der untersten Stufe und riß mit eifrigem Diener die Wagentüren der ankommenden Autos auf.
    Er grüßte uns mit einem Schwall von Worten, in denen er unsere Weisheit, gerade diese Bar aufzusuchen, die Bar selbst, die künstlerischen Darbietungen darin, die Getränke und die angeblich sensationell gute Jazzband über den grünen Klee lobte. Wir hörten uns seinen Sermon geduldig an und schoben uns dann an ihm vorbei die Treppe hinauf.
    An der Garderobe empfing uns eine junge Dame, an der einzig die Offenherzigkeit ihres Kleides bemerkenswert war. Wir gaben ihr unsere Hüte und Mäntel, einen Dollar und ein freundliches Lächeln. Danach brachten wir uns schnell in Sicherheit.
    Durch eine breite Glasschwingtür betraten wir das eigentliche Lokal. Es bestand aus einer Flucht von vier Räumen, von denen der erste der größte war. Gegenüber der Eingangstür führte eine geschwungene Treppe hinab in den Keller zu drei weiteren Räumen, die man anscheinend nur erreichen konnte, indem man die Tanzfläche des ersten überquerte. Rechts von dieser Treppe saß auf einem kleinen Podium eine Kapelle, die aus sechs Musikern bestand. Im Augenblick machten die Boys noch eine erträglich sanfte Musik. Aber sie sahen mir ganz danach aus, als würden sie in zwei bis drei Stunden das Publikum bis zur -Weißglut bringen.
    Rechts und links an den Wänden zogen sich mit Schaumgummi gepolsterte Sitzbänke hin, vor denen niedrige, asymmetrische Tische standen. Von der Decke herab schwebte ein wunderschön blauschimmernder Kronleuchter, der in der Gestalt eines Vogels gearbeitet war.
    Es war noch nicht sehr viel Betrieb in der Bar, weil die Nachtvorstellungen der Kinos und der Revuetheater wahrscheinlich noch nicht beendet waren. Einige junge Männer saßen ziemlich gelangweilt herum und wurden von den Animierdamen überhaupt nicht beachtet, was ein sicheres Zeichen dafür war, daß die mangelnde Zahlungsfähigkeit dieser jungen Burschen in dem Lokal bekannt war.
    Als Ausgleich dafür erhofften sich die zwei schwarzhaarigen Schönheiten ein besseres Geschäft von Phil und mir. Wir hatten uns kaum an einem der kleinen Tische niedergelassen, da standen sie auch schon neben uns und fragten mit verführerischem Lächeln, ob uns denn der Whisky so ganz allein schmecken würde. Ihrem Aussehen nach gehörten sie zur besseren Klasse der Bardamen.
    Ich warf Phil einen fragenden Blick zu.
    Er nickte unmerklich.
    »Setzen Sie sich doch zu uns«, sagte ich.
    Die beiden jungen Damen hatten sich anscheinend bereits darüber geeinigt, wie sie uns beide auf teilen wollten. Ohne zu zögern, setzte sich die etwas größere neben mich, während die andere Phil aufs Korn nahm.
    Wir bestellten vier Cocktails, deren Wahl wir großzügig den beiden Mädchen überließen. In kürzester Zeit hatten wir in Erfahrung gebracht, daß die größere Berty und die andere Ann hieß. Wir tranken noch ein paar schärfere Sachen und tanzten zwei- oder dreimal mit den Mädchen. Dann waren wir genügend warm geworden, um auf unauffällige Weise ein paar Fragen loswerden zu können.
    »Reichlich lahmer Betrieb hier!« brummte Phil nach einer Weile. »Verkehren hier nur Schüler aus den Unterklassen?«
    Phil begleitete seine Frage mit einer bezeichnenden Kopfbewegung in Richtung auf die Burschen, von denen keiner älter als neunzehn Jahre sein konnte.
    Ann verzog ihr hübsches Gesichtchen.
    »Unterschätzen Sie sie nicht! Die sind gefährlicher, als sie aussehen.«
    Phil mußte unwillkürlich grinsen.
    »Von der Sorte müßten mindestens zwanzig kommen, bevor .ich meinen Freund auch nur bitten würde, mir den Rücken zu decken. Die spielen wohl den starken Mann, wenn sie am zweiten Whisky genippt haben?«
    Ann merkte nicht, daß sie bereits im Begriff war, uns vertrauliche Informationen zu geben. Ahnungslos erklärte sie uns: »No, Boys. Von der Art sind sie nicht. Die sitzen jeden Dienstag bis vier Uhr früh hier herum. Sie
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