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Lotte, Motte und ich

Lotte, Motte und ich

Titel: Lotte, Motte und ich
Autoren: Meike Haas
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ja erst einmal reparieren und zwei Trichter waren so kaputt, dass ich das nicht geschafft hätte. Aber Olov hatte ganz dickes Klebeband, damit klebte er die Risse einfach wieder zu. Ich klemmte die Trichter auf den Spieß und dann spannten wir das Ganze in das Pappgestell. Aber das war so zerdrückt, dass es nicht mehr hielt. Da machte mir Olov einen neuen Rahmen aus Holz. Der sah viel schöner aus. Und dann durften wir noch Mamas Acrylfarben benutzen und bemalten den Rahmen blau mit goldenen Sternen – so wie die Streichholzschachtelpost.
    Eigentlich sah die Maschine erst jetzt richtig zauberisch aus.
    Dann mussten wir noch die ganzen Reimwörter schreiben. Olov machte welche auf -ein. Das sei am einfachsten, meinte er. Ich machte welche auf -orte. Olov meinte, das sei zu schwer. Aber ich wollte unbedingt aufeinen Zettel »Zauberworte« schreiben. Das passt doch prima für eine Zauberspruchmaschine. Mir ist dann auch ganz viel eingefallen. (Mit Torte geht das nämlich ganz leicht: Himbeertorte, Schokotorte, Cremetorte und so weiter.)
    Als wir fertig waren, nahm ich die Maschine und sagte: »Jetzt bringe ich sie Lotte und entschuldige mich bei ihr.«
    Olov sagte: »Na dann: Viel Glück!«

12
Lang lang kurz
    Bis dahin war ich ganz aufgeregt gewesen und fröhlich. Es hatte ja Spaß gemacht, die Zauberspruchmaschine wiederzufinden und zu reparieren. Aber jetzt musste ich mich entschuldigen. Entschuldigungen zählen nur, wenn man sie ehrlich meint. Wenn man sie aber ehrlich meint, dann ist es ganz schwierig, sie auch zu sagen.
    Meine Hände waren schwitzig, als ich vor Lottes Tür stand, und weil ich mich eigentlich nicht traute zu klingeln, machte ich wieder den Trick mit dem Bis-drei-Zählen. Es klappte schon beim ersten Mal. Lotte machte selber auf.
    Ich kniff die Augen zu und sagte ganz schnell: »Entschuldigung, dass ich dich angelogen habe!«
    Dann machte ich die Augen auf, um zu sehen, ob Lotte meine Entschuldigung annahm. Aber ich konnte es nicht erkennen, denn Lotte starrte ganz verdattert auf die Zauberspruchmaschine.»Wieso ...?«, stammelte sie und sah dann von der Zauberspruchmaschine zu mir. Ihre Augen waren groß und so rund wie ihre Nasenlöcher. »Und warum sieht sie so anders aus?«
    Da erklärte ich ihr, wie ich noch mal ermittelt hatte und wie ich herausgefunden hatte, was wirklich passiert war, und dass ich die Maschine repariert hatte, damit sie sie Motte zurückbringen konnte und wieder fröhlich wurde.
    »Wow! Das ist echt toll«, sagte Lotte.
    »Nimmst du meine Entschuldigung an?«, fragte ich zur Sicherheit.
    Lotte nickte: »Klar!« Dann nahm sie die Maschine in beide Hände und sagte: »Ich bring sie gleich rüber!«
    »Kann ich mit?«, fragte ich.
    Jetzt verschwand das Lächeln aus Lottes Gesicht: »Ich weiß nicht«, sagte sie. »Motte mochte es ja nicht, dass du auch mit der Maschine spielst ...« Sie sah mich an. »Weißt du, ich gehe erst alleine rüber. Aber ich frage sie, ob du auch kommen kannst. Es wäre ja blöd, wenn ich mit meinen Freundinnen immer nur abwechselnd spielen könnte.«
    »Okay«, sagte ich. »Ich warte zu Hause.«
    Dann hüpfte ich heim. Ich hüpfte auf den Treppen sohoch wie ein Flummi, denn ich fühlte mich leicht und lustig und froh – obwohl ich ja gerade diejenige war, die nicht mitspielen durfte.
    Aber ich war nicht lange allein! Zu Hause stellte ich mich nämlich an mein Fenster und sah rüber. Erst erkannte ich wieder nichts, außer zwei Schatten. Aber dann, nach ganz wenigen Minuten, kam ein Blinkzeichen aus Mottes Zimmer. Und zwar: Lang lang kurz .
    Ich musste gar nicht auf der Liste nachschauen. Ich wusste, was es hieß. Komm schnell rüber! Und so schnell, wie ich jetzt rüberflitzte, ist bestimmt noch nie jemand über den Hof gerannt!
    Motte freute sich auch! Sie fand sogar, dass die Zauberspruchmaschine jetzt noch besser aussah. Außerdem fanden beide, dass ich eine großartige Detektivin war und dass ich deswegen als Allererste an der reparierten Maschine drehen durfte.
    Ich drehte zwei Mal. Dann nahm ich die vier Zettel und las die Worte hintereinander vor: »Blümelein und Zauberworte, Sternenschein und Sahnetorte – ich wünsche mir, dass ich eine Pyjama-Party feiern darf!«Und dieser Spruch hat tatsächlich gewirkt! Als ich nämlich nach Hause kam, sagte Mama zu mir: »Was hältst du davon, wenn du die Pyjama-Party mit Lotte und Motte machst? Wenn das Baby tatsächlich in dieser Nacht kommt, können wir die beiden ja schnell nach Hause
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