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Lost on Nairne Island

Lost on Nairne Island

Titel: Lost on Nairne Island
Autoren: Eileen Cook
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unverbindlich sind. Ich sah mich im Zimmer um. Als ich mitten im Showdown mit ihrem Dad steckte, hatte ich mich gefragt, ob Evie wohl auftauchen würde, doch nichts war geschehen. Kein wehender Vorhang, noch nicht einmal ein Muschelhaufen. Vielleicht brauchte sie aber das Geständnis ihres Dads gar nicht zu hören; vielleicht reichte es ihr, dass jemand anderer an ihrer Stelle es tat und dass die Wahrheit so ans Licht kam.
    Â»Bei allem, was passiert ist, denkst du immer noch, dass ich mir den Geist nur eingebildet habe?«
    Â»Jetzt sei nicht gleich eingeschnappt. Ich will damit ja nicht andeuten, dass mit dir was nicht stimmt. Ich meine nur, dass es immerhin möglich ist, dass du es dir eingebildet hast. Vielleicht hat dein Gehirn sich irgendwie was zusammengereimt und dann den Geist erfunden, damit alles einen Sinn ergibt.«
    Â»Na schön, möglich ist es.« Ich schnaubte wütend, um ihm zu verstehen zu geben, was ich von seiner Erklärung hielt.
    Nate rieb sich übers Gesicht. »Ich will heute Abend nicht mehr darüber nachdenken. Morgen werden wir noch einiges zu tun haben. Ich schätze mal, unsere Eltern werden sich scheiden lassen.«
    Â»Tja, damit wäre wenigstens das Problem mit Stiefbruder und Stiefschwester aus der Welt geräumt.«
    Â»Wasch dir jetzt den Rest von dem Zeug aus dem Haar«, sagte Nate und verpasste mir einen leichten Schubs in Richtung Bad.
    Ich beugte mich übers Waschbecken und ließ mir warmes Wasser über den Kopf laufen, um mein Haar auszuspülen. Die schwarze Farbe wirbelte den Abfluss hinunter, und das Wasser wurde heller und heller, bis es schließlich ganz klar war und mein Haar wieder seine übliche braune Farbe hatte. Ich zog ein frisches Handtuch vom Ständer und rieb mir den Kopf trocken.
    Â»Dann gefalle ich dir mit schwarzem Haar also nicht«, sagte ich und lehnte mich gegen den Türrahmen.
    Â»Dass du wie meine Großmutter gekleidet warst, hat mich nicht unbedingt scharf gemacht.«
    Â»Ich hab das Kleid doch jetzt ausgezogen.«
    Â»Das finde ich scharf.« Er hielt mir die Hand hin.
    Ich ging auf ihn zu und ergriff sie. Dann zog er mich zu sich aufs Bett. Er schmiegte sich von hinten an mich, bis wir in der Löffelchenstellung dalagen. Selbst durch die Kleider hindurch konnte ich die Wärme seines Körpers spüren. Er küsste meinen Nacken; seine sanften Küsse ließen mich schaudern.
    Â»Ist dir immer noch kalt?«, flüsterte er in mein Haar.
    Â»Nur ein bisschen.« Ich schmiegte mich an seinen Körper. »Was, glaubst du, wird aus dem Anwesen werden?«
    Â»Ist mir egal.« Seine Hände tasteten sich vor zu der freien Stelle zwischen Sweatshirt und Hose. Sie fühlten sich heiß auf meiner Haut an, als er an meinen Rippen entlangfuhr. »Nach allem, was geschehen ist, will ich einfach nur noch bei dir sein. Ich weiß nicht, was morgen passiert. Darüber will ich gar nicht erst nachdenken. Das Einzige, was ich ganz sicher weiß, ist, dass ich hierhergehöre, zu dir. Das Haus ist nicht wichtig; was zählt, ist, mit wem man darin wohnt.«
    Ich spürte, wie mein Atem sich beschleunigte. Dann zog ich seinen Arm um meinen Körper. Ich schlug die Augen auf. Auf dem Nachttisch neben meinem Bett lag immer noch der Muschelhaufen. Während ich seinen Atem in meinem Nacken spürte, schaltete ich mit einer Hand den Lichtschalter aus. Draußen hörte ich den Regen, hörte das Trommeln der Tropfen, die gegen mein Fenster schlugen. In der Ferne ertönte ein leises Donnergrollen. Von draußen drang gerade ausreichend Licht ins Zimmer, dass man die Umrisse der Möbel erkennen konnte. Auf dem Bücherregal konnte ich mit Müh und Not Mr. Stripes ausmachen.
    Plötzlich zwinkerte er. Mir stockte der Atem. Ich wartete ab, ob es noch einmal geschehen würde. Ich redete mir ein, dass es vermutlich eine Sinnestäuschung gewesen war, weil so wenig Licht da war. Doch dann beschloss ich, dass es Evelyn sein musste, die mir so ihre Anerkennung signalisierte.
    Ich drehte mich um, bis ich Nate ins Gesicht sehen konnte. Er fuhr mit seinem Daumen an meiner Wange entlang. Und dann schlang ich die Arme um ihn, schloss die Augen und vergaß den Rest der Welt.

Danksagung
    A ls Erstes möchte ich dir dafür danken, dass du dieses Buch liest. Ohne dich hätte ich das Gefühl, Selbstgespräche zu führen. Ein Autor ohne einen Leser ist ein einsamer
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