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Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)

Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)

Titel: Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)
Autoren: Fred Kruse
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würde. Diesen Begriff durfte man allerdings in der Gegenwart von Imperianern nicht benutzen. Alles, was das natürlichen Kinderkriegen betraf, war ihnen furchtbar peinlich. Den Nachwuchs gebaren nur Tiere und Menschen, die sich auf einer niedrigen Entwicklungsstufe befanden, selbst. Imperianer wurden künstlich gezeugt und von biologischen Maschinen, extra für diese Aufgabe entwickelten biologischen Robotern, ausgetragen und bis zum Kleinkindalter aufgezogen. Für die Zeugung von Imperianern nutzte man ausschließlich optimierte Gene. Sie sahen alle wie Modells aus irgendwelchen irdischen Katalogen aus. Ihre körperlichen und geistigen Fähigkeiten stellten das Maximum dessen dar, was genetisch aus imperianischen Erbgut herausholbar war. Das Heranwachsen des Embryos erfolgte unter optimalen, streng wissenschaftlich getesteten Bedingungen. Während des Säuglingsalters wurden sie von extra für diese Aufgabe optimierten Robotern versorgt, wobei ihnen auch in dieser Phase ihres Lebens die optimale Fürsorge zukam.
    Erst nach dem Säuglingsalter nahm man sie in Wohngruppen auf, in denen sich freundschaftlich verbundene Imperianer zusamme nfanden und lebten. Dort gab es normalerweise mindestens eine ältere, erfahrene Person, die den Hauptanteil der Erziehung der Kinder der Gruppe übernahm.
    Riah lebte mit ihrem besten Freund Borek und drei weiteren I mperianern zusammen. Vor zwei Jahren hatte sich auch Lucys guter, terranischer Freund Christoph der Gruppe angeschlossen. Er war der erste Terraner, der mit Imperianern nach ihren Vorstellungen von Freundschaft zusammenlebte.
    Zu der Gruppe gehörten auch die beiden Kinder Nuri und Daro. Riah war für die Rolle der Erzieherin der Kinder noch recht jung, auch wenn es sich bei ihr um die Älteste der Gruppe handelte. Sie übernahm diese Aufgabe dennoch in selbstverständlicher Weise. Daro, der Junge, verehrte sie über alles, auch wenn er das zu ve rheimlichen suchte. Auch für Nuri war sie die Hauptbezugsperson gewesen, bis sie Lucy kennenlernte. Lucy hatte Nuri von dem schrecklichsten Planeten des ganzen Imperiums, Gorgoz, gerettet. Bei dieser Aktion hatte Nuri auch das erste Mal Menschen in der Entwicklungsstufe der frühen Steinzeit kennengelernt. Sie hatte Mütter mit ihren Babys gesehen und träumte seitdem von einer solchen Rolle.
    Das Mädchen entwickelte sich zum einzigen wirklichen Strei tpunkt zwischen Riah und Lucy.
    »Nuri muss endlich wieder zurück in die Gruppe. Wie soll sie sich jemals gesund entwickeln, wenn sie sich wie eine Terranerin fühlt?«, bemerkte Riah streng.
    In diesem Moment kam Nuri aus dem Bad in die Küche geschlurft. Sie war in den letzten Monaten noch einmal kräftig gewachsen. Ihr Körper wirkte ein wenig zu dünn und schlaksig. Lucy hatte das Gefühl, dass sie sich in Riahs Nähe besonders gehen ließ. Die schlaksige Haltung sollte wohl besonders cool wirken.
    Richtig gekämmt hatte sie sich auch noch nicht. Seit Nuri auf dem Schiff lebte, ließ sie ihre Haare, die sie bis dahin als typisch imp erianische Kurzhaarfrisur getragen hatte, wachsen. Sie wollte ihre Haare genauso lang tragen wie Lucy. Im Gegensatz zu ihrem großen Vorbild hatte Nuri eine dunkle, lockige Mähne, die ihr an diesem Morgen wild vom Kopf abstand.
    »Hast du wieder über mich gelästert?«, giftete sie Riah an, als sie sich mit einer Schüssel Müsli an den Tisch zu den beiden jugendl ichen Mädchen setzte. »Ich hab nur gesagt, dass du dich mehr mit Daro und den anderen beschäftigen solltest. Du bist eine Imperianerin und du solltest langsam auch wieder so leben wie eine«, antwortete Riah ruhig.
    »Ich bin keine Imperianerin mehr. Ich bin jetzt eine Terran erin«, erwiderte Nuri stolz. »Bald bin ich hoffentlich erwachsen und dann werde ich mit Lucy eine Familie gründen, ob du das willst oder nicht.«
    Riah schüttelte genervt den Kopf.
    »Du vergisst gleich drei entscheidende Dinge: Erstens bist du biologisch eine Imperianerin und keine Terranerin. Du kannst mit einem Terraner kein Baby bekommen. Zweitens ist Lucy ein Mädchen. Um ein Baby zu bekommen, brauchst du einen Jungen. Drittens gibt es da noch eine winzige Kleinigkeit: Hast du Lucy überhaupt schon gefragt? Wenn sich in den letzten Tagen nichts geändert hat, wird sie nicht mit dir zusammen sein wollen. Sie will nämlich ausschließlich mit einem Jungen zusammen sein. Und zwar nur mit einem Einzigen!«
    Riah sah ärgerlich zu Lucy: »Vielleicht sagst du auch mal was d azu!«
    Lucy zuckte mit den
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