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Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)

Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)

Titel: Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)
Autoren: Fred Kruse
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besonders Tolles. So viele Tränen, wie du in den letzten zwei Jahren wegen irgendwelches Liebeskummers vergossen hast, habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht wegen all meiner Freunde zusammen geweint.«
    »Jetzt musst du auch noch auf mir herumtrampeln, wo ich schon am Boden liege!« Lucy versuchte, sich aus Riahs Armen zu lösen.
    Ihre Befreiungsversuche waren allerdings ziemlich halbherzig. Riah hielt sie einfach fest, bis Lucy aufgab und sich wieder an sie schmiegte.
    »Du weißt, ich bin immer für dich da«, flüsterte Riah. »Borek und die anderen Freunde natürlich auch. Komm einfach zu uns, wenn du dich einsam oder traurig fühlst. Und bevor du wieder eine blöde Frage stellst, natürlich bleibt alles bei einer terranischen Freun dschaft.«
    Lucy kuschelte sich dankbar an sie. Den Begriff ›terranische Freundschaft‹ hatte Lucy erfunden. Unter Imperianern war es ü blich, auch die Zärtlichkeitsbedürfnisse unter guten Freunden auszuleben. Wäre Lucy eine Imperianerin, wäre es selbstverständlich gewesen, dass sie mit Riah, Borek und den anderen Freunden nicht nur gekuschelt hätte. Lucy konnte sich aber nicht vorstellen, gleich mit mehreren Menschen gleichzeitig eine Liebesbeziehung zu führen. Sie suchte nach einem Jungen, dem einen Jungen. Auch wenn sich nun herausgestellt hatte, dass Srandro dieser eine nicht war.

Loratener
    Lucy gönnte sich zwei Tage Auszeit, in denen sie nachdachte und sich ihrer Trauer hingab. Sie sah in dieser Zeit zwar hin und wieder Riah und Borek, mit denen sie bei diesen Gelegenheiten ausgiebig knuddelte. Die meiste Zeit verbrachte sie mit Nuri, die sich freute, Lucy fast ausschließlich für sich zu haben. Lucy genoss es, dem Mädchen Geschichten von Terra, ihrer Heimat, zu erzählen.
    Dann war Lucy endlich wieder so weit. Der Gedanke an Srandro tat noch weh, aber wegen so eines Kerls würde sie nicht ihre Aufg abe aus den Augen verlieren und schon gar nicht die Ziele der Rebellen gefährden. Wenn der Rat sie zur Anführerin wählen wollte, so würde sie die Wahl annehmen.
    Als Lucy diesen Entschluss ihren Freunden mitgeteilt hatte, ging alles sehr schnell. Die Sitzung des Rates der Rebellen wurde nur wenige Stunden nach Lucys Ankündigung abgehalten und die Ve rtreter wählten sie fast einstimmig zur Anführerin. Als Einzige stimmte Perina dagegen, ein Mädchen, das als eine Vertreterin der imperianischen Kolonien im Rat saß, also der Planeten, die noch nicht den Status als Vollmitglied des Imperiums besaßen. Lucy mochte sie nicht besonders, weil sie große Vorbehalte den Aranaern aber auch den Loratenern gegenüber hatte. Als zweiter Vertreter der Kolonien war ein Jahr vorher Christoph, Lucys alter terranischer Kumpel in den Rat gewählt worden. Er hatte natürlich für sie gestimmt und strahlte sie an wie ein Honigkuchenpferd.
    Alle Freunde schienen glücklich, dass Lucy wieder zu ihrem alten Schwung zurückgefunden hatte. Am Abend fand ein gr oßes Fest statt, mit dem die Wahl der neuen Anführerin gefeiert wurde. Lucy zierte sich zwar ein wenig, während des Festes stellte sie aber fest, dass sie es genoss, im Mittelpunkt zu stehen. Es tat ihr einfach gut, zu sehen, wie sehr sich alle über ihre Wahl freuten.
    Als Borek sie dann auch noch in den Arm nahm, brachen alle G efühle für ihn wieder auf. Glücklicherweise kam Riah dazwischen, ansonsten hätte sie, aufgedreht, wie sie war, sich zu ernsthaften Unsinn verführen lassen. Aber die Situation holte Lucy zurück in die Wirklichkeit. Nein, so konnte sie nicht glücklich werden. Lucy schlich zurück in ihr Bett, in dem schon Nuri lag und leise Schlafgeräusche von sich gab. Traurig kuschelte Lucy sich an sie. Warum konnte Borek nicht ein Terraner sein oder wenigstens ein Junge von den Planeten, auf denen man noch zu zweit zusammenlebte.
     
    ***
     
    Am nächsten Tag schlenderte Lucy durch ihre Station. Sie war jetzt die Chefin der Truppe. Stolz betrachtete sie jede Einzelheit des großen Mutterschiffs, das die zentrale Station der Rebellen bildete. Sie hatten es auf den Namen ›Hoffnung‹ getauft. Ein Teil ihres Rufes als große Heldin ging auf die Eroberung dieser Station zurück. Damit hatten Lucy und ihre Mannschaft wirklich eine Glanzleistung vollbracht. Allerdings kam mindestens ein genauso großer Verdienst ihrer Chefmechanikerin Trixi zu. Sie hatte das als nicht mehr reparabel abgeschriebene Schiff wieder flott gemacht. Heute funktionierte es besser als die meisten Mutterschiffe der Imperianer.
    Auf
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