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Lockvögel

Lockvögel

Titel: Lockvögel
Autoren: A. A. Fair
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Bad und mich umziehen.«
    Sie eilte hinaus, schlug die Tür krachend hinter sich zu und verschloß sie von innen.
    Dale sah mich an. Ich spürte, daß sich langsam Zweifel in ihm breitmachten.
    »Wollen Sie sie damit laufenlassen?« fragte ich.
    »Himmel und Hölle, was soll ich sonst tun?« entgegnete Dale. »Sie sagte, sie ginge ins Badezimmer. Diesmal ist sie bestimmt so klug, es auch wirklich zu tun. Sie hat sich eingeschlossen. Ich kann doch nicht einfach die Tür einschlagen und sie aus dem Badezimmer zerren. Ich habe keinen Haussuchungs- oder Haftbefehl. Ich habe nichts, worauf ich meine Handlungen stützen könnte — ausgenommen Ihr Wort!«
    Er sah wieder zu mir herüber und sagte: »Kommen Sie, Lam. Ich meine, wir sollten jetzt zum Polizeipräsidium. Ich werde wohl Los Angeles informieren müssen, daß ich Sie in Haft habe.«
    Ich folgte ihm in den Flur.
    »Wenn Sie sich Ihre Theorie mal ganz genau überlegen«, meinte er, »dann müssen Sie zu der Schlußfolgerung kommen, daß sie faul ist.«
    »Was soll daran faul sein?«
    »Welchen Grund sollte Vivian Deshler haben, einen Unfall mit Carter Holgate vorzutäuschen?«
    »Sie wollte eine Entschädigung von der Versicherung«, antwortete ich. »Forschen Sie in ihrer Vergangenheit nach. Ich gehe jede Wette ein, daß sie schon einmal in einen Unfall verwickelt war, eine Klage wegen innerer, nicht genau feststellbarer Verletzungen geführt und eine verdammt hohe Entschädigung erhalten hat.«
    »Mag sein«, sagte Dale. Seine Stimme verriet, daß er nicht mehr sehr an dieser Sache interessiert war.
    Er führte mich zum Lift.
    »Ich werde mir Ihre Theorie trotzdem noch überlegen«, sagte er nachdenklich. »Und ich werde auch mit dieser Lorraine Robbins sprechen.«
    »Warum tun Sie es nicht sofort?« fragte ich. »Sie wohnt hier im gleichen Haus. Es könnte allerlei dabei herausspringen.«
    »Sie wohnt hier?«
    »Ja. In einem Seitenflügel.«
    »Schön. Dann wollen wir mit ihr sprechen. Ich muß Ihnen gestehen, Lam, daß es mir leid tut, daß ich in diesem Fall den Wagen vor das Pferd gespannt habe. Ich hätte erst mit Miss Robbins sprechen sollen, bevor ich grob zu Miss Deshler wurde. Miss Deshler kann mich in ziemliche Schwierigkeiten bringen, wenn sie sich deswegen mit dem Anwalt in Verbindung setzt. Schließlich habe ich sie beschuldigt, einen Unfall vorgetäuscht zu haben Ich habe das allein auf Grund Ihrer Theorie getan, und diese Theorie stützt sich auf das, was Lorraine Robbins Ihnen angeblich erzählt hat. Ich fürchte mein persönliches Interesse an diesem Fall hat meine Urteilskraft getrübt«, schloß Dale.
    »Lassen Sie uns keine Zeit verlieren«, drängte ich. »Kommen Sie, sprechen wir mit Lorraine Robbins. «
    »Das werde ich allein tun, Lam. Wir gehen jetzt zunächst zum Wagen hinunter, wo ich Sie ans Lenkrad fesseln werde. Ich möchte nicht, daß Sie in letzter Minute noch Unsinn machen. Zu Ihrer Information möchte ich Ihnen nur sagen, daß Ihre Aktien während der letzten fünfzehn Minuten steil gefallen sind.«
    Wir gingen zum Wagen hinunter, wo er mich ans Lenkrad fesselte. Allein ging er zurück ins Apartmenthaus.
    Es vergingen Minuten — aus zehn wurden fünfzehn.
    Ein Wagen näherte sich. Die Insassen sahen sich nach einer Parklücke um und fanden schließlich eine.
    Ich drehte mich so weit um, wie die Handschellen es zuließen.
    Bertha Cool und Elsie Brand stiegen aus. Elsie trug einen Aktenband unter dem Arm.
    »Bertha!« rief ich.
    Sie hörte mich nicht.
    »Elsie!« schrie ich.
    Elsie wurde aufmerksam und schaute sich um.
    »Hierher, Elsie.«
    Elsie sah mich und kam angelaufen.
    »Um Gottes willen, Donald. Was ist geschehen?«
    Bertha kam hinterhergewatschelt, sah kurz auf die Handschellen und sagte: »Dann haben sie dich also doch geschnappt.«
    »Ja, die Polente hat mich fest in der Hand«, sagte ich. »Warum wollten Sie mich heute so dringend sprechen, Elsie? Was gibt es Neues?«
    »Es ist etwas in unserer Sammlung von Zeitungsausschnitten, Donald. Es wäre schön, wenn Ihnen das doch helfen würde.«
    »Schnell, was ist es?«
    »Da war ein Banküberfall draußen in Nord-Hollywood. Die Täter entkamen mit vierzigtausend Dollar. Der Wagen, mit dem sie auf und davon fuhren, war eine Art Sportwagen. Niemand hat diesen Wagen so richtig gesehen. Ein Zeuge sagte jedoch aus, der hintere Teil des Wagens sei beschädigt worden. Er muß eine große Beule gehabt haben oder so etwas Ähnliches.«
    »Wann war das, Elsie?« unterbrach ich
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