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London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out

London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out

Titel: London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out
Autoren: Oliver Harris
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meine Frage.«
    »Kein Kommentar.«
    »Haben Sie jemals mit dem Mädchen gesprochen, bevor sie gestorben ist?«
    »Kein Kommentar.«
    »Was ist mit Charlotte Kelson?«, fragte Herring.
    »Hör den Namen zum ersten Mal.«
    »Sie hat Nachforschungen über Sie angestellt, Nick.«
    »So kann man es auch nennen«, sagte der Constable. Alle lachten.
    »Und jetzt liegt die arme Frau im Krankenhaus«, sagte Herring. »Sie hat Nachforschungen über Sie angestellt und versucht herauszufinden, wie Sie in die ganze Geschichte verwickelt sind. Ich kann mir vorstellen, warum Sie so schüchtern sind.«
    »Sie treffen eine junge Lady und verschweigen ihr Ihren Namen«, spöttelte der Constable. »Ganz schön frech.«
    »Sie versuchen eine junge Reporterin auszuquetschen, und dann legen Sie sie auch noch rein«, sagte Herring.
    »Sie beschaffen sich ihre Nummer, rufen bei ihrem Sender an, lügen dem Burschen am Telefon ins Gesicht und ergau nern sich so vertrauliche Daten«, sagte der Sergeant. »Das ist wahre Liebe, Nick.«
    Belsey seufzte.
    »Tja, aber in den Zeitungen heute Morgen bin nicht ich das Thema, oder?«, sagte er.
    »Nick, Nick. Warum machen Sie sich Feinde? Das kann sehr unangenehm werden.«
    Als Belsey den Blick hob, sah er gerade noch die Faust. Sie gehörte dem rothaarigen Constable und traf ihn mitten ins Gesicht. Für einen Augenblick wurde ihm schwarz vor Augen. Alle lachten ausgelassen.
    »Ein Geschenk von Freunden.« Der Rothaarige schlug ihm wieder ins Gesicht. Belsey umklammerte die Armlehnen. Er durfte sich auf keinen Fall dazu verleiten lassen, zurückzuschlagen. Darauf hatten sie es abgesehen. Dann würden sie sich zu dritt auf ihn stürzen, dann gab es kein Halten mehr. Und hinterher würden sie die Handschellen zücken.
    »Fickt euch ins Knie«, sagte Belsey.
    »Na, na, Nick. Warum rufst du nicht bei der Dienstaufsicht an?«
    Das Gelächter wurde lauter. Belsey versuchte nachzudenken. Das würde noch eine Zeit lang so weitergehen, und sie würden sicher nicht charmanter werden.
    »Sie hat gegen Sie ausgesagt«, sagte Herring.
    »Als ich sie das letzte Mal gesehen habe, hat sie nicht viel gesagt«, sagte Belsey. Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und schmeckte Blut.
    »Überall, wo Sie auftauchen, sterben Leute«, sagte der Sergeant. »Komischer Zufall.«
    »Wollen Sie mir deshalb eine Klage anhängen?«, fragte Belsey.
    »Ich kann Ihnen sagen, was wir Ihnen anhängen werden«, sagte Herring.
    »Na los, beeindrucken Sie mich.«
    »Verschwörung zum Raub, Verschwörung zum Betrug, Behinderung der Justiz und versuchter Mord.«
    »Versuchter Mord? An wem?«
    »Charlotte Kelson.«
    »Herrgott.«
    »Möchten Sie einen Anwalt?«, fragte der Sergeant.
    »Oder wollen Sie einfach versuchen, uns die ganze Ge schichte zu erklären?« Herring schaute ihn an.
    »Ich habe keine Erklärung abzugeben«, sagte Belsey.
    »Und darüber?«
    Herring schob ihm die Zeitung mit Charlottes kritischem Artikel über den Chief Superintendent Northwood hin. Belsey tat so, als studierte er den Artikel, schaute sich aber in Wahrheit den Tisch genauer an: Styroporschachteln, kein Besteck. Die einzig massiven Gegenstände auf dem Tisch waren das Tonbandgerät und die Schreibtischlampe.
    Der Constable betrachtete bewundernd Charlotte Kelsons Foto unter dem Artikel.
    »Schnuckelig. Gab’s zur Belohnung eine kleine Nummer?«
    »Wichser.«
    Der Rothaarige schlug ihm aufs Ohr. Sie blieben also bei der harten Gangart. West End Central in Aktion. Belsey schaute wieder zu der Schreibtischlampe. Das gleiche Fabrikat wie im Revier Hampstead. Mit einer Stabbirne.
    »Ich hab Sie was gefragt«, sagte der Constable.
    »Wie war noch mal die Frage?«, sagte Belsey. »Ob ich mit Ihnen vögeln würde?«
    »Sie sind eine Schande für die Polizei.«
    »Und Sie eine Zierde«, sagte Belsey. Er hörte das Klimpern von Schlüsseln. Wer von ihnen hatte Schlüssel? Der rothaarige Constable hatte eine Kette zwischen Hosentasche und Gürtel. Belsey betastete sein ramponiertes Gesicht und fragte: »Darf ich mir mal in die Tasche fassen? Ich brauche ein Taschentuch.« Sie brummten. Belsey zog einen Klumpen Papiertaschentücher heraus und betupfte seine Lippen.
    »Sie haben was vergessen«, sagte er.
    »Und das wäre?«
    »Sie haben mir meine Rechte nicht vorgelesen.« Sie grinsten. Belsey hörte auf zu tupfen, legte die Hände in den Schoß und wickelte sich die blutigen Papiertaschentücher um eine Hand. Der Sergeant leierte gelangweilt seinen Spruch he
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