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Lockruf der Toten / Magischer Thriller

Lockruf der Toten / Magischer Thriller

Titel: Lockruf der Toten / Magischer Thriller
Autoren: Kelley Armstrong
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Schokolade?«
    Die Gestalten und Stimmen begannen zu verblassen, als Eve sie allmählich auf die andere Seite führte.
    »Meine Lieblingssorte?«, hörte ich Kristof sagen. »Kaugummi.«
    »Nie im Leben!«, höhnte einer der Jungen.
    Eve sagte etwas, das ich nicht mehr verstand, und ich hörte allgemeines Gelächter. Und das war das Letzte, was ich von ihnen hörte. Das Lachen der Kinder.

[home]
47 Abspann
    I n Anbetracht der tragischen Ereignisse während der Dreharbeiten zu
Death of Innocence
in Brentwood ist Spiritistin Jaime Vegas zu dem Entschluss gekommen, ihre Karriere neu auszurichten und ihre regelmäßigen Auftritte in der
Keni Bales Show
sowie ihren Stammplatz bei …« Ich unterbrach mich und nagte am Ende meines Kugelschreibers. »Findest du ›Stammplatz‹ zu formlos für eine Pressemitteilung?«
    Eve sah vom Fußboden auf, wo sie ihre Sit-ups machte. Ich lag ebenfalls, allerdings auf einem riesigen Bett, den Champagnerkübel vom Zimmerservice auf dem Nachttisch, eine Praline in der freien Hand und eine halbleere Schachtel davon auf dem Kissen neben mir. Wenn ich meine Fernsehauftritte einstellte, brauchte ich mir wegen dieser drei zusätzlichen Pfunde keine Gedanken mehr zu machen. Und aus der Tatsache, dass Jeremy mir die Pralinen geschenkt hatte, ließ sich mühelos schließen, dass auch er sich ihretwegen keine Gedanken machte.
    »Hast du für so was nicht einen Presseagenten?«, fragte sie zurück.
    »Ich möchte das selbst erledigen. Weißt du ein Synonym für
Stammplatz?
«
    »Barhocker.«
    Ich warf ein Kissen nach ihr. Es landete in ihrer Körpermitte; Quasten ragten ihr aus der Brust. Sie stierte mich an, und ich stand seufzend auf, ging hin und holte das Kissen zurück. Als ich mich vorbeugte, bewunderte ich meine neue Tätowierung. Klein und geschmackvoll, genau wie die Frau im Tattoostudio versprochen hatte. Jeremy tat so, als brächte sie ihn in Verlegenheit, und hatte mir wiederholt versichert, dass das Symbol seiner Meinung nach überhaupt nichts bedeutete. Aber als es fertig war, merkte ich ihm an, dass es ihn freute.
    Ich bin nach wie vor überzeugt, dass die Rune eine paranormale Bedeutung hat; ich habe den Verdacht, sie steht in irgendeinem Zusammenhang mit Jeremys Mutter. Als ich sie Eve zeigte, sagte die, sie komme ihr vage bekannt vor, und versprach, auf der anderen Seite ein paar Recherchen anzustellen.
    Während sie ihre Sit-ups wiederaufnahm, kehrte ich zu meiner Pressemitteilung zurück.
    Das Fernsehspecial
Death of Innocence
war gestorben – entschuldigen Sie den Kalauer, aber selbstverständlich wurde er von sämtlichen Boulevardzeitungen und Branchenblättern wiederholt. Wir hatten tote Kinder, Ritualopfer, rastlose Geister und eine ermordete junge Spiritistin. Verglichen mit alldem, wäre der Versuch, Marilyn zu beschwören, fast ein Absturz gewesen. Stattdessen hatte der Sender das gefilmte Material bereits für ein anderes Special vorgesehen:
Death of Innocence – Satanismus in Brentwood.
Todd Simon hoffte, Geraldo Rivera als Moderator gewinnen zu können.
    Vorläufig war die Satanismus-Erklärung nur eine Theorie. Es gab keinerlei Anzeichen dafür, dass die Polizei die Kindermorde je zu May und ihrer Gruppe zurückverfolgen würde. Und was die verbliebenen Mitglieder der Gruppe anging, so hatte Paige für das kommende Wochenende ein Treffen des Rates einberufen, um das weitere Vorgehen zu besprechen.
    Ich strich eine Zeile meiner Pressemitteilung durch und sah auf die Uhr. Jeremys Flugzeug würde bald landen. Er hatte eigentlich vorgehabt, noch eine Weile in L.A. zu bleiben. Aber dann war ein begeisterter Anruf von Elena gekommen, die ihm mitteilte, dass Logan seine ersten Schritte getan hatte und Kate wild entschlossen schien, es ihm sehr bald nachzutun. Jeremy hatte es zunächst heruntergespielt und gesagt, er würde die Kinder ja laufen sehen, wenn er nach Hause kam, aber ich hatte seine Reisetasche gepackt. Ich würde diese Beziehung nicht damit beginnen lassen, dass er entscheidende Momente im Leben seiner »Enkelkinder« verpasste. Schließlich würde ich ihn am Wochenende bei der Ratssitzung sehen.
    Wir würden uns sowieso an diese kurzen, sporadischen Treffen gewöhnen müssen. Wir führten getrennte Leben, aber solange ihre Bahnen gelegentlich wieder zusammenführten, würde ich zufrieden sein. Selbst wenn es nur ein Wochenende pro Monat war – ich hatte den Verdacht, dass diese Wochenenden lohnend genug ausfallen würden, um uns den Rest der Zeit
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