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Liona Lix - Wer will schon einen Drachen?

Liona Lix - Wer will schon einen Drachen?

Titel: Liona Lix - Wer will schon einen Drachen?
Autoren: Baumhaus
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lockigen Schwanz.
    „Durchsichtige Hunde gehören in die Mülltonne“, maunzt Kater Kalle.
    „Aber Kalle!“, ruft Mama Oktavia erschrocken, die eben aus dem Garten kommt, wo sie Liona noch ein paar frische Pflaumen für die Schule gepflückt hat. „Bitte etwas freundlicher!“
    „Wie kann man freundlich zu Luft sein?“, fragt Kalle grummelig.
    „Duffy ist nicht Luft!“, sagt Liona böse.
    „Wuff!“, stimmt Duffy empört zu.
    Aber dann kratzt er ungeduldig an der Tür. Denn ob er wirklich Luft ist oder nicht, das will Duffy eigentlich gar nicht wirklich wissen. Nachher kommt noch was dabei heraus, das ihm nicht wirklich gefällt. Nein, lieber endlich losgehen!
    Doch Kater Kalle ist in Streitlaune. „Was ist er dann? Hä?“
    „Duffy ist mein Hund!“, antwortet Liona noch böser. „Das weißt du ganz genau!“
    Blöder Kalle! Warum kann er Duffy nicht leiden? Duffy tut Kalle doch nichts. Er riecht ja nicht mal nach Hund!
    „Ein Haufen aufgeblasener Luft mit Pupsloch, das ist er!“, stänkert Kalle weiter.
    „Ach – pah!“, macht Liona da bloß und streckt Kalle die Zunge raus.
    Und schon traben Duffy und Liona los, durch den Vorgarten und die blaue Gartenpforte und weiter hinaus in die große Welt, der Schule entgegen.

Wörter und andere komische Sachen
    Duffy fegt durch die langen Schulflure voller Kinder wie ein Wirbelwind durch ein Kornfeld. Er rempelt kleine Erstklässler an, die verdutzt übereinanderkugeln und sich danach auch noch das Gelächter der Älteren anhören müssen, weil sie anscheinend ohne Grund hingefallen sind. Er flutscht unter den langen Beinen der Lehrer hindurch, die mit Büchern beladen auf dem Weg in die Klassenzimmer sind und zum Glück nicht merken, dass ein kleiner, weißer Hund zwischen ihren Beinen durchgerast ist.
    Oder jedenfalls fast nichts merken. Denn – huch? Warda was? Ein paar fassen sich erstaunt an die Knöchel, als hätte sie da etwas gekitzelt.
    Duffy rennt immer weiter. Er bellt und springt, dass es eine wahre Freude ist. Was für ein Paradies so eine Schule ist!
    Liona hastet besorgt hinterher. Wenn Duffy nur keinen Unsinn macht!
    „Hier lang, Duffy!“, ruft Liona streng.
    Und endlich gehorcht Duffy.
    „Hier ist meine Klasse“, flüstert Liona leise und drückt zur Betonung ihren Zeigefinger auf die Lippen. „Du musst ganz leise sein. Und ganz brav neben mir sitzen bleiben, hörst du!“
    „Wrumpf“, macht Duffy etwas unwirsch.
    Schließlich ist es nicht einzusehen, warum man in so einem tollen Haus, mit so vielen Kindern und so vielen langen Gängen den ganzen Morgen stille sitzen soll.
    Man könnte doch viel besser im ganzen Gebäude Fangen spielen und auf den langen Gängen Po-Schliddern, juhu! (Das geht auf dem blank gebohnerten Linoleumboden nämlich ganz hervorragend!) Aber wenn Liona das so wichtig ist …
    Als Herr Schmidt, der Lehrer, in den Raum kommt, sitzt Duffy wirklich ein paar Minuten artig neben Liona und gucktHerrn Schmidt zu, wie er komische Zeichen vorne an die Tafel malt. Doch nach einer Weile hat Duffy genug von diesen gemalten Zeichen, die Herr Schmidt Wörter nennt, und geht sich mal ganz brav ein wenig in der Klasse umschauen.
    Liona kann sich von da an leider nicht mehr allzu gut auf Herrn Schmidt und seine Wörter konzentrieren, weil sie versucht, Duffy im Auge zu behalten. Zum Glück hat keiner bisher den weißen Hund im Klassenzimmer bemerkt. Nur Anton hat erstaunt geguckt, als er hereintrippelte. Und als Duffy nun durch den Raum streift, zwinkert Anton Liona heimlich zu.
    Liona zwinkert grinsend zurück. Es ist schön, dass es noch jemanden gibt, der Duffy sieht.
    Duffy schnuppert ein wenig an Kaja-Ann, doch die riecht ziemlich langweilig nach Seife und Creme. Also trottet er weiter zu Carlen. Da riecht es schon interessanter. Carlen hat nämlich eine Tüte mit Butterkeksen unter ihrem Pult versteckt. Doch weil Duffy eigentlich nur ganz selten überhaupt etwas isst (also höchstens alle drei Wochen oder so), leckt er nur ein bisschen an den Keksen.
    Dann schaut er sich um. Der langweilige Kerl vorne an der Tafel malt immer noch.
    „Anton“, sagt Herr Schmidt in diesem Moment freundlich, „würdest du bitte aufhören, Carlen anzustarren undstattdessen nach vorne kommen und den Satz zu Ende schreiben?“ Er hält Anton die Kreide entgegen.
    Carlen wird knallrot und starrt nun Anton an.
    Anton wird ebenfalls rot. Er hat doch überhaupt nicht Carlen, sondern nur Duffy beobachtet. Was, wenn Carlen sich nun womöglich
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