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Lost on Nairne Island

Lost on Nairne Island

Titel: Lost on Nairne Island
Autoren: Eileen Cook
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marschierte entschlossen auf das Fenster zu. Ich hob das Kleid an und rannte los in Richtung Brunnen. Ein lautes Donnergrollen ertönte, dann hörte ich, wie das Fenster zum Büro aufgerissen wurde.
    Ich schoss um die Ecke des Gebäudes davon, wobei ich fast ausgerutscht wäre. Der Rasen verwandelte sich bereits in Matsch. Dann kauerte ich mich unter einen der Bäume und hielt mein Handy hoch, bereit, ein Foto zu schießen.
    Fast hätte ich geschrien, als ich Dick entdeckte. Er kam mit einer Axt und einer Taschenlampe in der Hand um die Ecke gerannt. Als er sah, dass bereits ein paar Bretter von der Brunnenabdeckung herausgerissen waren, blieb er wie angewurzelt stehen. Er benutzte die Axt, um auf die verbliebenen Planken einzuschlagen. Dick warf einen Blick in den Brunnen und fluchte. Rasch machte ich ein paar Fotos mit meinem Handy. Ich benutzte keinen Blitz und betete, dass man trotz des schwachen Lichts etwas darauf erkennen würde.
    Genau in dem Moment fing mein Handy an zu klingeln. Anitas Nummer leuchtete auf dem Display auf. Ich ließ es aus Versehen in den Dreck fallen und wollte es schnell wieder aufheben. Da fuhr Dicks Kopf herum. Ach du Scheiße. Ich kroch zurück, doch er hatte mich bereits entdeckt. Er schoss auf mich zu und packte mich.
    Â»Du.« Dicks Nasenflügel blähten sich wütend auf. Die Ader auf seiner Stirn schwoll an.
    Â»Lass mich los.« Ich wollte meinen Arm losreißen, doch Dick hielt ihn wie eine Schraubzwinge umklammert. Meine Augen begannen zu brennen. Ich wischte mir übers Gesicht und bemerkte, dass die schwarze Haarfarbe mir in die Augen rann. Mein Herz schlug mit einer Frequenz von tausend Schlägen pro Sekunde. Die Perlen auf dem Kleid gruben sich in meinen Arm, dort, wo er mich festhielt.
    Â»Ich hätte es wissen sollen«, knurrte Dick.
    Â»Du hast sie umgebracht. Du hast das Geld deiner Tochter gestohlen, und als deine Frau das rausfand und die Scheidung einreichen wollte, hast du sie beide getötet.«
    Â»Das ist es also, was du denkst?«
    Â»Nein, ich weiß es sogar.«
    Â»Ich hab sie nicht umgebracht. Wir haben uns gestritten, daraufhin ist Sylvie mit dem Boot davongefahren. Evie ist von Deck gefallen, weil sie herumalbern musste. Das war nicht meine Schuld. Die Tatsache, dass das Wasser zu kalt war und Sylvie sie nicht rausziehen konnte, war ebenfalls nicht meine Schuld. Ich war an nichts von alldem schuld.«
    Â»Du hast doch mit angesehen, was passiert ist.« Da klappte mir der Mund weit auf. »Du musst sie durch das Teleskop in der Bibliothek beobachtet haben. Du hast alles mit angesehen. Du hättest Hilfe rufen können.«
    Â»Bis jemand hier rausgekommen wäre, wären sie längst tot gewesen. Niemand hätte irgendwas tun können.«
    Â»Das kannst du doch nicht wissen. Wenn du Hilfe gerufen hättest, hätte man wenigstens Evelyns Leichnam bergen können.«
    Â»Wen interessiert das? Sie wusste doch eh die meiste Zeit nicht, wer sie war. Denkst du, es spielt eine Rolle, wo ihr Leichnam abgeblieben ist?«
    Ich stellte mir Evies Gestalt in meinem Zimmer vor, den Mund weit zu einem Schrei aufgerissen. »Ich finde schon, dass es eine Rolle spielt. Ich glaube, sie wusste genau, dass du sie da draußen im Stich gelassen hast.«
    Â»Du hast doch keine Ahnung«, spie Dick aus.
    Meine Gedanken drehten sich im Kreis. Ich dachte an Nate, wie er über seine Mom gesprochen hatte und darüber, dass sie alles getan hätte, um Evie zu beschützen. »Warum gab es denn keine Rettungswesten an Bord?«
    Dicks Mundwinkel zuckten.
    Â»Du hast die Rettungswesten vom Boot entfernt.«
    Â»Wenn sie sich schon so um ihre Tochter gesorgt hat, dann hätte sie nachsehen sollen, ehe sie losfuhr.« Dick zuckte mit den Achseln. »Sie hielt sich ja selbst für so perfekt, doch sogar die ach so perfekte Sylvia machte hin und wieder Fehler. Evelyn wäre nicht gestorben, wenn sie eine Rettungsweste getragen hätte. Sylvia hatte es derart eilig, von mir fortzukommen, dass sie keinen Sicherheitscheck durchführte. Wenn jemand Schuld hat, dann sie.«
    Â»Hatte meine Mom ihre Finger im Spiel?«
    Dick lachte. »Nein. Doch als ich in der Kanzlei anrief, war deine Mutter nur allzu gern bereit, mir zu erzählen, was Sylvie vorgehabt hatte. Sie hat sich an mich rangemacht, musst du wissen. Du hättest sie mal sehen sollen, wie sie mir ihren Ausschnitt präsentiert hat und
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