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Lions - Leichte Beute (German Edition)

Lions - Leichte Beute (German Edition)

Titel: Lions - Leichte Beute (German Edition)
Autoren: G. A. Aiken
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jeden Fall würde sie Travis noch deutlich die Meinung dazu sagen. Mit Jackie und Donnie würde sie sich nicht aufhalten. Sie taten sowieso nur, was Travis ihnen sagte.
    Mitch lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, eins seiner langen Beine ausgestreckt, den Arm auf die Rückenlehne ihres Stuhles gelegt.
    Der Mann sah gut aus in einem Smoking. Natürlich zog sie Männer in Jeans und T-Shirt solchen in spießigen Anzügen oder Smokings vor. Na ja, um genau zu sein, bevorzugte sie sie nackt, aber darüber rümpfte die Gesellschaft ja die Nase.
    Der Blick seiner goldenen Augen schweifte durch den Raum, und sie wusste, dass er das Gleiche dachte wie sie.
    »So viel, was man hier anstellen könnte«, murmelte sie neben seinem Ohr, »und so wenig Zeit?«
    Er grinste. »Es ist zu einfach. Wie Lämmer bei der Schlachtung.«
    Sissy beugte sich noch näher zu ihm und sog genüsslich den Duft der Großkatze ein. »Es ist jetzt fast vorbei, oder?«
    »Noch nicht einmal annähernd, Süße.«
    Er hatte natürlich recht. Aber Sissy war trotzdem der Überzeugung, dass das Schlimmste vorüber war.
    Bis die Musik begann …
    Mitch liebte es. Die Wildhunde waren in Hochform. Sie hatten weniger als sechs Takte von George Clintons »Atomic Dog« gehört, bevor sie alle gleichzeitig anfingen zu jubeln und auf die Tanzfläche stürmten. Sogar die Braut ließ ihren frisch Angetrauten sitzen und rannte mit den anderen zum Bellen auf die Tanzfläche.
    Die reichen Geeks schlossen sich ihnen vollkommen ahnungslos an. Die restlichen Rassen waren dagegen offensichtlich entsetzt. Die Katzen waren überrascht, weil sie an die Wölfe gewöhnt waren, die mehr Raubtier waren als die albernen Hunde. Die Wölfe wiederum waren peinlich berührt vom albernen Betragen der Hunde. Die Bären waren wie üblich gelangweilt.
    »Warum lächelst du?«
    Mitch lachte über Sissys Frage. »Komm schon! Wie cool war das denn? Es war, als wäre ein Hundeflüsterer hereingekommen und hätte sie alle auf die Tanzfläche getrieben!«
    Die Löwen und Dez lachten. Die Wölfe … weniger.
    »Seid nicht sauer!«, sagte er, als sie gingen. »Ihr versteht die Komik der Lage nicht!«
    Sissy nahm die Hand ihres Bruders und zog ihn in die Küche; als alle ihren Namen riefen, lächelte und winkte sie.
    »Woher kennst du diese Leute?«
    »Du warst nie ein geselliger Typ, Bobby Ray.«
    »Diese Leute« waren die, die Sissy halfen, wenn sie es am meisten brauchte. Das waren die Leute, um die sie sich immer besonders kümmerte, wenn sie eine Leistung erbrachten oder ihr bei einer Kleinigkeit außerhalb des Jobs halfen.
    Sissy führte Bobby Ray in den Raum, in dem sie mit ihrem Vater gesessen hatte, und schloss die Tür hinter ihnen. »Ich wollte dir etwas geben.«
    Ihr Bruder verschränkte die Arme vor der breiten Brust. »Bekomme ich noch einen Vortrag über die Gefahren von Mischlingskindern?«
    »Wozu die Mühe? Du wirst es wohl selbst lernen müssen.« Sie nahm das Päckchen, das sie auf dem Tisch deponiert hatte, und gab es ihm. Sie hatte gewusst, dass die Angestellten das Geschenk dort liegen lassen würden. Der Chefkoch vergötterte sie.
    »Das ist für dich.«
    Bobby Ray starrte das Päckchen in seiner Hand an. »Wofür?«
    »Zur Hochzeit.«
    »Du sagtest, eine Hochzeit sei etwas Dummes und die Ehe noch viel dümmer.«
    »Daran hat sich nichts geändert. Aber da du es durchgezogen hast, wollte ich dir etwas schenken. Mach es auf!« Sie hüpfte vor ihrem Bruder auf und ab, während er das Geschenkpapier abriss. Er öffnete die Schachtel und blinzelte. Dann schloss er die Augen, und ein warmherziges Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus.
    »Wo hast du das denn gefunden?«, fragte er schließlich.
    »Als ich dein Zimmer nach Zigaretten durchsucht habe. Du warst erst ungefähr einen Monat bei der Navy.«
    »Ich bin überrascht, dass du es nicht weggeworfen hast.«
    »Ich habe sie nie gehasst, Bobby Ray. Ich war nicht nett zu ihr, aber ich habe sie nie gehasst. Und als ich das sah«, sie deutete auf das Geschenk, »wusste ich, dass du sie liebst. Sogar damals schon. Ich habe es nie vorher erwähnt, weil ich dachte, ich hätte es verloren. Aber ich habe es letztes Mal, als ich daheim war, gefunden, in meinem alten Geheimversteck unter meinen Playgirls vergraben.«
    Bobby Ray hob das gravierte Armkettchen aus der mit Samt ausgeschlagenen Schachtel. Auf der Vorderseite stand Bobby Rays Name, aber es war die Inschrift auf der Rückseite, die der sechzehnjährigen Sissy damals ihre
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