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London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out

London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out

Titel: London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out
Autoren: Oliver Harris
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stehen, nicht weit von der Themse entfernt. Er legte Pistole und Baseballkappe ins Handschuhfach, zog seine Jacke an, in der sich die Pläne des Architekturbüros Kilgo Vesser befanden, und ging auf der Millbank Richtung Parlament. Die Nervosität in Westminster war mit Händen zu greifen, jedem spukte das Wort Heckenschütze im Kopf herum. Belsey sah zahllose Sicherheitsbeamte, die Autos kontrollierten und Touristen aufforderten, nicht stehen zu bleiben. Sie zerstreuten eine Gruppe Demonstranten, die Bilder von verbrannten Kindern verteil ten und Palästinenserflaggen schwenkten. Über der Szene ragte verschwommen monströs und effektvoll angestrahlt der West minsterpalast auf. Das gelbe Mauerwerk überstrahlte alles und lenkte die Touristen ab. Am Stephen’s Gate zückte Bel sey seinen Polizeiausweis und wurde durchgewinkt. Er betrat die St. Stephen’s Chapel. Er setzte sich kurz in die modrig riechende Lobby und begutachtete seinen neuen Pass. Er verbog ihn und trat ein bisschen mit dem Schuhabsatz darauf herum, damit er nicht mehr so neu aussah. Als er zum Eingang zurückging, sah er jenseits der Tore Kovar stehen.
    »Max«, rief Belsey. Kovar musste den richtigen Eindruck bekommen. Belsey verließ das Parlament, wobei er dem Polizeibeamten am Eingang demonstrativ dankte. Er umfasste Kovars Hand mit beiden Händen. »Sonntag im Finanzministerium«, sagte er. »Wüsste auch, wo ich jetzt lieber wäre. Tut mir leid, dass ich Sie habe warten lassen. Gehen wir ein Stück?«
    »Ich hoffe, ich habe Sie nicht von etwas Wichtigem weggeholt.«
    »Alles erledigt. Die müssen jetzt nur noch die Sektkorken knallen lassen. Die waren ganz begeistert von Alexei. Er ist ein gefährlicher Mann.«
    Belsey ging mit Kovar über den Platz vor dem Parlament zur Millbank.
    »Dann haben Sie jetzt die Informationen über Projekt Boudica?«
    »Habe ich«, sagte Belsey. »Allerdings bin ich noch mal ins Grübeln gekommen, ob das Ihnen gegenüber fair ist, Max. Die Summen, die da herumschwirren, sind wirklich obszön. Wenn die Leute erst mal davon überzeugt sind, dass das eine sichere Sache ist, drehen sie komplett durch. Wir haben jetzt das Finanzministerium an Bord, und wir selbst bringen auch noch zusätzliche zehn Millionen auf. Mr Devereux sagt, diese Art von Projekten ist die Zukunft. Was kann ich ihm schon raten? Er hat noch nie Geld verloren, und ich werde ihm bestimmt nicht sagen, dass das ja auch mal passieren könnte. Aber ein Casino im Hampstead Heath Park …«
    »Ein Casino im Hampstead Heath Park?«
    Die Limousine stand genau dort, wo Belsey sie hatte haben wollen, neben dem Eingang zu den Victoria Tower Gardens. Sie hatten sogar denselben Fahrer geschickt.
    »Guten Abend, Sir.«
    »Da wären wir«, sagte Belsey. »Steigen wir ein. Ist bequemer.« Er öffnete Kovar die Tür. Der Fond verfügte über vier Sitze, jeweils zwei gegenüber mit einem glänzenden schwarzen Tisch dazwischen, eine Minibar und ein Bord mit Cocktailgläsern. Sie stiegen ein und setzten sich gegenüber.
    »Ich hasse diese Kisten«, sagte Belsey. »Aber zum Arbeiten sind sie ganz praktisch. Alexei nennt den Wagen sein rollendes Büro.« Er zog die zerknitterten Pläne aus der Tasche und breitete sie auf dem Tisch aus. Sie hingen an den Seiten über die Tischkante und reichten bis auf die Knie der beiden Männer. Die Pläne zeigten den neu gestalteten Heath und das zentrale Gebäude im Profil und von oben. »Voilà, Projekt Boudica.« Er ließ Kovar Zeit, den Anblick in sich aufzusaugen. »Der Bürgermeister von Greater London ist ganz scharf drauf. Die City ist ganz scharf drauf. Wir haben Steuervergünstigungen bekommen, da treibt’s einem die Schamesröte ins Gesicht. Die Leute reden jetzt schon über Hackney Marshes und Clapham Common. Und ich denke die ganze Zeit: Passiert das alles wirklich?« Belsey schenkte ihnen einen Brandy ein. Kovar studierte die Pläne, wobei er sich ein Lächeln nicht verkneifen konnte. »Und das ist nur der Anfang«, sagte Belsey. »Der Anfang des Anfangs.« Er schaute aus dem Fenster. Zwei Männer, die mit Farbe verschmierte Overalls trugen, standen am Parkgeländer und schauten herüber. »Drehen wir eine Runde um den Block«, sagte Belsey zu dem Fahrer.
    Als sie sich in den Verkehr einfädelten, glaubte Belsey, dass sich einer der Männer etwas vor den Mund hielt. Ruhig bleiben, dachte er. Jetzt nur noch die schwarze Kugel versenken, dann hast du das Spiel im Sack.
    »Haben Sie gesehen, was wir in Pennsylvania auf die
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